Alle unsere Produzenten verpflichten sich in ihren Produktionsstätten zu einem „Nein zur Zwangsarbeit“. Die Verpflichtung sieht so aus:
„Zwangsarbeit und Arbeit in Schuldknechtschaft ist verboten. Vom Arbeitgeber dürfen keine Originaldokumente, Löhne oder Bonuszahlungen der Arbeiter einbehalten werden. Außerdem muss es den Arbeitern gewährt werden, unter Einhaltung der gesetzlich geregelten Kündigungsfrist, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Überstunden dürfen nur freiwillig geleistet werden.“
Nach dem OECD-Leitfaden für die Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten in der Bekleidungs- und Schuhwarenindustrie ist das Thema Zwangsarbeit ein Branchenrisiko. Folgende Risiken haben wir für unsere Lieferkette identifiziert:
- Arbeiter*innen sind sich nicht im Klaren darüber, dass Überstunden nur auf freiwilliger Basis erfolgen sollten
Was tun wir dagegen? Wir organisieren regelmäßig Trainings, in denen die Beschäftigten über ihre Rechte informiert werden. Daneben sind Audits ein wichtiges Tool, um die Einhaltung der Menschenrechte zu monitoren. Großen Fokus legen wir zur Reduzierung dieses Risikos auch auf einen funktionsfähigen internen Beschwerdemechanismus, der von einer externen Beschwerdestelle ergänzt wird.
- Kündigungsschreiben werden nicht akzeptiert
Was tun wir dagegen? Wir gehen mit den Produzenten in den Dialog und sensibilisieren sie dafür, das Kündigungsverfahren ordnungsgemäß festzulegen. Die Einhaltung überprüfen wir dann durch regelmäßige Besuche sowie Audits.
- Zwangsarbeit in China
Was tun wir dagegen? Fair Wear hat alle Produktionsstätten von uns überprüft und es wurde keine Form von Zwangsarbeit gefunden. Bezüglich der Risiken im Baumwollanbau haben wir keine Risiken in unserer Lieferkette identifiziert, da wir bei der Verwendung von Baumwolle für unsere Produkte auf GOTS- oder OCS-Zertifizierung setzen.
- Biobaumwolle ohne Zwangsarbeit
Mehr dazu findest du hier
All die hier aufgelisteten Risiken sind potenzielle Risiken, die wir in unseren Produktionsländern identifiziert haben und die eine erhöhte Eintrittswahrscheinlichkeit haben. (siehe auch Übersicht Risiken)
Eine reine Verpflichtung reicht nicht aus. Deshalb werden alle unsere Produzenten regelmäßig von unabhängigen Auditor*innen, wie denen der Fair Wear überprüft. Dabei prüfen die Auditor*innen sorgfältig, ob es Fälle von Zwangsarbeit gibt. Dies wird durch Interviews innerhalb und außerhalb der Produktionsstätte verifiziert.
- Wie erfolgt die Anwerbung der Mitarbeiter*innen?
- Müssen die Mitarbeiter*innen zu Beginn des Beschäftigungsverhältnisses eine Kaution oder ihren Ausweis hinterlegen?
- Werden die Löhne pünktlich bezahlt? Gibt es Fälle, in denen noch Löhne ausstehen?
- Dürfen sich die Mitarbeiter*innen frei bewegen (Pausen, Verlassen des Fabrikgeländes, Gang zur Toilette)?
Die unabhängigen Überprüfungen der Fair Wear zeigen, dass es 2023 in diesem Bereich keine Beanstandungen gab.