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Nachhaltigkeitsbericht 2020
veröffentlicht am 02.08.2021

Klimaneutral mit Science Based Targets

Seit 2012 arbeitet VAUDE am Firmensitz klimaneutral. Künftig sollen alle Produkte weltweit klimaneutral hergestellt werden. Mit wissenschaftlich fundierten Klimazielen möchte VAUDE seinen Beitrag dazu leisten, dass die globale Erderwärmung entsprechend der Ziele des Pariser Klima-Abkommens auf maximal 1,5 Grad beschränkt wird.

 
 

Aktiver Klimaschutz: Klimaneutral am Firmensitz

Der gesamte Firmensitz von VAUDE in Tettnang ist seit 2012 klimaneutral. Dazu gehören die Verwaltung, die Manufaktur, sämtliche Material- und Energieverbräuche, Abfälle, das Lager sowie alle durch die Produktion am Standort verursachten Warentransporte, Geschäftsreisen, die täglichen Arbeitswege der Mitarbeiter, die Instandhaltung und das Kinderhaus. Alle Zahlen, Daten, Fakten dazu hier.
VAUDE myclimate
 
 

Ehrgeiziges Ziel: weltweit klimaneutrale Produktion

VAUDE setzt sich ehrgeizige, wissenschaftsbasierte Ziele, um über die Klimaneutralität des Firmensitzes hinaus künftig alle Produkte weltweit klimaneutral herzustellen.


Dazu hat sich VAUDE der internationalen Initiative Science Based Targets (SBTi) angeschlossen. Als Kooperation zwischen den renommierten internationalen Experten-Organisationen CDP Disclosure Insight Action, UN Global Compact, World Resource Institute und dem WWF setzt die SBTi weltweit Maßstäbe für die Berechnung von wissenschaftsbasierten Klimazielen.


VAUDE verpflichtet sich als Mitglied freiwillig dazu, die eigenen Klimaschutz-Ziele so zu setzen, dass sie im Einklang mit den Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens (COP21) stehen und damit als wissenschaftsbasierte Klimaziele (Science Based Targets) anerkannt werden:


Wir werden unsere Emissionen weiter so stark reduzieren, dass wir damit messbar dazu beitragen, die globale Erderwärmung auf 1,5 °C zu beschränken.


Um konkrete und von der SBTi freigegebene Klimaziele zu formulieren, haben wir gemäß der SBTi Methodik bis Ende 2021 Zeit. Diese Zeit nutzen wir intensiv für die umfangreichen Vorarbeiten.

 
 

»Um einem für die Menschheit gefährlichen Klimawandel entgegenzuwirken, muss es uns gelingen, die Erderwärmung gemäß des Pariser Abkommens auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Dies wird nur gelingen, wenn wir alle weltweit etwas dafür tun. Dafür braucht es Initiativen wie die SBT, die ein Umdenken in der Wirtschaft fördern. Wir bei VAUDE möchten unseren Beitrag leisten und haben uns zum Ziel gesetzt, sämtliche Produkte klimaneutral herzustellen. Um dies nachweislich zu erreichen, arbeiten wir mit den SBT unter anderem an der schrittweisen Reduktion unserer CO2-Emissionen in der globalen Lieferkette«

Antje von Dewitz, VAUDE Geschäftsführerin
 
 

Emissionen in der Lieferkette jetzt im Fokus

Die Systemgrenze unserer Klimabilanz bildete bis 2019 der gesamte VAUDE Betrieb in Tettnang bezogen auf alle dort verursachten Emissionen in den Scopes 1, 2 und 3. Was sind überhaupt "Scopes”? Mehr dazu hier


Neu in diesem Nachhaltigkeitsbericht ist, dass wir erstmals zusätzlich auch die Emissionen aus unserer Lieferkette berechnet haben und darüber berichten. Das ist alles andere als einfach, und wir sind stolz darauf, als eines der ersten Unternehmen in der Outdoor-Branche diesen Meilenstein erreicht zu haben!


Wir haben uns auf die zwei wichtigsten Stellschrauben in unserer Lieferkette konzentriert, mit denen wir unsere Klimaziele erreichen wollen:


  • Zum einen die Emissionen, die der Energieverbrauch unserer Vorlieferanten bei der Herstellung der von VAUDE verarbeiteten Materialien verursacht. 
  • Zum anderen betrifft es die Materialien selbst, die in den VAUDE Produkten verarbeitet werden.

