Die Umsatzentwicklung des Geschäftsjahrs 2017 hat ein Plus von 6,3 Prozent (2016: 8,4 %, 2015: 3,1 %, 2014: 2,0 %) an Brutto-Umsatzerlösen im Vergleich zum Vorjahr gebracht.
Unsere absolute wirtschaftliche Leistung beläuft sich auf einen Umsatz von über 100 Mio. Euro.
Das zeigt, dass VAUDE in einem stagnierenden Markt überdurchschnittlich wächst. Dies ist auch im direkten Vergleich mit dem europäischen Outdoor-Markt anhand von Wachstumsraten der European Outdoor Group (EOG) zu erkennen.
»Durch den EBA haben wir erneut bestätigt, dass unsere Philosophie der Nachhaltigkeit ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor ist. Ich freue mich sehr, bei diesem großen internationalen Bewerberfeld ausgezeichnet worden zu sein. Der Preis geht an das Team für die großartige Leistung, denn Nachhaltigkeit ist Teamarbeit und daran sind einfach sehr viele Menschen im ganzen Unternehmen beteiligt«
CSR-Maßnahmen werden dabei in die Budgets der Unternehmensbereiche integriert. Darüber hinaus stellt VAUDE Geldmittel für die Umsetzung von übergreifenden CSR-Maßnahmen im CSR-Budget zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem:
Zusätzlich zu den oben genannten Ausgaben für CSR beschäftigen wir drei Mitarbeiter, die vor Ort in Asien mit der Fair Wear Foundation zusammenarbeiten und das Projekt Umweltmanagement in der Lieferkette betreuen. Diese Mitarbeiterkosten sind nicht im Berichtsumfang enthalten, da es sich um eine Tochtergesellschaft der VAUDE Sport GmbH & Co. KG in China sowie um ein Repräsentanz-Büro in Vietnam handelt.
Trotzdem bleibt es schwierig, den Wert aller CSR-Maßnahmen bei VAUDE monetär darzustellen. Denn in den oben genannten Positionen fehlen all die nicht quantifizierbaren Aktivitäten, die jedoch auch eine wichtige Rolle spielen.
Dazu gehören in erster Linie die Mehrkosten für nachhaltigere Materialien in der Produktentwicklung, die teilweise zu geringeren Margen und damit zu einem Verzicht auf Gewinn führen und nicht separat ausweißbar sind. Dazu gehören aber auch Vorträge von Antje von Dewitz und ihrem Team zu CSR-Themen und die vielen permanenten Anstrengungen von Mitarbeitern, die nicht festes Mitglied im CSR-Team sind, zur ökologischen Optimierung ihrer Arbeitsabläufe.
Wie weit wir mit der Entkopplung unserer Energieverbräuche gekommen sind, beschreiben wir hier.
Um also gestiegene Verbräuche oder Emissionen mit der Umsatzentwicklung in Relation zu setzen, weisen wir das Umsatzwachstum nicht nur zum Vorjahr, sondern auch auf verschiedene Basisjahre aus.
Unsere wichtigsten Basisjahre für die Nachhaltigkeitsberichterstattung sind:
2011: Basisjahr für die VAUDE Klimabilanz
2013: Basisjahr für Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard
2015: Basisjahr für VAUDE Mobilitätsziele
Auch in den vorherigen Jahren erzielten wir gute Umsatzerlöse und konnten unsere Kostenstruktur halten. Unsere Lagerumschlagshäufigkeit erhöhte sich stetig. Im Jahr 2017 konnte sie mit 4,5 knapp auf Vorjahresniveau gehalten werden (2016: 4,6).
Wichtige Stakeholder für VAUDE sind die Banken. Nach deren Rating ergeben sich die Finanzierungsmöglichkeiten für VAUDE. Im Rahmen unserer Bankenfinanzierung verpflichten wir uns, sogenannte Covenant-Vorgaben einzuhalten. Dabei handelt es sich um Kennzahlen wie beispielsweise die Eigenkapitalquote und den Verschuldungsgrad. 2017 konnten wir alle Vorgaben einhalten.
Thomas Kind, Direktor, Leiter der Abteilung Corporate Finance Center für Sparkassen, Landesbank Baden-Württemberg:
»Wir begleiten VAUDE als Sparkassen-Finanzgruppe nun schon seit vielen Jahrzehnten auf dem Erfolgsweg. Für uns ist VAUDE ein herausragendes Erfolgsbeispiel dafür, wie man als Familienunternehmen sowohl ökologische als auch soziale Werte erfolgreich mit betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen symbiotisch in Einklang bringen kann. Dies ist ausgewogene Nachhaltigkeit.«
VAUDE verwendet Mezzanine-Mittel zur Eigenkapitalstärkung unter anderem aus dem Förderdarlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau, der stillen Beteiligung der Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg MBG und Genussscheinen.
