Die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen, die VAUDE weltweit verursacht, konnten wir im Jahr 2023 im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 30 Prozent senken, während der Unternehmensumsatz im gleichen Zeitraum um 32 Prozent stieg.
Damit zeigt VAUDE, dass es möglich ist, den Ressourcenverbrauch vom Unternehmenswachstum zu entkoppeln und den Ausstoß der CO2-Emissionen im Einklang mit wissenschaftsbasierten Klimazielen zu senken.
Auf dieser Seite berichten wir über die wichtigsten Kennzahlen und Zusammenhänge aus unserer Klimabilanz. Die vollständige Bilanz gibt’s hier zum Download.
»Gemeinsam mit unseren Partnern in der Lieferkette haben wir enorme Anstrengungen unternommen, um den Ausstoß von Treibhausgasen bei der Herstellung der Materialien für unsere Produkte massiv zu reduzieren.«
Über zehn Jahre Erfahrung haben wir bei VAUDE inzwischen mit der Klimabilanzierung. Seit 2019 beziehen wir die größten Quellen klimaschädlicher Emissionen aus unserer vorgelagerten Lieferkette in die Klimabilanz mit ein:
Warum das wichtig ist, wird anhand folgender Grafik klar:
Die mit Abstand meisten Emissionen entstehen durch die verwendeten Materialien (Rohstoffe) sowie durch den Energieverbrauch bei deren Herstellung. Deshalb setzen wir dort unsere Ressourcen ein, um Emissionen so weit wie möglich zu reduzieren.
Gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr (2022) haben sich die Emissionen aus dem Energieverbrauch der Materialhersteller halbiert. Dies konnten vor allem durch ein gemeinsames Projekt mit Pioniercharakter innerhalb der Outdoor-Branche und in Zusammenarbeit mit ausgewählten Lieferanten erreicht werden. Der stärkste Hebel der CO2-Einsparungen liegt dabei im Kohle-Ausstieg.
»Mehrere Lieferanten haben in den letzten Jahren Kohle-Boiler zur Wassererhitzung beim Färben von Stoffen gegen emissionsärmere Erdgas- oder Biomasse-Boiler ausgetauscht. Das ist absolut wegweisend beim notwendigen Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern. Darüber hinaus führen z.B. moderne Färbemaschinen zu einer deutlich höheren Energieeffizienz.«
Gemeinsam mit neun weiteren Outdoor-Marken engagiert sich VAUDE seit 2021 im sogenannten Carbon Reduction Project der European Outdoor Group (EOG) dafür, die Treibhausgas-Emissionen der Materiallieferanten zu reduzieren.
Bei ausgewählten Lieferanten wurde zunächst ermittelt, in welchen Bereichen es in welchem Umfang Einsparpotentiale gibt. Daraus wurden konkrete Maßnahmen und Aktionspläne für jeden einzelnen Betrieb abgeleitet und Energiemanagement-Trainings durchgeführt. Dabei wurde das erwartete CO2-Einsparungspotential definiert, sowie ein Zeitrahmen entwickelt, in dem die Maßnahmen umgesetzt werden.
Indem wir in der Branche Kräfte bündeln, erreichen wir mehr: Die systematische Reduzierung von CO2-Emissionen kommt nicht nur dem Klimaschutz zugute, sondern ist für alle Beteiligten wirtschaftlich lohnend und zukunftsweisend.
Mehr zum Energieverbrauch in der VAUDE Lieferkette und mit welchen Daten wir für die Klimabilanz arbeiten, erfährst du hier.
Der zweitgrößte Anteil der Emissionen entsteht bei VAUDE durch die Wahl der Rohstoffe, die in den VAUDE Produkten verarbeitet werden. Hier folgen wir dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft:
Durch den Einsatz recycelter oder erneuerbarer Rohstoffe vermeiden wir den Einsatz fossiler Ressourcen und reduzieren die CO2-Emissionen deutlich. In der Sommerkollektion 2024 bestehen bereits über 70 % aller VAUDE Produkte zu mehr als 50 % aus recycelten oder erneuerbaren Materialien, in der Sommerkollektion 2025 werden knapp 90 % der Produkte erreicht.
