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Nachhaltigkeitsbericht 2023
veröffentlicht am 01.08.2024

Um die halbe Welt – und trotzdem umweltfreundlich?

Wir leben und arbeiten in einer globalisierten Welt. Viele unserer Produkte legen weite Wege zurück, bevor sie bei uns und am Ende bei dir ankommen.

Transport per Schiff, Bahn und LKW

Der Großteil der VAUDE Produkte wird mit dem Schiff in Seecontainern von unseren Produzenten bis nach Hamburg transportiert. Wenn du wissen möchtest, wo auf der Welt unsere Produkte hergestellt werden: Hier erfährst du mehr.


Vom Hamburger Hafen aus werden die Produkte weiter transportiert:
Ein Teil fährt mit der Bahn bis Ulm und von dort mit dem LKW weiter in unser Lager auf dem VAUDE Campus in Tettnang bzw. in ein zusätzlich angemietetes Lager in der Nähe.


Ein anderer Teil der Produkte, insb. Rucksäcke, wird seit 2023 nur wenige Kilometer vom Hafen entfernt in einem Logistikzentrum unseres langjährigen Speditions-Dienstleisters eingelagert. Von dort aus beliefern wir unsere Fachhandels-Kunden direkt. So sparen wir den gesamten Bahn- / LKW-Transport einmal ganz durch Deutschland, und teilweise wieder zurück zu unseren Kunden im Norden.



Luftfracht nur als Ausnahme

Luftfrachten vom Produzenten zu VAUDE versuchen wir, möglichst zu vermeiden, sowohl aus Kostengründen als auch, weil Luftfracht um ein vielfaches klimaschädlicher ist als alle anderen Transportmittel.

Emissionen pro Tonne Fracht

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Diese Grafik stellt die durch verschiedene Anliefer-Szenarien verursachten Emissionen je Tonne Fracht dar. Die Berechnung erfolgte durch die non-profit Organisation myclimate. Hier wird deutlich, dass die Emissionen der Seefracht bezogen auf das einzelne Produkt, das ja nur einen Bruchteil einer Frachttonne wiegt, sehr gering sind. Sobald Produkte allerdings geflogen werden, entstehen hohe Emissionen.


Manchmal bleibt uns aber keine andere Wahl, um die Ware pünktlich an unsere Kunden liefern zu können. Auch Verkaufsmuster werden in der Regel geflogen, damit unsere Fachhandels-Kund*innen die Produkte sehen und anfassen können, bevor sie sie bestellen. Erst nach den Bestellungen unserer Kunden startet die Produktion. Deshalb hat VAUDE quasi keine Überproduktion. Mehr dazu hier.

 
 

Effiziente Organisation der Logistik

Wo es zollrechtlich und organisatorisch möglich ist, wird die Ware direkt vom Produzenten ohne Umwege ins Zentrallager von Großkunden oder in das Empfängerland geliefert, zum Beispiel zu unseren Kunden innerhalb Asiens. Wo genau sich unsere Abnehmer befinden, erfährst du auf dieser Seite: „Unsere Kunden und Märkte“.


Die Abläufe in unserer Logistik sind durch moderne Technik effizient: Der Versand zu unseren Fachhandels-Kunden erfolgt Packvolumen-optimiert und gesammelt per LKW: Zuerst mit voll beladenen Container-Zugmaschinen ins Speditions-Zentrum, dann mit LKW in die jeweilige Region, und die letzten ca. 20 Kilometer mit einem Kurierfahrzeug. Unsere Speditions-Dienstleister wählen wir auch nach ihrem Engagement für Klimaschutz aus.

Auf den Transport der Materialien von den verschiedenen Vorlieferanten zu unseren Produktionspartnern haben wir bisher keinen Einfluss, auch deshalb nicht, weil wir in der Regel die Materialien zwar nominieren, aber nicht selbst einkaufen. Mehr dazu hier. Über die Sensibilisierung unserer Produzenten zu Umweltschutz-Themen wollen wir ein höheres Bewusstsein für Verkehrs-Emissionen schaffen.


