In Zusammenarbeit mit eBay erarbeiteten wir 2019 ein Konzept zu einem Upcycling-Store aus. Dabei bietet eBay die nötige Plattform und VAUDE die erforderlichen Restmaterialien aus der Textilproduktion, die schließlich versteigert werden.
Der Erlös wird an die Kinderhilfsorganisation „Save the Children“ gespendet. Im März 2020 ist der Ebay-Upcycling Store online gegangen. Seither können alle Do-it-Yourself Fans verschiedene Restmaterialien ersteigern und daraus z. B. Taschen und Gelbbörsen fertigen oder weitere kreative Ideen umsetzen.
Ziel ist es, möglichst viele Unternehmen zu motivieren, ebenfalls ihre Restmaterialien anzubieten, um wertvollen Materialien vor dem Restmüll zu bewahren.
Mit Sympatex konnten wir einen neuen Partner gewinnen und unser Angebot im Upcycling Store erweitern. Sympatex entwickelt, produziert und vertreibt gemeinsam mit ausgewählten Partnern weltweit Membrane, Laminate und Funktionstextilien sowie Fertigfabrikate. In unserem Store gibt es nun eine Auswahl dieser wertvolle Restmaterialien zu ersteigern.
Aktuell sind wir mit eBay und weiteren interessierten Firmen aus der Textilbranche im Austausch und sind optimistisch, dass wir unser Angebot bald noch erweitern können.
Weitere Infos gibt es in unseren GRI-News.
Hier geht’s zum eBay Upcycling Store.
Vom Pilotprojekt zur Upcycling Werkstatt
Natürlich fallen auch bei uns Restmaterialien an. Sortenreines Polyethylen und Polyamid werden der Kunststoffaufbereitung für die Herstellung vollwertiger Sekundärrohstoffe übergeben. Der Großteil der Produktionsabfälle der Manufaktur landet aber bisher im Restmüll. Diese bestehen meist aus textilen Reststoffen, Verschnitten, Ausschüssen und allgemeinen Überresten. Weitere Beispiele: Im Produktservice entsteht Restmüll durch irreparable Produkte. Außerdem haben wir alte Produktprototypen und verwertbare Abfälle aus der Küche und Logistik. Mehr dazu
Wir haben uns deshalb die Frage gestellt, wie sich diese Reststoffe wiederverwenden lassen, ohne dass die hochwertigen Reststoffe an Wert verlieren.
2016 haben wir in sechs Nähworkshops mit Geflüchteten Shoppertaschen aus Materialresten unserer Manufaktur hergestellt. Die produzierten Taschen haben wir bei einer Verkaufsaktion im VAUDE Store Ravensburg und in unserem Outlet in Metzingen angeboten. Der Erlös floss als Spende für ein gemeinsames Projekt an das Asylnetzwerk Tettnang zurück. Der Marktcheck zeigte, dass die Taschen bei den Konsumenten gut ankommen. Deshalb haben wir Ende 2017 eine Upcycling Werkstatt aufgebaut, in der die Taschen durch die Schaffung zweier neuer Stellen von Geflüchteten produziert werden.
Dabei werden wir durch Fördergelder der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit 70.000 € unterstützt. VAUDE unterstützt das Projekt mit weiteren 70.000 €.
Das Förderprojekt ist Ende Januar 2020 ausgelaufen. Die Upcycling Werkstatt und das Projektteam bleiben trotzdem weiterhin bestehen und haben das Ziel, kostendeckend weitere Upcycling-Ideen umzusetzen.
Nachdem wir die Upcycling Werkstatt 2018 erfolgreich aufgebaut haben, haben wir sie Anfang 2019 in unsere Made in Germany Manufaktur integriert. Dort können wir die Upcycling Produktion effizienter durchführen und unsere Mitarbeitenden der Upcycling Werkstatt sind in das Manufaktur Team integriert.
»Mit der Entwicklung eines Upcycling-Fertigungsprozesses, gepaart mit dem Aufbau eines neuen Businessmodelles, eröffnen sich für VAUDE neue Möglichkeiten der Wertschöpfung bei gleichzeitiger Ressourceneinsparung und Abfallvermeidung. Durch die Verzahnung mit den bereits eingebundenen Unternehmen und Institutionen wird zudem eine Plattform für Upcycling-Produktionen entstehen.
Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration von Geflüchteten. Ihnen werden vertiefte Einblicke in betriebliche Abläufe ermöglicht und berufliche Perspektiven aufgezeigt. Ich hoffe, dass sich das Projekt weiter erfolgreich entwickelt und es viele zum Nachahmen inspiriert.«
Mehr zu unserem Engagement für Geflüchtete findest Du hier
Die Restmaterialien aus unserer Manufaktur sind für uns natürlich, im wahrsten Sinne des Wortes, der naheliegendste Reststoff. Auf unserem Firmengelände am Stammsitz im süddeutschen Tettnang produzieren wir seit 1980 Rucksäcke, Rad- und Lifestyletaschen aus robusten und langlebigen Materialien. Mehr dazu – „Made in Germany“
Statt Stanzreste und Materialüberschüsse, die in dieser Produktion anfallen, wie bisher üblich zu entsorgen, sortieren wir diese nun und sammeln die Teile, die groß genug sind, um daraus neue Produkte nähen zu können. Auf direktem Weg werden sie in der Upcycling-Werkstatt weiterverwendet. Dort entstehen daraus individuelle Unikate. Auf Grundlage der Shopper-Taschen aus unseren ersten Nähworkshops haben wir zwei Schnittmuster für eine große und eine kleine Tasche entworfen, die wir nun in der Upcycling-Werkstatt nähen.
Ab Mitte März 2018 waren die Taschen zunächst in den VAUDE Stores sowie in unserem Fabrikverkauf in Tettnang/Obereisenbach und den VAUDE Outlets erhältlich. Seit November 2018 sind die Shoppertaschen auch im Fachhandel.
Ein weiteres Upcycling-Produkt sind kleine Taschen, die wir für unseren Kooperationspartner iFixit produzieren. Diese werden mit praktischen Nähutensilien wie Nadeln, Garnen, Bügelpatches und Werkzeugen befüllt und über den Shop von iFixit als Repairsets verkauft.
In 2019 haben wir Fahrradmanschetten aus kleineren Planenresten produziert, die im Rahmen einer Fachhandelskampagne genutzt wurden.
Für unserer Mitarbeiter haben wir als Weihnachtsgeschenk eine Umhängetasche aus Restmaterialien unserer Green Shape Core Collection und Seilresten gefertigt. Mehr zu der Kollektion hier
Auch die VAUDE Stores sind aktiv beim Upcycling. So schicken sie ihre alten Werbebanner an unsere Upcycling Werkstatt. Dort entstehen coole neue Beutel, die du ab März in den Stores kaufen kannst.
Die neuen Beutel sind der Nachfolger der Turnbeutel, die bisher aus den Werbebannern in einer deutschen Näherei hergestellt worden sind.
2018 haben wir Upcycling-Taschen und -Rucksäcke in einem Pilotprojekt für die Deutsche Zeppelin-Reederei produziert; und zwar aus einer ausgemusterten Außenhülle des Zeppelin NT. Statt diese zu entsorgen, entstehen daraus Souvenirs, die es seit dem Sommer 2018 im Zeppelin-Shop in Friedrichshafen und online im Fanshop zu kaufen gibt.
Mit unserem Partner DAV haben wir 2019 gemeinsame Upcycling Produkte realisiert. Dafür hat uns der DAV altes Bannermaterial zur Verfügung gestellt, das in unserer Upcycling Werkstatt zu einzigartigen Rucksäcken und Umhängetaschen verarbeitet wurden. Auch Edelrid hat sich an dem Projekt beteiligt und steuerte Seilreste als Träger bei. Die Produkte wurden bei verschiedenen DAV Events über ein Gewinnspiel verlost.
In 2020 haben wir einen weiteren Auftrag für ein geplantes DAV Event umgesetzt. Dabei handelte es sich um Umhängetaschen aus altem Bannermaterial und Seilreste.
Nach dem Aufbau unserer Upcycling Werkstatt haben wir in einem zweiten Schritt eine externe Upcycling community und Materialbörse in Kooperation mit weiteren Unternehmen, Schulen und Kreativen gründet. Unsere Zielsetzung ist es, eine Plattform zu schaffen, auf der Unternehmen, wir selbst natürlich auch, wertvolle Restmaterialien für Upcycling Projekte zur Verfügung stellen. „Upcycler“ können diese dann für ihre Produkte nutzen und ihre Projekte vorstellen.