Wir haben als Systemgrenze für die Ermittlung der Emissionen aus Materialverbrauch definiert, dass für textile Materialien die Herstellprozesse bis zur Garnherstellung berücksichtigt werden; für Hartplastik-Komponenten alle Prozessschritte bis zur Herstellung des Polymers (Granulat). Die Materialverbräuche ermitteln wir über unsere Produktentwicklungs-Datenbank
(Brutto-Materialverbrauch je Rohstoff-Kategorie pro Produkt mal produzierte Stückzahl). Nicht nominierte Materialien (außer Campo-Zelte) und Schuhe sind bisher nicht enthalten.
Welche Materialien/Rohstoffe VAUDE verbraucht, in welchen Ländern sie hergestellt werden und was wir tun, um Emissionen daraus zu reduzieren,
kannst du hier nachlesen.
In folgender Grafik werden die Emissionsdaten nach der gleichen Systematik wie in der Kreisgrafik weiter oben in der Entwicklung über die Jahre seit 2019 dargestellt.
2019 bildet das Basisjahr für die VAUDE wissenschaftsbasierten Klimaziele (mehr dazu hier).
Nach einem leichten Rückgang im Jahr 2020 waren die Emissionen im Jahr 2021 deutlich gestiegen. Der Grund dafür lag im dem starken Wachstum des Unternehmens, ohne dass gleichzeitig die Maßnahmen zur Emissions-Reduzierung bereits gegriffen hätten. Das war der sogenannte Rebound Effekt: Trotz geringerer Emissionen pro Tonne verbrauchtes Material stiegen die Emissionen in absoluten Zahlen durch die höhere Menge Materialverbrauch und den dafür erforderlichen Energieverbrauch in der Lieferkette an.
Umso mehr freuten wir uns über den Rückgang der Emissionen im Jahr 2022 gegenüber 2021. In der Grafik wird sichtbar, dass dies insbesondere durch weniger Emissionen durch Energieverbrauch bei der Materialherstellung erreicht wurde. Hier zeigten sichbereits die ersten Erfolge des EOG Carbon Reduction Project.
Im Geschäftsjahr 2023 wird der große Schritt zur Reduzierung der Emissionen aus Energieverbrauch in der Lieferkette gegenüber 2022 jetzt massiv sichtbar. Auch die Umstellung auf recycelte und erneuerbare Rohstoffe macht sich in den gesunkenen Emissionen aus Materialverbrauch für die VAUDE Produkte bemerkbar.
Details zu den Emissionen aus Warenlogistik gibt’s unter diesem Link.
Verpackungsmaterial trägt natürlich auch zum Ressourcenverbrauch bei und verursacht klimaschädliche Emissionen.
Was VAUDE unternimmt, um diese möglichst zu reduzieren, kannst du hier lesen.
Als “Verkaufsverpackung” wird alles bezeichnet, was in privaten Haushalten landet und dort entsorgt wird, zum Beispiel Schuhkartons oder Folientüten. Transportverpackungen werden in der Regel im Handel entsorgt, zum Beispiel Kartonage.
Alle Details zu den Emissionen am VAUDE Campus Tettnang, dem Firmensitz (HQ), stellen wir auf dieser Seite dar.
Was sind nochmal Scopes? Die Erläuterungen dazu findest du hier.
Sowohl Materialverbräuche als auch Energieverbräuche für die Materialherstellung gehören zu den Scope 3 Emissionen. Bei VAUDE verteilen sich die Emissionen, wie es für die Textilindustrie ganz typisch ist: Ein Großteil (weit über 90 Prozent) der Emissionen entsteht in den vorgelagerten Prozessen der Lieferkette und gehört damit zu Scope 3.
