Wie bei allen Einwegprodukten ist dabei nicht das wertvolle, hochfunktionelle, mit hohem Ressourcenaufwand hergestellte Material Kunststoff an sich das größte Problem, sondern die Tatsache, dass es nur ein einziges Mal für kurze Zeit benutzt wird. 95% aller Plastikverpackungen werden weder recycelt noch anderweitig weiterverwendet: Welch Verschwendung! Auch wenn die EU bereits einzelne Einwegprodukte aus Kunststoff verbietet – Verpackungen sind davon bisher nicht betroffen.
Das Problem vor allem die durchsichtigen Folientüten. Jedes einzelne Produkt ist darin verpackt:
Wir können also momentan nicht einfach darauf verzichten.
Immerhin: Dank des deutschen Verpackungsgesetzes muss jedes Unternehmen, das Verpackungen in Verkehr bringt, seine Mengen je Material erfassen. Das führt zu einem höheren Problembewusstsein bei den Entscheidern in der Wirtschaft, denn alle Verpackungen, die beim Kunden im Haushalt landen, müssen lizensiert werden. Je weniger Verpackungsmüll wir verursachen, desto mehr Geld sparen wir ein.
Unser Ziel bei VAUDE ist, schnellstmöglich alle Folientüten auf 100% sogenanntes „Post Consumer“ Recyclingmaterial umzustellen, etwa aus gebrauchten Verpackungen, die in Deutschland im “Gelben Sack” landen.
Technisch bedeutet das allerdings, dass die Tüten nicht mehr transparent wären, sondern milchig. Ist das ein Problem? Wissen wir noch nicht! Wir sind mit dem Fachhandel und unseren Logistikpartnern dazu im Gespräch, um herauszufinden, ob sie damit arbeiten könnten.
Ökologisch unsinnigerweise ist es leider auch noch immer so, dass recycelte Materialien in der Regel deutlich teurer sind als neue. Das gilt auch für Verpackungen.
Wir wissen, dass die gesamte Textil-Branche hier ein großes Problem hat, für dessen Lösung wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen müssen: Verpackungshersteller, Outdoor-Marken, Groß- und Einzelhändler, Logistikpartner und du als Endverbraucher.
VAUDE arbeitet deshalb unter dem Dach des Europäischen Outdoor-Verbands European Outdoor Group gemeinsam mit anderen Marken und Händlern daran, Alternativen für die Folientüten aus Einwegplastik zu finden. Dabei geht es nicht nur darum, ein Material durch ein anderes zu ersetzen. Vielmehr ist unser Ziel, Verpackungslösungen ganz neu zu denken und das System „Einwegverpackung“ zu verändern. Wir werden an dieser Stelle weiter darüber berichten.
Sind Tüten aus Mais- oder Kartoffelstärke eine Lösung? Nein!
„Kompostierbare“ Kunststoffe setzen wir auf Empfehlung des Umweltbundesamtes für Einweg-Artikel wie Verpackungen nicht ein. Zwar sind diese theoretisch biologisch abbaubar, aber bisher in der Regel nicht in „freier Wildbahn“, sondern nur unter industriellen Kompostierbedingungen mit hohen Temperaturen und ohne Sauerstoffzufuhr.
Das ist ein Problem für die Verwendung in der Kompost- oder Biogas-Gewinnung: Meist verrotten sie erheblich langsamer als organische Abfälle, blockieren daher konventionelle Biogas-Anlagen und müssen mühsam aus dem Kompost gefischt werden. Dann werden sie als Restmüll verbrannt. Das ist weder ökologisch noch wirtschaftlich sinnvoll.
Auch im Plastikmüll haben sie nichts zu suchen: Da sie aus organischen Materialien bestehen, können sie nicht recycelt werden. Auch hier landen sie am Ende im Restmüll.
Selbst die Herstellung von Biokunststoffen ist nicht umweltfreundlicher: Nach aktuellem Stand der Technik wird dafür noch mehr Energie als für neue Kunststoffe benötigt. Deshalb ist Bioplastik nur für langlebige Produkte sinnvoll, aber nicht für Einweg-Verpackungen.
Wir sind deshalb davon überzeugt: Plastik-Verpackungen mit einem möglichst hohen Anteil an Recyclingmaterial ist momentan die umweltfreundlichste Lösung. Welche Zielkonflikte wir bei Bioplastik auch noch haben, kannst du hier lesen
Europa und Nordamerika verursachen zwar insgesamt mehr Kunststoff-Müll, aber in großen Teilen Asiens landet er mangels geregelte Abfallentsorgung oft ungebremst im Meer. VAUDE unterstützt den WWF beim Aufbau einer Abfallwirtschaft im Mekong-Delta.