Unsere wirtschaftliche Eigenkapitalquote beträgt zum 31.12.2017 52,1 % (2016: 47,5%; 2015: 47,7%, 2014: 39,2 %); der Anteil der Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme zum 31.12.2017 beträgt 64,4 % (2016: 66,5 %, 2015: 67,1 %; 2014: 69,2 %).
Damit konnten wir uns sowohl mit der Steigerung unserer wirtschaftlichen Eigenkapitalquote als auch mit dem verringerten Anteil an Verbindlichkeiten verbessern.
VAUDE bietet seinen Mitarbeitern jährlich einen Gesamtbetrag (Tranche) in Höhe von 100.000 € in Form von Genussscheinen mit einer Festverzinsung von 2 % und einer Gewinnbeteiligung von 2 % an. Eine Verlustbeteiligung wurde hierbei ausgeschlossen. Die Laufzeit der Genussscheine beträgt jeweils 5 Jahre. Dies kann dann von den Mitarbeitern bis zu einem Jahresbetrag von 360,- € als Gehaltsumwandlung steuerfrei genutzt werden, indem beispielsweise 30,- € pro Monat in der Gehaltsumwandlung umgewandelt werden. Darüber hinaus haben die Mitarbeiter auch die Möglichkeit, höhere Beträge zu investieren, um den Vorteil der Zinsen/Gewinnbeteiligung wahrzunehmen – alles zusammen bis zu einem jährlichen Höchstbetrag von € 100.000. Da die Genussscheine mit einer Nachrangklausel versehen sind, stärkt VAUDE dadurch sein Eigenkapital und bietet gleichzeitig Mitarbeitern die Möglichkeit, sich als Anteilseigner mit attraktiven Konditionen am Unternehmen zu beteiligen.
Schon zu Beginn der Umsetzung Anfang 2017 stieß das Angebot auf großes Interesse und die ersten beiden Tranchen wurden bereits vollständig vergeben. Für die Zukunft soll jährlich eine weitere Tranche ausgegeben werden.
Zu den Partnerbanken von VAUDE zählen die Sparkasse Bodensee, die Landesbank Baden-Württemberg, die DZ Bank, die Volksbank Allgäu-West, die Commerzbank Friedrichshafen, die Südwestbank und die Sparkasse Esslingen. Alle beschäftigen sich mit Öko- und Sozialthemen und haben bereits Nachhaltigkeitsberichte veröffentlicht. Die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken haben den kommunalen Auftrag und sind dem Gemeinnutz verpflichtet.
Die Entscheidungen des Bankenkonsortiums werden mit Kreditgebermehrheit getroffen. Die Kreditgebermehrheit besteht aus denjenigen Kreditgebern, deren Anteile an den Kreditlinien zusammen einen Anteil von 66 % an den Kreditlinien erreichen oder übersteigen.
VAUDE wird von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt durch Fördermittelkredite, um soziale und Umweltschutz- Projekte finanzieren und umsetzten zu können.
Die MBG (Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden- Württemberg) trägt mit einer stillen Beteiligung an der Fremdfinanzierung dazu bei.
Im Zuge des „Green Financing“ Projekts plant VAUDE, zusätzlich weitere Banken mit explizit nachhaltiger Ausrichtung in sein Bankenportfolio mitaufnehmen. VAUDE verzichtet auf Spekulationsgeschäfte mit Futures und Optionen. Aufgrund der internationalen Geschäftstätigkeiten werden lediglich Währungsswaps eingesetzt, um das Risiko von Wechselkursschwankungen zu verringern. Kredite werden ausschließlich in Euro und nicht in Fremdwährungen finanziert.
VAUDE bildet aus den Mittelüberschüssen ca. 30 % Rücklagen. Die restlichen 70 % werden an die Gesellschafter, Mitglieder der Gründer-Familie von Dewitz, ausgeschüttet. Entnahmen von den Gesellschafterkonten sind mit 12 % des jeweiligen Jahresüberschusses möglich.
Unser Grundsatz in der Mittelverwendung ist es, innerhalb der erwirtschafteten Gewinne Investitionen zu tätigen und die Eigenkapitalquote weiter zu steigern.
Wir haben eine Konsortialfinanzierung mit einer Laufzeit von 5 Jahren (bis Ende 2018) und einem Volumen von 40 Mio. Euro für strategische Investitionen abgeschlossen, um unsere Ziele zu erreichen. Derzeit wird über die Fortführung der Konsortialfinanzierung mit unseren Partnerbanken verhandelt.
Folgende Fördergelder erhält VAUDE:
1. Finanzielle Unabhängigkeit:
Der generationsübergreifende Erhalt des Familienunternehmens ist unser oberstes Ziel. Finanzielle Unabhängigkeit lässt uns flexibel handeln und sichert die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens langfristig.
