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Nachhaltigkeitsbericht 2022
veröffentlicht am 01.08.2023

"Klimaneutral" wirtschaften

Mit wissenschaftlich fundierten Klimazielen leistet VAUDE seinen Beitrag dazu, dass die globale Erderwärmung entsprechend der Ziele des Pariser Klima-Abkommens auf maximal 1,5 Grad beschränkt wird.

Aktiver Klimaschutz: messen, reduzieren, kompensieren.

Science Based Targets: Ehrgeizige Reduktionsmaßnahmen für das 1,5 Grad Ziel

VAUDE setzt sich ehrgeizige, wissenschaftsbasierte Ziele, um die globalen Emissionen schnellstmöglich in hohem Umfang zu reduzieren.


Dazu hat sich VAUDE der internationalen Initiative Science Based Targets (SBTi) angeschlossen. Als Kooperation zwischen den renommierten internationalen Experten-Organisationen CDP Disclosure Insight Action, UN Global Compact, World Resource Institute und dem WWF setzt die SBTi weltweit Maßstäbe für die Berechnung von wissenschaftsbasierten Klimazielen.


VAUDE verpflichtet sich als Mitglied freiwillig dazu, die eigenen Klimaschutz-Ziele so zu setzen, dass sie im Einklang mit den Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens (COP21) stehen und damit als wissenschaftsbasierte Klimaziele (Science Based Targets) anerkannt werden:


Wir werden unsere Emissionen weiter so stark reduzieren, dass wir damit messbar dazu beitragen, die globale Erderwärmung auf 1,5 °C zu beschränken.


Die SBTi hat VAUDE im Oktober 2022 bestätigt, dass die geplanten Ziele zur Verringerung der Treibhausgasemissionen mit dem 1,5-Grad-Ziel übereinstimmen. Folgende drei Ziele wurden von der SBTi verifiziert.

  1. VAUDE verpflichtet sich, die absoluten Scope 1 Treibhausgas-Emissionen bis 2026 um 45 % zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019.
  2. VAUDE verpflichtet sich, bis 2030 weiterhin jährlich 100 % Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen.
  3. VAUDE verpflichtet sich, die absoluten Scope 3 Treibhausgas-Emissionen für eingekaufte Güter und Dienstleistungen bis 2030 um 50 % zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019.


VAUDE verpflichtet sich dazu Vorgaben aus der aktuellen Version des Greenhouse Gas Protocol einzuhalten, darunter die Vorgaben zur Klimabilanzierung und zur Revalidierung und Rekalkulation der gesetzten Ziele, soweit erforderlich.

 
 

»Um einem für die Menschheit gefährlichen Klimawandel entgegenzuwirken, muss es uns gelingen, die Erderwärmung gemäß des Pariser Abkommens auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Dies wird nur gelingen, wenn wir alle weltweit etwas dafür tun. Dafür braucht es Initiativen wie die SBT, die ein Umdenken in der Wirtschaft fördern.«

Antje von Dewitz, VAUDE Geschäftsführerin
 
 

Emissionen in der Lieferkette jetzt im Fokus

Seit 2011 erstellt VAUDE eine jährliche Klimabilanz für den VAUDE Campus in Tettnang. Seit 2012 wurden alle hier nicht vermiedenen Emissionen über ein Gold-Standard-zertifiziertes Klimaschutzprojekt der Stiftung myclimate klimakompensiert. Dazu gehören die Verwaltung, die Manufaktur, sämtliche Material- und Energieverbräuche der VAUDE Manufaktur, Abfälle, das Lager sowie alle durch die Produktion am Standort verursachten Warentransporte, Geschäftsreisen, die täglichen Arbeitswege der Mitarbeiter, die Instandhaltung und das Kinderhaus.


Seit 2019 erfassen wir auch die Emissionen, die bei der Herstellung unsere aller VAUDE Produkte außerhalb von VAUDE Tettnang entstehen. Dazu gehören der gesamte Materialverbrauch sowie der für die Materialherstellung benötigte Energieverbrauch.


Durch die vollständige Kompensation aller Emissionen gilt VAUDE seit dem 1. Januar 2022 als Unternehmen mit allen Produkten als klimaneutral. Alle Zahlen, Daten, Fakten dazu hier.


VAUDE myclimate neutral Unternehmen
VAUDE myclimate neutral Product







Wir haben uns auf die zwei wichtigsten Stellschrauben in unserer Lieferkette konzentriert, mit denen wir unsere Klimaziele erreichen wollen:


  • Emissionen, die der Energieverbrauch unserer Vorlieferanten bei der Herstellung der von VAUDE verarbeiteten Materialien verursacht. 
  • Rohstoffe, die in den VAUDE Produkten verarbeitet werden.