Die Plastikproduktion weltweit hat sich in den letzten 50 Jahren verzwanzigfacht. Von den weltweit ca. 80 Millionen Tonnen Verpackungen aus Plastik landen erschreckende 32 % in der Umwelt - mit Abstand das meiste davon in Asien: Hier fehlt einfach eine geregelte Abfall-Entsorgung, bei der die Kunststoffe gesammelt und sinnvoll weiterverwertet werden – sei es auch nur als Brennstoff für die Strom- oder Wärmeerzeugung.
VAUDE unterstützt ein großes Modellprojekt des WWF, der im ökologisch besonders wertvollen vietnamesischen Mekong-Delta eine Abfallwirtschaft aufbaut. Ziel ist nicht nur, die Umwelt von den Unmengen von Plastik zu befreien, sondern auch, Bewusstsein bei Politikern und Bevölkerung zu schaffen: Zum einen für die Bedrohung der Lebensgrundlagen von Mensch und Tier durch Müll, zum anderen für das wirtschaftliche Potential, was mit der Sammlung, Sortierung und Weiterverwertung von Kunststoffen verbunden ist.
VAUDE vernetzt Lieferanten in der Region mit dem WWF im Projektgebiet, mit dem Ziel, dass sie zu konkreten Lösungen vor Ort für das Sammeln und Recyceln von Kunststoffen beitragen. Mehr zu dem Projekt hier
Selbst die Kunststoff-Industrie hat das Problem erkannt und sich auf den Weg gemacht, zu einer Lösung beizutragen.
VAUDE hat bereits seit 2014 eine Verpackungsanweisung für Lieferanten, mit klaren Vorgaben zur maximalen Verpackungsgröße, erlaubten Materialien und einer vorgeschriebenen Pflichtkennzeichnung für alle Verpackungen, die eine Sortierung und das Recycling ermöglicht.
Diese Anweisung ist Bestandteil unserer Einkaufsverträge und gilt damit verbindlich für alle VAUDE-Produkte. Die Einhaltung kontrollieren wir stichprobenartig im Wareneingang.
Wir sind derzeit dabei, diese Anweisung zu überarbeiten. Unser Ziel ist, deutlich stärker als bisher den Hebel anzusetzen, um gemeinsam mit unseren Lieferanten nicht vermeidbare Verpackungen so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.
Hier gibt´s die VAUDE Verpackungsanweisung zum Download
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2017 | 2018 |
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Verkaufsverpackungen für Produkte aus Manufaktur OEB (inventurbereinigter Verbrauch) |
18,1 Tonnen |
14,7 Tonnen |
Kartonage (Verkaufsverpackungen) (t) |
16,2 Tonnen |
12,9 Tonnen |
Polybeutel (Verkaufsverpackungen) (t) |
1,9 Tonnen |
1,8 Tonnen |
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2017 | 2018 |
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Transportverpackungen für Versand Produkte an Fachhandel ab OEB (inventurbereinigter Verbrauch) (t) |
292,1 Tonnen
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308,8 Tonnen
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Kartonagen aus mindestens 75% Recyclingpapier (Versandverpackungen) (t) |
275,5 Tonnen |
296,0 Tonnen |
Folien LDPE, LLDPE, HDPE, diverse (Transportverpackungen) (t) |
11,7 Tonnen |
4,8 Tonnen |
Polybeutel Retoure, ASB) |
4,9 Tonnen |
8,1 Tonnen |
Am besten sind die Verpackungen, die wir einfach weglassen. Wenn das nur so einfach wäre, wie es klingt… Falls Du einen Geistesblitz für uns hast, immer her damit, sag uns Deine Meinung! Einfach Mail-Knopf auf dieser Seite benutzen.
Plastiktüten an der Ladenkasse gibt es bei VAUDE schon länger nicht mehr: Falls Du wirklich eine Tüte brauchst, kannst Du dort eine Papiertüte kaufen.
Mehr Infos direkt vom WWF gibt’s hier
»Die Textilindustrie trägt als einer der großen Verursacher der Umweltverschmutzung mit Plastikverpackungen eine enorme Verantwortung. Wir nehmen unseren Kooperationspartner VAUDE in die Pflicht und arbeiten gemeinsam an Ideen zur Eindämmung des Problems, vor allem in der textilen Lieferkette in Asien.«
GRI: | 301-1 |
GRI: | 301-2 |
GRI: | 301-3 |