 
 

Luftverschmutzung durch Seeschiffe

Seeschiffe fahren meistens mit Schweröl, was nicht gerade umweltfreundlich ist. Sie stoßen etliche Schadstoffe aus, insbesondere Schwefeloxid (SOx) Stickstoffoxid (NOx), Ruß und Feinstaub. 


Die CO2-Emissionen sind dagegen im Vergleich geringer als bei anderen Transportmitteln. Für mehr Details und wissenschaftliche Hintergründe hierzu empfehlen wir die Website des Umweltbundesamtes.


"Anreise" per Schiff

Der Schiffstransport je Tonne Fracht verursacht je Tonne Fracht verhältnismäßig wenige Emissionen, selbst wenn die Reise um die halbe Welt geht.

Umweltauswirkungen der Warenlogistik verringern

In der Gesamtbetrachtung ist der Transport unserer Ware per Schiff und Bahn derzeit ökologisch am sinnvollsten. Unser Ziel ist trotzdem, Emissionen und Schadstoffe aus der Warenlogistik zu reduzieren.

Mit dem klaren Bekenntnis zu wissenschaftsbasierten Klimazielen verpflichtet VAUDE sich dazu, auch die große Herausforderung zur Reduzierung der Emissionen aus vorgelagerten Lieferketten anzunehmen.

Dazu gehört auch die Warenlogistik, die heute noch auf Erdöl basiert. Als mittelständisches Unternehmen hat VAUDE zu wenig Einfluss, Containerschiff-Reedereien zum Umstieg auf erneuerbare Energien zu bewegen, zumal wir nicht direkt mit ihnen zusammenarbeiten, sondern mit (meist auch mittelständischen) Speditionen, wie der Münchner Group7. Wir setzen uns mit diesen gemeinsam in unseren Branchenverbänden für mehr Nachhaltigkeit in der Logistik ein. Mehr zu den politischen Forderungen von VAUDE hier.

Wo die Stellschrauben für eine Reduzierung der Transport-Emissionen liegen, und wie wir diese Hebel in Bewegung setzen können, haben wir bereits 2016 in einem Green Logistic Projekt untersucht.


Green Logistic Forschungsprojekt zeigt Optimierungspotentiale auf

Acht Student*innen des interdisziplinären Studienganges „Risk Assessment and Sustainability Management“ (RASUM) an der Hochschule Darmstadt haben sich mehrere Monate lang intensiv mit der Fragestellung befasst, wie VAUDE seine Warenströme optimieren kann, um Emissionen einzusparen.


Die Forschungsgruppe untersuchte den Transportweg der VAUDE-Produkte vom Produzenten zu VAUDE unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte:

1. Welche Logistik-Optionen stehen gegenwärtig und zukünftig zur Verfügung?
2. Wo lassen sich Potentiale zur Emissionseinsparung in der Warenlogistik erschließen?
3. Mit welchen Strategien und durch welche Maßnahmen kann VAUDE diese erreichen?


Harte Arbeit mit spannenden Ergebnissen:

Die Studentengruppe des Studiengangs RASUM der Hochschule Darmstadt mit Prof. Führ, dem Logistikdienstleister Group7, VAUDE Logistikleiter Uwe Abraham und Hilke Patzwall, Senior CSR Manager bei VAUDE.