Scope 2 Emissionen beziehen sich nicht auf die Lieferkette, sondern auf den eigenen Standort. Da VAUDE am Firmensitz vollständig erneuerbare Energie für die Stromversorgung nutzt, fallen keine Scope 2 Emissionen an. Mehr zur Stromversorgung bei VAUDE hier.
Scope 1 Emissionen beziehen sich ebenfalls auf den eigenen Standort: Sie stammen direkt aus dem Schornstein der Heizung für die eigenen Gebäude (mehr zum Thema Heizenergie / Wärme hier) sowie aus dem Auspuff des Firmenfuhrparks (mehr dazu hier).
Die wissenschaftsbasierten Klimaziele, die VAUDE sich gesetzt hat, beziehen sich gemäß der Vorgaben der Science Based Targets Initiative jeweils auf Scope1, Scope 2 und Scope 3.
In den folgenden Grafiken sind die Ziele und die Zielerreichung dargestellt:
SBT 1. VAUDE verpflichtet sich, die absoluten Scope 1 Treibhausgas-Emissionen bis 2026 um 45 % zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019.
Emissionen aus Scope 1 entstehen bei VAUDE durch die Gasheizung und den Firmenfuhrpark. Mehr zu unseren Einsparungen beim Heizen gibt’s hier. Details zu Emissionen aus Mitarbeitenden-Mobilität hier.
Mehr zum Mobilitätsmanagement bei VAUDE hier.
Und hier zur Umstellung des Firmenfuhrparks auf E-Mobilität.
SBT 2. VAUDE verpflichtet sich, bis 2030 weiterhin jährlich 100 % Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen.
Da VAUDE bereits seit 2009 ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen nutzt, entstehen in Scope 2 keine Emissionen. Das wollen wir natürlich auch so beibehalten.
SBT 3. VAUDE verpflichtet sich, die absoluten Scope 3 Treibhausgas-Emissionen für eingekaufte Güter und Dienstleistungen bis 2030 um 50 % zu reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019.
Interessant für die Erfolgsmessung der VAUDE Klimastrategie ist auch immer die Betrachtung der Emissionen in Relation zu verschiedenen Bezugsgrößen. In folgender Grafik setzen wir die Emissionen des Geschäftsjahres 2023 in Bezug zu Umsatzwachstum, Rohstoffverbrauch und produzierten Stück VAUDE Produkte.
Die Emissionen bei wachsendem Unternehmen zu reduzieren, bleibt eine echte Herausforderung. Der Schlüssel liegt hier in der globalen Energiewende: Nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Ländern, in denen all die Produkte hergestellt werden, die wir tagtäglich verwenden, müssen wir schnellstens auf erneuerbare Energiequellen umsteigen, die keine Emissionen verursachen. Der zweite große Hebel liegt in der weiteren Umstellung auf recycelte Kunststoffe, die ganz grob nur ca. die Hälfte an Emissionen verursachen
Mehr zur Umsatz-Entwicklung von VAUDE hier
Die Emissionen der VAUDE Klimabilanz werden basierend auf den Verbrauchsdaten im jeweiligen Geschäftsjahr von der unabhängigen Organisation myclimate ermittelt.
Bei der Berechnung der Emissionen folgt myclimate folgenden Grundsätzen:
Neben den Emissionen, die aus direkt erhobenen Verbrauchsdaten in der Klimabilanz berechnet werden, entstehen weitere Emissionen durch den Geschäftsbetrieb, die mangels verfügbarer gemessener Daten nur geschätzt werden. Gemäß GHG Protocol nennt sich diese Vorgehensweise “Scope 3 Screening”.
Bei VAUDE fielen im Jahr 2023 im Scope 3 Screening weitere 2.105 Tonnen CO2e aus gemieteten Räumen (Kategorie 3.8), Franchise-Geschäften (Kategorie 3.14) und der Entsorgung von Produkten am Ende deren Lebenszyklus´ (Kategorie 3.12) an.
GRI: | 305-1 |
GRI: | 305-2 |
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