Zahlen und Details dazu in der VAUDE Klimabilanz

 
 

Energiewende in der Lieferkette

Die meisten unserer Material-Lieferanten produzieren in Taiwan. Mehr dazu hier
Unsere wichtigsten Lieferanten haben wir in die Klimabilanz einbezogen. Alle anderen werden nach und nach folgen.


Gemeinsam mit den Lieferanten arbeiten wir jetzt anhand dieser Daten daran, effektive Energiemanagement-Systeme aufzubauen, damit sie möglichst viel Energie (und damit Emissionen) einsparen.


Der zweite wichtige und gleichzeitig sehr anspruchsvolle Schritt ist, parallel dazu Wege zu finden, wie die Lieferanten ihre Energieverbräuche auf erneuerbare Energiequellen umstellen: Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Erdwärme verursachen entschieden weniger klimaschädliche Emissionen als Energie aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdgas.


Wir gehen diesen Weg mit unseren Lieferanten gemeinsam, denn nur als Partner auf Augenhöhe erreichen wir mehr Klimaschutz. Mehr dazu, wie VAUDE seine Lieferanten unterstützt, hier



90 % aller Produkte zu über 50 % biobasiert oder recycelt

Neben den Energieverbräuchen unserer Lieferanten bilden die in den VAUDE Produkten verarbeiteten Rohstoffe einen zweiten Fokus, um klimaschädliche Emissionen wissenschaftlich fundiert zu reduzieren. Dazu haben wir uns ein anspruchsvolles Ziel gesetzt:


Bis 2024 sollen mindestens 90 % aller VAUDE Produkte einen biobasierten oder recycelten Materialanteil von mehr als 50 % haben.


Damit verfolgt VAUDE das Prinzip der Kreislaufwirtschaft: Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe bzw. durch das Recycling von Materialien werden fossile Ressourcen geschont und CO2-Emissionen in der Materialherstellung deutlich reduziert.


Seit der Sommerkollektion 2022 bestehen auch die VAUDE Green Shape Produkte zu über 50 % aus recycelten oder biobasierten Materialien. Mehr dazu hier

 
 

Wie wird man eigentlich klimaneutral?

“Miss es oder vergiss es!”

Jede wirtschaftliche Tätigkeit, die auf der Verbrennung und Verarbeitung fossiler Rohstoffe beruht, verursacht Treibhausgas-Emissionen und trägt damit zum Klimawandel bei. Der Treibhauseffekt führt zu einer gravierenden Verschiebung des Klimas auf der Erde und bedroht Mensch und Natur.

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Klimaneutral heißt: Alle nicht vermiedenen eigenen Emissionen werden an einem anderen Ort durch Projekte ausgeglichen, die Emissionen in gleicher Höhe einsparen. Die Bilanz der Emissionen ist damit ausgeglichen, sprich „neutral“. Daher der Begriff “klimaneutral”.


Dazu müssen zunächst alle Ressourcenverbräuche im Unternehmen erfasst werden. Im Umweltmanagement sagt man “Miss es oder vergiss es”: Wenn man seine Verbräuche nicht kennt, weiß man weder, wo die großen Verursacher liegen, noch kann man gezielt Maßnahmen zur Reduzierung ergreifen, geschweige denn Erfolge messbar machen.

 
 

Ressourcenverbräuche reduzieren

Der wichtigste Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität ist dann die Reduzierung aller Ressourcenverbräuche und damit der Emissionen. Also zum Beispiel Energie-, Material- und Wasserverbrauch reduzieren und weniger Abfälle und Abwasser verursachen.


Das gilt sowohl für den Firmensitz samt aller eigenen Produktionsprozesse, Verwaltung, Mitarbeiter usw. Aber es gilt auch für alle vor- und nachgelagerten Aktivitäten des Unternehmens. Das Gute daran: Man spart nicht nur Emissionen ein, sondern oft auch Geld.

 
 

Klimabilanz Scopes bilden gesamte Wertschöpfungskette ab

Klimastrategie

Eigene Darstellung, Quelle: Vom Emissionsbericht zur Klimastrategie, www.klimareporting.de

 
 

In die Berechnung der Klimabilanz werden nicht nur alle vor- und nachgelagerten Prozesse der Wertschöpfungskette einbezogen, sondern auch andere klimaschädliche Gase wie etwa Methan in Kohlenstoffdioxid-Äquivalente umgerechnet. Die Maßeinheit, in der Emissionen gemessen werden, heißt CO2e: „Kohlenstoffdioxid-Äquivalente“.


“Klimaneutral” bezieht sich bei VAUDE bisher auf den VAUDE Betrieb am Firmensitz in Tettnang. Dazu gehört auch die VAUDE Manufaktur inklusive aller dort hergestellten Produkte, sowie die gesamte Warenlogistik.