Zahlen und Details dazu in der VAUDE Klimabilanz

 
 

Energiewende in der Lieferkette

Die meisten unserer Material-Lieferanten produzieren in Taiwan. Mehr dazu hier
Die Lieferanten, von denen die größte Menge Material in den VAUDE Produkten stammt, haben wir in die Klimabilanz einbezogen. Alle anderen werden nach und nach folgen.


Gemeinsam mit den Lieferanten arbeiten wir jetzt anhand dieser Daten daran, effektive Energiemanagement-Systeme aufzubauen, damit sie möglichst viel Energie (und damit Emissionen) einsparen.


Der zweite wichtige und gleichzeitig sehr anspruchsvolle Schritt ist, parallel dazu Wege zu finden, wie die Lieferanten ihre Energieverbräuche auf erneuerbare Energiequellen umstellen: Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Erdwärme verursachen entschieden weniger klimaschädliche Emissionen als Energie aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdgas.


Wir gehen diesen Weg mit unseren Lieferanten gemeinsam, denn nur als Partner auf Augenhöhe erreichen wir mehr Klimaschutz. Mehr dazu, wie VAUDE seine Lieferanten unterstützt, hier


90 % aller Produkte zu über 50 % biobasiert oder recycelt

Neben den Energieverbräuchen unserer Lieferanten bilden die in den VAUDE Produkten verarbeiteten Materialien einen zweiten Fokus, um klimaschädliche Emissionen wissenschaftlich fundiert zu reduzieren. Dazu haben wir uns ein anspruchsvolles Ziel gesetzt:


Bis 2024 sollen mindestens 90 % aller VAUDE Produkte einen biobasierten oder recycelten Materialanteil von mehr als 50 % haben.


Damit verfolgt VAUDE das Prinzip der Kreislaufwirtschaft: Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe bzw. durch das Recycling von Materialien werden fossile Ressourcen geschont und CO2-Emissionen in der Materialherstellung deutlich reduziert.


Ab der Sommerkollektion 2022 werden auch alle VAUDE Green Shape Produkte zu über 50 % aus recycelten oder biobasierten Materialien bestehen. Mehr dazu hier

 
 

Wie wird man eigentlich klimaneutral?

“Miss es oder vergiss es!”

Jede wirtschaftliche Tätigkeit, die auf der Verbrennung und Verarbeitung fossiler Rohstoffe beruht, verursacht Treibhausgas-Emissionen und trägt damit zum Klimawandel bei. Der Treibhauseffekt führt zu einer gravierenden Verschiebung des Klimas auf der Erde und bedroht Mensch und Natur.

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Klimaneutral heißt: Alle nicht vermiedenen eigenen Emissionen werden an einem anderen Ort durch Projekte ausgeglichen, die Emissionen in gleicher Höhe einsparen. Die Bilanz der Emissionen ist damit ausgeglichen, sprich „neutral“. Daher der Begriff “klimaneutral”.


Dazu müssen zunächst alle Ressourcenverbräuche im Unternehmen erfasst werden. Im Umweltmanagement sagt man “Miss es oder vergiss es”: Wenn man seine Verbräuche nicht kennt, weiß man weder, wo die großen Verursacher liegen, noch kann man gezielt Maßnahmen zur Reduzierung ergreifen, geschweige denn Erfolge messbar machen.

 
 

Ressourcenverbräuche reduzieren

Der wichtigste Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität ist dann die Reduzierung aller Ressourcenverbräuche und damit der Emissionen. Also zum Beispiel Energie-, Material- und Wasserverbrauch reduzieren und weniger Abfälle und Abwasser verursachen.


Das gilt sowohl für den Firmensitz samt aller eigenen Produktionsprozesse, Verwaltung, Mitarbeiter usw. Aber es gilt auch für alle vor- und nachgelagerten Aktivitäten des Unternehmens. Das Gute daran: Man spart nicht nur Emissionen ein, sondern oft auch Geld.

 
 

Klimabilanz Scopes bilden gesamte Wertschöpfungskette ab

Klimastrategie

Eigene Darstellung, Quelle: Vom Emissionsbericht zur Klimastrategie, www.klimareporting.de

 
 

Am Firmensitz in Tettnang ist VAUDE bereits vollständig klimaneutral bezogen auf die gesamte Wertschöpfungskette: Alle Emissionen des eigenen Betriebes (Scope 1), der bezogenen Energie (Scope 2) und aller vor- und nachgelagerten Aktivitäten (Scope 3) sind in der Klimabilanz enthalten. Alle daraus nicht vermiedenen Emissionen werden klimakompensiert (mehr dazu weiter unten).


