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Nachhaltigkeitsbericht 2017
veröffentlicht am 01.08.2018

Unsere Verantwortung in der Lieferkette

Soziale Verantwortung hat bei VAUDE einen hohen Stellenwert. Wir engagieren uns nicht nur an unserem Hauptstandort in Tettnang-Obereisenbach für unsere Mitarbeiter, sondern setzen uns auch weltweit für gute Arbeitsbedingungen aller ein, die an der Herstellung unserer Produkte beteiligt sind. Das ist nicht immer einfach – aber dieser Herausforderung stellen wir uns aus Überzeugung.

LEADER Status bei der Fair Wear Foundation

VAUDE wird jedes Jahr von der FWF überprüft. Dabei müssen wir nachweisen, dass wir unseren Verpflichtungen zur Schaffung von fairen Arbeitsbedingungen bei unseren Produzenten nachkommen. Die FWF hat uns erneut mit der bestmöglichen Kategorie Leader ausgezeichnet und damit unser außerordentliches Engagement und unser vorbildliches System bestätigt.


Schau Dir für mehr Details doch den Bericht der FWF an.


FWF

VAUDE ist seit 2010 Mitglied der Fair Wear Foundation (Die FWF zählt zu den anerkanntesten und strengsten Standards im Bereich soziale Verantwortung. Die unabhängige Organisation konzentriert sich hauptsächlich auf die nähende Industrie der Lieferketten, da dort die arbeitsintensiven Prozesse stattfinden und somit eine große Anzahl an Arbeitern erreicht werden kann. Die FWF prüft daher die Arbeitsbedingungen in unseren Produktionsbetrieben.


Über FWF

FWF ist eine Multistakeholder-Organisation mit dem Prinzip der geteilten Verantwortung. Das passt sehr gut zu uns, denn die Verantwortung für faire Arbeitsbedingungen liegt nicht beim Produzenten alleine, auch VAUDE als Auftraggeber trägt einen großen Teil dazu bei. Aus diesem Grund wird regelmäßig von der FWF überprüft, ob wir die an uns gestellten Anforderungen einhalten.


FWF Scope – cut make trim

Unsere direkten Geschäftspartner bei der Herstellung der Produkte sind die Produzenten. Sie stellen als Konfektionäre unsere Produkte her, sprich: Sie bereiten die Stoffe vor, schneiden daraus die einzelnen Schnittteile aus und nähen sie zum fertigen Produkt zusammen. Qualitätskontrolle und Verpackung schließen den Produktionsvorgang ab.

Allgemein gilt die Textil- und Bekleidungsindustrie als sehr arbeitsintensiv. Da in der Konfektion hauptsächlich manuelle Prozesse stattfinden, für die viele Arbeiter benötigt werden, konzentriert sich die FWF auf diesen Bereich. Damit haben wir die Chance, die Arbeitsbedingungen für den Großteil der Arbeiter in unserer Lieferkette positiv zu gestalten.


Kooperation mit FWF Mitgliedern

Die Fair Wear Foundation bietet uns die Möglichkeit, mit anderen Mitgliedsunternehmen zu kooperieren. Wenn zum Beispiel ein anderer Hersteller mit demselben Produzenten zusammenarbeitet, können wir dort ein gemeinsames Audit durchführen. Dies hat den Vorteil, dass der Produzent nur einmal auditiert werden muss und dadurch keine unnötigen Ressourcen verschwendet werden - weder beim Produzenten noch bei uns. Ein weiterer positiver Aspekt besteht darin, dass wir gemeinsam mehr Einfluss auf den Produzenten gewinnen. So können wir auch beim Verbesserungsprozess nach einem gemeinsamen Audit oder bei Trainings intensiv mit anderen Mitgliedsunternehmen zusammenarbeiten und damit die Wirkung verstärken. Mehr dazu hier

FWF Code of Labour Practice

VAUDE hat sich verpflichtet, den Code of Labour Practice in der Lieferkette umzusetzen.