Aus den Ergebnissen der Klimabilanz leiten wir neue Ziele und Maßnahmen zur weiteren Reduzierung von Emissionen ab. Alle nicht vermiedenen Emissionen kompensiert VAUDE.


Einzige Ausnahme: Die Produkte, die unser Vertriebs- und Lizenzpartner Kailash in China herstellt, sind bisher noch nicht in der Klimabilanz enthalten und damit auch nicht klima-kompensiert.

Klimabilanz fürs Unternehmen oder fürs Produkt?

VAUDE arbeitet mit der Klimabilanzierung auf Unternehmensebene. Bisher berechnen wir keinen Klimafußabdruck für einzelne Produkte. Auch wenn es wunderbar wäre, wenn wir alle als Konsument*innen direkt am Produkt erkennen könnten, wie hoch seine klimaschädlichen Emissionen sind:

Bisher gibt es einfach nicht ausreichend belastbare Emissionsdaten für den gesamten Produktlebenszyklus. Es ist schon schwierig genug, Daten in aussagekräftiger Qualität aus der Lieferkette zu beschaffen. Wenn es um die Nutzungsphase der Produkte geht, oder gar ihre Entsorgung, müssten wir so viele Annahmen treffen und mit so vielen unbekannten Parametern arbeiten, dass sich eine wirklich belastbare Aussage daraus unserer Überzeugung nach nicht ableiten ließe.

Dazu kommt, dass es bisher keine einheitliche Methodik für die Berechnung gibt. Wenn aber verschiedene Hersteller unterschiedliche Datengrundlagen und Berechnungswege nutzen, sind die Ergebnisse nicht vergleichbar. Wem nützt dann ein solcher “Klimafußabdruck”? Die Gefahr von Greenwashing ist recht hoch.

Eine Methodik, die hoffentlich in Zukunft vergleichbare Ergebnisse bringt, ist der Higg Index. Mehr dazu hier. Auch die EU arbeitet an Vorgaben zu einheitlichen Produkt-Ökobilanzen, dem “Product Environmental Footprint”. Hier gibt es weitere Informationen dazu.

Neue VAUDE Klima-Kompensation: Aus Abfall wird Biogas für Kleinbauern in Vietnam

Klimaschutz mit sozialem Mehrwert vor Ort in Vietnam

Alle nicht vermeidbaren Emissionen kompensieren wir über ein Gold-Standard-zertifiziertes Klimaschutzprojekt der Stiftung myclimate.


Dieses Klimaschutzprojekt hilft den Klimawandel effektiv zu bekämpfen und ermöglicht gleichzeitig durch den Bau von Biogasanlagen den Zugang zu sauberer Energie für Kommunen im ländlichen Vietnam – unserem wichtigsten Produktionsland.


Kleinbauern in Vietnam

Bewohner der ländlichen Gegenden von Vietnam stehen häufig vor der Herausforderung, Energie insbesondere zum täglichen Kochen zu sichern. Traditionelle Brennstoffe wie Feuerholz oder Holzkohle sind teuer. Gleichzeitig wird durch die Verwendung von Feuerholz Druck auf natürliche Ressourcen ausgeübt und die Umwelt geschädigt. Die täglichen Stunden, welche Frauen und Kinder für das Sammeln von Brennholz aufwenden müssen, könnten sie auch anderweitig einsetzen wie für Hausaufgaben, kleinere einkommensschaffende Aktivitäten oder Freizeit. Darüber hinaus wird traditionellerweise auf offenen, ineffizienten Kochstellen im Haus gekocht, welches häufig zu Atemwegs- und Augenproblemen führt. Auch die durch die Viehzucht anfallenden methanproduzierenden Abfallmengen stellen ein Problem für Umwelt und Haushalte dar.


Die Nutzung der modernen Biogasanlagen hat auch einen positiven Effekt für nahe gelegene Wälder, weil sie den Lebensraum von Flora und Fauna der Wälder schont. Durch dieses Programm werden neue Jobs geschaffen mit der Ausbildung von lokalen Maurern, welche die Biogasanlagen bauen und Instand halten. Die Rückstände aus der Biogasproduktion, der Bioschlamm, wird oft durch die Haushalte als Nährstoff für die Fischbecken oder als organisches Düngemittel für die Reis- und Kornfelder wiederverwendet. Hier geht’s zur Projekt-Website


myclimate
 
 
GRI:   3-3
Management von wesentlichen Themen
GRI:   305-1
Direkte Treibhausgas-Emissionen (Scope 1)
GRI:   305-2
Indirekte Energie-Treibhausgas-Emissionen (Scope 2)
GRI:   305-3
Andere indirekte Treibhausgas-Emissionen (Scope 3)
GRI:   305-4
Intensität der Treibhausgas-Emissionen
GRI:   305-5
Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen
GRI:   103
Managementansatz
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