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Nachhaltigkeitsbericht 2017
veröffentlicht am 01.08.2018

Um die halbe Welt – und trotzdem umweltfreundlich?

Emissionen reduzieren trotz langer Transportwege.

Green Logistic Forschungsprojekt zeigt Optimierungspotentiale auf

Wir leben und arbeiten in einer globalisierten Welt. Unsere Produkte legen weite Wege zurück, bevor sie bei uns und am Ende bei dir ankommen. Dass dabei klimaschädliche Emissionen entstehen, ist uns klar, auch wenn die bei weitem größte Menge unserer Produkte „umweltfreundlich“ die meisten Kilometer per Containerschiff und Bahn reist.


Wo die Stellschrauben für eine Reduzierung der Transport-Emissionen liegen, und wie wir diese Hebel in Bewegung setzen können, haben wir in einem Green Logistic Projekt untersucht.



„Anreise“ per Schiff

Der Schiffstransport je Tonne Fracht verursacht je Tonne Fracht verhältnismäßig wenige Emissionen, selbst wenn die Reise um die halbe Welt geht.

Umweltfreundlicher Transport per Schiff und Bahn

VAUDE Produkte reisen vor allem mit großen Containerschiffen und mit der Bahn von ihrem Produktionsort bis zu uns ans Lager. Auf das einzelne Produkt bezogen werden so nur relativ wenige Emissionen verursacht.


Dass auch Seefracht natürlich trotzdem erheblich zur Umweltverschmutzung beiträgt und wir uns mit unserer derzeitigen Warenlogistik deshalb alles andere als entspannt zurücklehnen können, haben die Ergebnisse unseres Forschungsprojekts bestätigt.


Acht Studenten des interdisziplinären Studienganges Risk Assessment and Sustainability Management (RASUM) an der Hochschule Darmstadt haben sich mehrere Monate lang intensiv mit der Fragestellung befasst, wie VAUDE seine Warenströme optimieren kann, um Emissionen einzusparen.



Emissionen per Tonne Fracht

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Geringe Transport-Emissionen pro Produkt

Diese Grafik stellt die durch verschiedene Anliefer-Szenarien verursachten Emissionen je Tonne Fracht dar. Die Berechnung erfolgte durch die non-profit Organisation myclimate. Hier wird deutlich, dass die Emissionen der Seefracht bezogen auf das einzelne Produkt, das ja nur einen Bruchteil einer Frachttonne wiegt, sehr gering sind. Sobald Produkte allerdings geflogen werden, entstehen hohe Emissionen.


Etwa die Hälfte aller VAUDE-Emissionen durch Warenlogistik

Eine Basis des Green Logistic Projektes bildete die VAUDE Klimabilanz 2015. Alle relevanten Logistik-Daten werden seit 2011 jährlich von unseren Partner-Speditionen erfasst und fließen in die jährliche VAUDE Klimabilanz ein. Mehr dazu hier


Die Forschungsgruppe untersuchte den Transportweg der VAUDE-Produkte vom Produzenten zu VAUDE unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte:


1. Welche Logistik-Optionen stehen gegenwärtig und zukünftig zur Verfügung?
2. Wo lassen sich Potentiale zur Emissionseinsparung in der Warenlogistik erschließen?
3. Mit welchen Strategien und durch welche Maßnahmen kann VAUDE diese erreichen?


Harte Arbeit mit spannenden Ergebnissen:

Die Studentengruppe des Studiengangs RASUM der Hochschule Darmstadt mit Prof. Führ, dem Logistikdienstleister Group7, VAUDE Logistikleiter Uwe Abraham und Hilke Patzwall, Senior CSR Manager bei VAUDE.

 
 

Hilke Patzwall, Senior CSR Managerin bei VAUDE, berichtet über das Forschungsprojekt:


 
 

Konkret befassten sich die Studenten mit den folgenden Arbeitspaketen:

  • Warenstromanalyse Asien
  • Optionen Verlagerung Produktionsstandorte
  • Alternative Transportrouten, z.B. über Triest statt Hamburg
  • Ökologische Bewertung verschiedener Transportvarianten
  • Vergleich Bahn- statt Flugtransport aus Asien
  • Direktlieferungen an Kunden
  • Kooperationsmöglichkeiten 
  • Fördermittel


Umsetzung der Maßnahmen als Basis für Klimakompensation

Auf Basis der von VAUDE bereitgestellten Daten und Fakten und gemeinsam mit den Experten der Spedition Group7, ihrem wissenschaftlichen Netzwerk und der Unterstützung ihres Professors Martin Führ haben die Studenten elf Handlungsempfehlungen für VAUDE entwickelt, wie wir bei der Warenanlieferung Emissionen einsparen können.


Darunter sind schnell umsetzbare Maßnahmen, die wir wo möglich direkt umgesetzt haben – zum Beispiel der Bahntransport durch Asien statt Luftfracht, die Direktbelieferung von Kunden aus dem Produktionsland ohne Umweg über VAUDE oder die Mitarbeit in Logistik-Netzwerken.