Code of Labour Practice ist Vertragsbestandteil

Jede Produktionsstätte muss das Informationsblatt der FWF aushängen, in dem die 8 Arbeitsstandards aus dem Code of Labour Practice genannt werden und in dem auf die Beschwerde-Hotline der FWF hingewiesen wird. Zudem müssen die Arbeiter über die Inhalte informiert werden.

Sowohl unsere Mitarbeiter vor Ort als auch die FWF Auditoren prüfen regelmäßig, ob das Informationsblatt ausgehängt ist.


Training für die Arbeiter und Management

Außerdem werden alle Produktionsstätten regelmäßig zu den Inhalten des Code of Labour Practice und die Beschwerde-Hotline geschult.

Inhalte Code of Labour Practice (CoLP)

Der CoLP basiert auf den acht Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie auf der UN-Menschenrechts-Charta. Mehr zu den Inhalten:

100 % unserer Produktionsstätten im Monitoring

Sämtliche Produktionsstätten, mit denen wir im Geltungsbereich der FWF zusammenarbeiten, sind nach den Richtlinien der FWF auditiert.

Durchführung von Audits bei den FWF-relevanten Produzenten

Um eine objektive Prüfung der Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten zu gewährleisten, werden die Produzenten durch unabhängige Auditoren der FWF auditiert. Im Audit wird geprüft, ob die Inhalte des Code of Labour Practice sowie die geltenden Gesetze eingehalten werden. Bei Abweichungen werden diese im Korrekturmaßnahmenplan (CAP) festgehalten.


Ein FWF-Audit umfasst Folgendes:

  • Begehung der gesamten Produktionsstätte, um die Arbeitssicherheit zu überprüfen
  • Prüfung der relevanten Dokumente
  • Interviews mit Arbeitern und dem Management


Bei allen Interviews wird grundsätzlich die Anonymität der Arbeiter gewahrt. Interviews finden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Produktionsstätte statt.
Darüber hinaus befragt die FWF zu jedem Arbeitsstandard lokale Stakeholder, um sich über die Gegebenheiten und Umsetzungsstandards im Land zu informieren.


Wie geht es nach dem Audit weiter?

Ein Audit alleine verändert nichts. Die eigentliche Arbeit beginnt nach dem Audit. Nach jedem Audit vereinbart die FWF mit den Beteiligten einen verbindlichen Korrekturmaßnahmenplan (Corrective Action Plan = CAP), in dem alle Abweichungen aufgeführt sind.


Der CAP wird intensiv mit unseren Produzenten besprochen. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungsansätze und einen Zeitplan, der festlegt, bis wann die jeweiligen Abweichungen behoben werden sollen. Die Herausforderung besteht darin, die umgesetzten Maßnahmen nachhaltig zu verankern. 


Regelmäßige Re-Audits

Eine erneute Überprüfung, also ein Re-Audit, wird in der Regel alle drei Jahre durchgeführt. Dies entspricht den Richtlinien der FWF. Falls ein Produzent besonders schlecht abschneidet, initiieren wir bereits vor Ablauf der drei Jahre ein Verifizierungsaudit und prüfen, welche Verbesserungen erreicht wurden und welche Punkte noch offen sind.


Werden Subunternehmen auch überprüft?

Ja! Denn auch hier sind Menschen daran beteiligt, unsere Produkte zu fertigen und deshalb möchten wir auch hier faire Arbeitsbedingungen sicherstellen. All unsere Produzenten verpflichten sich dazu, auch ihre Subunternehmer offenzulegen.

Bei Subunternehmen haben wir den gleichen Prozess wie bei direkten Produzenten. Es gibt vorab eine intensive Prüfung, ob der Subunternehmer für unsere Produktion eingesetzt werden darf. Wird er zugelassen, kommt er in den gleichen Monitoring-Prozess wie die direkten Partner.


Was ist mit Stickereien und Druckereien?