Hier geht’s zur upcycling community
Gebrauchte VAUDE Materialien aus Zelten, die im Reparaturservice nicht mehr repariert werden können, bekommen ein neues Leben in den Taschenbegleitern von Roterfaden geschenkt.
Die innovativen Produkte werden zu 100 % in Handarbeit in Deutschland gefertigt. Hier findest du den Taschenbegleiter mit dem gebrauchten VAUDE Zeltmaterial.
Für kreative Arbeiten haben wir ausgemusterte Außenzelte aus einer Fehlproduktion zahlreichen künstlerischen Hochschulen zur Verfügung gestellt.
Seit mehreren Jahren haben wir im Rahmen des Projekts „Umweltprofis von morgen“ Schüler des Technischen Gymnasiums Ravensburg bei der Entwicklung eines nachhaltigen Geschäftsmodells betreut. 2016 und 2017 beschäftigten sich die Schüler mit Ideen zum Upcycling von VAUDE Materialresten. Mehr dazu hier
2016 haben vier Schülerinnen aus alten Werbebannern und gebrauchten Produkten, die im Produktservice nicht repariert werden können, Täschchen entwickelt und produziert. Diese können beispielsweise als Mäppchen oder Kosmetiktäschchen benutzt werden.
2017 entwickelt eine weitere Gruppe von Schülerinnen Kopfhörerhalter aus Materialresten aus der Manufaktur.
Eine belgische Schule hat Kostüme für ihre Tanzveranstaltung aus VAUDE Restmaterialien gebastelt.
Taschen aus VAUDE Restmaterialien gefertigt von einer katholischen Hilfsorganisation in Kralup an der Moldau, Tschechien:
Gamaschen aus VAUDE Restmaterialien gefertigt von einer katholischen Hilfsorganisation in Kralup an der Moldau, Tschechien:
Auch in den Produktionsbetrieben, die wir für die Herstellung unserer Produkte beauftragen, fallen Materialreste, sogenannte Leftover, an. Aus größeren Leftover-Mengen lassen wir Sondermodelle produzieren. Kleinere Leftover-Mengen nutzen unsere Produzenten für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter oder Trainingsmaßnahmen.
Auch in unseren VAUDE Stores setzen wir bei der Ausstattung auf Upcycling von Leftover-Materialien. So sind beispielsweise die Vorhänge für die Umkleidekabinen aus übrig gebliebenen Packs ‘n Bags Materialen hergestellt worden. Auch die Bügelanhänger für die Kennzeichnung zum „Sale“ wurden aus Leftover-Material gefertigt.
Bisher haben wir leider noch keine eigene Weiterverwendungsmöglichkeit von kleineren Leftover-Mengen. In der Regel ist es auch mit großem Aufwand und Kosten verbunden, z. B.
aus zollrechtlichen Gründen, diese weiterzuverarbeiten oder als Materialien zu uns an den Hauptsitz zu holen. Nachdem wir unsere interne Upcycling-Struktur und die Materialbörse aufgebaut haben, wollen wir uns diesem Thema 2020 intensiver widmen.
Zurzeit werden ca. 82 % der Abfälle weiterverwertet. Abfall verwerten bedeutet, dass Rohstoffe und Energie in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Die am meisten verbreitete Form des Recyclings ist die Verbrennung der Abfälle zur Energiegewinnung. Hochwertige Reststoffe werden dabei in ein qualitativ schlechteres Endprodukt umgewandelt. Aus diesem Grund werden solche Prozesse als Downcycling bezeichnet.
Es gibt aber auch nachhaltigere und sinnvollere Wege, diese Reststoffe weiterzuverwenden als einen aufwendigen Downcyclingprozess. Die Idee ist, aus Reststoffen neue Produkte herzustellen, die einen gleichwertigen bzw. höheren Wert als die verwendeten Reststoffe haben. Die Umwandlung scheinbar nutzlosen Abfalls in neuwertige Stoffe wird als Upcycling bezeichnet.
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