Andere Maßnahmen sind aufwendiger umzusetzen und haben gravierende Auswirkungen auf unsere Abläufe. Diese Maßnahmen takten wir in unsere Unternehmensziele und die Budgetvergabe ein, damit wir sie Schritt für Schritt angehen können. Hilfreich dafür wird sein, dass wir gerade ein neues Warenwirtschaftssystem einführen, in dem wir deutlich mehr Daten abbilden werden, um besser und mit weniger manuellem Aufwand Abläufe und Entscheidungen steuern zu können.


Sobald wir die Emissionen aus dem Warentransport deutlich reduziert haben, planen wir, die Transportemissionen auch in unsere Klimakompensation einzubeziehen.


Transportetappen der VAUDE-Produkte

Vor- und nachgelagerte Transporte entstehen in erster Linie durch die Anlieferung von im Auftrag von VAUDE produzierten Waren an das Lager in Tettnang, sowie durch die Auslieferung an unsere Kunden.


VAUDE-Produkte legen drei größere Transport-Etappen zurück:


  • Transport der Komponenten und Materialien zu den Produzenten
  • Transport der Produkte vom Produzenten zu VAUDE
  • Transport der Produkte von VAUDE zum Kunden

Außerdem entstehen Emissionen durch die Anlieferung sämtlicher am Standort Tettnang-Obereisenbach benötigter Verbrauchsmaterialien für die dortige Taschenproduktion und die übrigen Unternehmensbereiche: Stoffe, Schnallen, Verpackungsmaterialien, Baustoffe für die Werkstatt, Papier, Möbel, Kaffee, ….


Das Green Logistik Projekt betrachtete den Weg der Produkte vom Produzenten zu VAUDE.

Wie kommen die Materialien zum Produzenten ?

Auf den Transport der Materialien von den verschiedenen Vorlieferanten zu unseren Auftrags-Konfektionären haben wir bisher keinen Einfluss, auch deshalb nicht, weil wir in der Regel die Materialien zwar nominieren, aber nicht selbst einkaufen. Mehr dazu hier. Über die Sensibilisierung unserer Produzenten zu Umweltschutz-Themen wollen wir ein höheres Bewusstsein für Verkehrs-Emissionen schaffen.

Anlieferung vom Produzent zu VAUDE

Der Großteil der Produkte wird mit dem Schiff vom asiatischen Produzenten bis nach Hamburg transportiert. Vom Hafen Hamburg werden die Produkte mit der Bahn bis Ulm und von Ulm mit LKW weiter nach Tettnang-Obereisenbach transportiert.


Der Transport per Schiff und Bahn ist ökologisch am sinnvollsten.


Wo es zollrechtlich und organisatorisch möglich ist, wird die Ware direkt vom Produzenten ohne Umwege ins Zentrallager von Großkunden oder in das Empfängerland geliefert, zum Beispiel zu unseren Kunden innerhalb Asiens – siehe dazu auch „Unsere Märkte“.

Luftfrachten vermeiden

Luftfrachten vom Produzenten zu VAUDE versuchen wir, möglichst zu vermeiden, schon allein aus Kostengründen. Manchmal bleibt uns aber keine andere Wahl, um die Ware pünktlich an unsere Kunden liefern zu können.


Wenn den entstandenen Zeitdruck der Produzent zu verantworten hat, muss er die Kosten die Luftfracht übernehmen, was dazu führt, dass sie nicht in der VAUDE-Klimabilanz aufgeführt ist. Eine Verbesserungsmaßnahme dazu werden wir jetzt umsetzen: Wir schaffen eine solide Datentransparenz über alle Luftfrachten mit VAUDE-Produkten. Aus den Daten können wir im Laufe des Jahres Erkenntnisse ziehen, wie sich Luftfrachten vermeiden lassen – egal, wer sie verursacht hat.

So kommt das Produkt von VAUDE in den Fachhandel

Die Abläufe in unserem eigenen Lager in Tettnang-Obereisenbach sind durch modernste Technik schon weitestgehend optimiert: Der Versand aus dem Zentrallager Obereisenbach an unsere Kunden (Fachhändler) erfolgt Packvolumen-optimiert und gesammelt per LKW – zuerst mit voll beladenen Container-Zugmaschinen ins Speditions-Hub, dann mit LKW in die jeweilige Region, und nur die letzten 20 Kilometer mit einem Kurierfahrzeug.


Unser Versandpartner legt selbst viel Wert auf Klimaschutz und entwickelt sich hierzu laufend weiter.

GRI:   302-1
Energieverbrauch im Unternehmen
GRI:   302-2
Energieverbrauch außerhalb des Unternehmens
GRI:   302-3
Energieintensität
GRI:   302-4
Reduzierung des Energieverbrauchs
GRI:   302-5
Reduzierung der Energiebedürfnisse von Produkten und Diensten
GRI:   305-3
Andere indirekte Treibhausgas-Emissionen (Scope 3)
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