 
 

Hilke Patzwall, Senior CSR Managerin bei VAUDE, berichtet über das Forschungsprojekt:


 
 

Konkret befassten sich die Studenten mit den folgenden Arbeitspaketen für die Wege der Produkte vom Produzenten zu VAUDE:

  • Warenstromanalyse Asien
  • Optionen Verlagerung Produktionsstandorte
  • Alternative Transportrouten, z.B. über Triest statt Hamburg
  • Ökologische Bewertung verschiedener Transportvarianten
  • Vergleich Bahn- statt Flugtransport aus Asien
  • Direktlieferungen an Kunden
  • Kooperationsmöglichkeiten 
  • Fördermittel



Umsetzung der Maßnahmen Schritt für Schritt

Auf Basis der von VAUDE bereitgestellten Daten und Fakten und gemeinsam mit den Experten der Spedition Group7, ihrem wissenschaftlichen Netzwerk und der Unterstützung ihres Professors Martin Führ haben die Studenten elf Handlungsempfehlungen für VAUDE entwickelt, wie wir bei der Warenanlieferung Emissionen einsparen können.


Darunter sind schnell umsetzbare Maßnahmen, die wir wo möglich direkt umgesetzt haben – zum Beispiel der Bahntransport durch Asien statt Luftfracht, die Direktbelieferung von Kunden aus dem Produktionsland ohne Umweg über VAUDE oder die Mitarbeit in Logistik-Netzwerken.


Andere Maßnahmen sind aufwendiger umzusetzen und haben gravierende Auswirkungen auf unsere Abläufe. Diese Maßnahmen takten wir in unsere Unternehmensziele und die Budgetvergabe ein, damit wir sie Schritt für Schritt angehen können. Einige Optimierungen setzen eine neue Software voraus, bevor wir sie umsetzen können: Wir haben vor Kurzem ein neues Warenwirtschaftssystem eingeführt und werden dies um eine Software für Routen-Handling ergänzen. So können wir dann über die im System vorhandenen Daten mit wenig manuellem Aufwand die Warentransporte nach Zeit, Kosten und Emissionen optimal steuern.



Warenlogistik in der VAUDE Klimabilanz

Aus den Frachtbewegungen unserer Speditionspartner ermitteln wir im Rahmen unserer jährlichen Klimabilanzierung alle Emissionen, die bei VAUDE für die An- und Auslieferungen entstehen. Bei diesen Transporten geht es in erster Linie um VAUDE Produkte, aber auch alles andere, was im Auftrag von VAUDE transportiert wird, ist enthalten – von Kaffee für die Mitarbeiter*innen über Messe- und Ladenbau bis zu den Materialien, die in der VAUDE Manufaktur verarbeitet werden.



Emissionen Anlieferung zu VAUDE Tettnang

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Ab dem Jahr 2020 wurden die Emissionsfaktoren für Flüge angepasst, so dass eine Tonne Luftfracht rechnerisch deutlich mehr Emissionen verursacht als vorher. 


In der VAUDE Klimabilanz führt dies dazu, dass die meisten Emissionen bei der Anlieferung auf Luftfracht entfallen, obwohl VAUDE die kleinste Menge in Gewicht mit dem Flugzeug transportiert (nur ca. 1 bis 3 Prozent des gesamten Warengewichts).


Hier zeigt sich, welche gravierende Auswirkungen der Flugverkehr auf das Klima hat: Selbst eine kleine Steigerung des Fluganteils in der VAUDE Warenlogistik führt zu einem großen Anstieg der Emissionen.


Emissionen Auslieferung / Versand ab VAUDE Tettnang

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Weitere Zahlen, Grafiken und Erläuterungen zu VAUDE Klimabilanz finden sich auf dieser Seite.

GRI:   302-1
Energieverbrauch im Unternehmen
GRI:   302-2
Energieverbrauch außerhalb des Unternehmens
GRI:   302-3
Energieintensität
GRI:   302-4
Reduzierung des Energieverbrauchs
GRI:   302-5
Reduzierung der Energiebedürfnisse von Produkten und Diensten
GRI:   305-3
Andere indirekte Treibhausgas-Emissionen (Scope 3)
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Treibhausgasemissionen im Transportsektor
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Seeverkehr – Luftschadstoffe, Energieeffizienz und Klimaschutz
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