In die Berechnung der Klimabilanz werden nicht nur alle vor- und nachgelagerten Prozesse der Wertschöpfungskette einbezogen, sondern auch andere klimaschädliche Gase wie etwa Methan in Kohlenstoffdioxid-Äquivalente umgerechnet. Die Maßeinheit, in der Emissionen gemessen werden, heißt CO2e: „Kohlenstoffdioxid-Äquivalente“.


“Klimaneutral” bezieht sich bei VAUDE bisher auf den VAUDE Betrieb am Firmensitz in Tettnang. Dazu gehört auch die VAUDE Manufaktur inklusive aller dort hergestellten Produkte, sowie die gesamte Warenlogistik.


Aus den Ergebnissen der Klimabilanz leiten wir neue Ziele und Maßnahmen zur weiteren Reduzierung von Emissionen ab. Alle nicht vermiedenen Emissionen kompensiert VAUDE.

Neue VAUDE Klima-Kompensation: Aus Abfall wird Biogas für Kleinbauern in Vietnam

Alle nicht vermeidbaren Emissionen am Standort Tettnang kompensieren wir seit 2012. Mit dem jährlichen Kompensationsbetrag von VAUDE hat VAUDE ein Gold Standard-Klimaschutzprojekt der Non-Profit-Organisation myclimate in der ostchinesischen Provinz Shanxi unterstützt, das zur Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen beiträgt. Dieses Projekt wurde inzwischen erfolgreich beendet. Deshalb hat sich VAUDE gemeinsam mit myclimate für ein neues Kompensationsprojekt entschieden, ebenfalls nach Gold Standard, und ebenfalls in einem unserer wichtigsten Produktionsländer: Vietnam. Dieses Klimaschutzprojekt hilft den Klimawandel effektiv zu bekämpfen und ermöglicht gleichzeitig durch den Bau von Biogasanlagen den Zugang zu sauberer Energie für Kommunen im ländlichen Vietnam.
Kleinbauern in Vietnam

Bewohner der ländlichen Gegenden von Vietnam stehen häufig vor der Herausforderung, Energie insbesondere zum täglichen Kochen zu sichern. Traditionelle Brennstoffe wie Feuerholz oder Holzkohle sind teuer. Gleichzeitig wird durch die Verwendung von Feuerholz Druck auf natürliche Ressourcen ausgeübt und die Umwelt geschädigt. Die täglichen Stunden, welche Frauen und Kinder für das Sammeln von Brennholz aufwenden müssen, könnten sie auch anderweitig einsetzen wie für Hausaufgaben, kleinere einkommensschaffende Aktivitäten oder Freizeit. Darüber hinaus wird traditionellerweise auf offenen, ineffizienten Kochstellen im Haus gekocht, welches häufig zu Atemwegs- und Augenproblemen führt. Auch die durch die Viehzucht anfallenden methanproduzierenden Abfallmengen stellen ein Problem für Umwelt und Haushalte dar.


Die Nutzung der modernen Biogasanlagen hat auch einen positiven Effekt für nahe gelegene Wälder, weil sie den Lebensraum von Flora und Fauna der Wälder schont. Durch dieses Programm werden neue Jobs geschaffen mit der Ausbildung von lokalen Maurern, welche die Biogasanlagen bauen und Instand halten. Die Rückstände aus der Biogasproduktion, der Bioschlamm, wird oft durch die Haushalte als Nährstoff für die Fischbecken oder als organisches Düngemittel für die Reis- und Kornfelder wiederverwendet. Hier geht’s zur Projekt-Website


myclimate
 
 
UPDATE!
Zu diesem Thema gibt es aktuelle Informationen:
Zur News vom 30. September 2021 Weiterlesen
GRI:   305-1
Direkte Treibhausgas-Emissionen (Scope 1)
GRI:   305-2
Indirekte Energie-Treibhausgas-Emissionen (Scope 2)
GRI:   305-3
Andere indirekte Treibhausgas-Emissionen (Scope 3)
GRI:   305-4
Intensität der Treibhausgas-Emissionen
GRI:   305-5
Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen
GRI:   103
Managementansatz
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Links
Science Based Targets (englisch)
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Pariser Klimaschutzabkommen
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Allianz für Entwicklung und Klima
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