Auch hier verlangen wir maximale Transparenz von unseren Partnern. Können verschiedene Produktionsschritte (wie z. B. Sticken, Drucken oder Waschen) nicht intern ausgeführt werden, muss uns der Produzent darüber informieren. Derzeit schulen wir ausgewählte Partner, um ihnen die Kompetenz zu vermitteln, die ausgelagerten Produktionsschritte selbst kontrollieren zu können.

Abweichungen beim Audit

Folgende Abweichungen wurden bei den Audits 2017 von der FWF beanstandet.
Produktionsstätte V1 V2 V3 V4 Vietnam Gesamt: C1 C2 C3 C4 China Gesamt: T1=Taiwan

VAUDE-Einkaufspraktiken

1

1

1

1

4

1

1

1

2

5

 

VAUDE-Monitoringsystem

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Managementsystem-Produzent

1

 

 

 

1

 

 

2

1

3

1

Kommunikation

2

1

1

2

6

2

2

2

3

9

 

Zwangsarbeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diskriminierung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kinderarbeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vereinigungsfreiheit

2

3

1

3

9

1

1

1

1

4

 

Erwerbseinkommen

3

6

4

8

21

2

2

5

1

10

 

Arbeitszeiten

3

3

 

3

9

 

4

4

2

10

2

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

11

13

8

15

47

2

2

1

5

10

10

Ordnungsgemäße Beschäftigung

2

3

 

 

5

 

1

 

 

1

 

Summe:

25

30

15

32

102

8

13

16

15

52

13

Sozialstandards in der tieferen Lieferkette

Die letzten Jahre haben wir intensiv daran gearbeitet, unsere Produzenten, also die erste Stufe unserer Lieferkette, transparent zu machen, zu verifizieren und weiterzuentwickeln. Hier sind wir bereits gut aufgestellt, gehen deshalb jetzt einen Schritt weiter und weiten unser Engagement auf die gesamte Lieferkette aus. Letztes Jahr wurden im Rahmen des Environmental Stewardships Projekt bereits acht Materiallieferanten hinsichtlich Sozialstandards geschult und überprüft. Auf Basis dieser Ergebnisse wurde ein Korrekturmaßnahmenplan erarbeitet, den unser CSR-Team vor Ort überwacht. Diese acht Materiallieferanten decken mehr als 80 % unserer Stoffverbräuche ab.

2016 haben wir einen 2-tägigen Workshop bezüglich Sozialstandards mit den 8 Materiallieferanten durchgeführt.


Wir haben zu unserem Engagement in der ersten Stufe der Lieferkette berichtet und Best Practice Beispiele präsentiert. Außerdem haben wir die internationalen Arbeitsstandards vorgestellt und was wir in diesem Rahmen von unseren Partnern erwarten.


Unsere Lieferanten haben ihre Erfahrungen und Herausforderungen präsentiert und gemeinsam wurden mögliche Lösungen diskutiert.


Nach dem Workshop wurde bei jedem Lieferanten ein Sozialaudit vom VAUDE CSR-Team durchgeführt. Das Audit basierte auf den Anforderungen von FWF und Higg. Es wurden Interviews mit Management und Mitarbeitern durchgeführt und die relevanten Dokumente überprüft.


Die Abweichungen wurden in einem Korrekturmaßnahmenplan (CAP) festgehalten. Das VAUDE CSR-Team arbeitet gemeinsam mit den Lieferanten an den Verbesserungen und fordert regelmäßig ein Update ein.

Unterstützung beim Verbesserungsprozess

Unsere CSR-Mitarbeiter, die von China und Vietnam aus tätig sind und die jeweilige Landessprache sprechen, begleiten die Produzenten und Lieferanten bei der Implementierung von Sozialstandards. Dabei unterstützen sie unsere Partner mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung. Außerdem führen sie regelmäßige Follow up-Besuche durch, um den Status des Korrekturmaßnahmenplans zu überprüfen.

GRI:   414-2
Negative soziale Auswirkungen innerhalb ihrer gesamten Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
GRI:   103
Managementansatz
GRI:   408-1
Geschäftstätigkeiten und Lieferanten mit erhöhtem Risiko von Kinderarbeit
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