2. Internationale Konkurrenzfähigkeit:
Der Wettbewerb der Outdoor-Branche ist extrem dynamisch, international und wird seit ein paar Jahren durch Aufkäufe und Fremdkapital bestimmt. Die Unternehmensgröße und die damit verbundene Markenstärke sind relevant, um in diesem Wettbewerb erfolgreich sein zu können. Unser Ziel ist es, als eine starke, nachhaltige, europäische Marke international konkurrenzfähig zu sein.
3. Effizientes Wirtschaften:
Wir streben ein gesundes Wachstum an, um in unserer auf drei Geschäftsbereiche ausgelegten Unternehmensstruktur wirtschaften zu können. Dabei wollen wir Produktions-Ressourcen und –Kapazitäten optimieren und Skaleneffekte nutzen.
4. Mehr Einfluss für mehr Nachhaltigkeit:
Wirtschaftliches Wachstum verhilft uns zu mehr Einfluss innerhalb unserer Wertschöpfungskette bei Produktionsstätten, Materiallieferanten und auch bei Kunden. Dies nutzen wir, um weitere Nachhaltigkeitsschritte einzuleiten.
Isabel Stiefenhofer, Controllerin bei VAUDE:
»Wir glauben, dass sich nachhaltiges Wirtschaften langfristig auszahlt. Dabei müssen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen bedacht werden.«
Unsere Werte sind nicht an reiner Gewinnmaximierung ausgerichtet. Wir sind uns sicher: Nachhaltiges Wirtschaften zahlt sich langfristig aus. Dafür sind wir auch bereit, zu investieren: Im Jahr 2017 waren es 669.651 Euro (2016: 762.157 Euro, 2015: 615.672 Euro, 2014: 578.791 Euro) - siehe dazu auch „CSR-Team als Nachhaltigkeits-Treiber“.
Außerdem setzen wir uns für die Entwicklung weiterer nachhaltiger Geschäftsmodelle ein. Hierzu zählen Upcycling-Projekte, Reparatur-Angebote und ein Miet-Modell.
Das Ziele-System ist nach den Perspektiven der „Balanced Scorecard“ aufgebaut. Für jedes Ziel sind Maßnahmen und Kennzahlen festgelegt.
In einem mehrstufigen Prozess wird überprüft, ob die Ziele erreicht wurden und wie es um die Budget- und Wirtschaftsplanung steht. Dieser Prozess beinhaltet folgende Schritte:
1. Geschäftsleitungs-Klausur im Januar: Die Geschäftsleitung analysiert die wirtschaftliche Leistung in den Produktbereichen, analysiert Risiken innerhalb und außerhalb des Unternehmens sowie den Wettbewerb, überprüft die Gültigkeit der gesetzten Ziele und gibt strategische Leitplanken für die nächsten drei Jahre heraus.
2. Bereichsleitergremium-Klausur im Februar: Die Bereichsleiter definieren Maßnahmen zu den festgelegten Zielen für das Folgejahr und überprüfen den bisherigen Zielerreichungsstand.
3. Verteilung der Ziele: Die festgelegten Ziele, Maßnahmen und Kennzahlen werden auf die Abteilungen heruntergebrochen.
4. Laufende Kontrolle: Der Zielerreichungsstand wird mehrmals im Jahr überprüft. Die Kennzahlen-Überprüfung findet bei einigen Kennzahlen nur zum Jahresende statt.
5. Enge Verknüpfung zur Budgetplanung: Mit der Unternehmenssteuerung eng verbunden ist der Budgetplanungs-Prozess. Er findet parallel zum Zieleprozess statt. Im ersten Halbjahr findet die Planung der Budgets, inklusive der Budgets für die Ziele des Folgejahres statt. In mehreren Abstimmungsrunden werden die Planungen an die Möglichkeiten angepasst.
6. Konkretisierung von Zielen und Budgets: In einer zweitägigen Klausur im September werden sowohl die Ziele für das Folgejahr als auch die Budgets von den Bereichsleitern endgültig festgelegt.
7. Freigabe von Budgets: Die endgültige, 100-prozentige Freigabe der Budgets erfolgt jeweils erst nach Feststehen des vorherigen Jahresergebnisses sowie der Winter-Vororder. Wird das geplante Jahresergebnis auf dieser Basis wahrscheinlich nicht erreicht, können die Verantwortlichen lediglich über 80 Prozent ihres Budgets verfügen.
8. Laufende Kontrolle, auch bei Budgets: Ähnlich wie beim Zielerreichungsstand wird auch die Budgeteinhaltung unterjährig überprüft.
Auch die Umsätze werden sorgfältig geplant und auf oberster Ebene konsolidiert.
Zusätzlich erheben wir regelmäßig betriebswirtschaftliche Kennzahlen, mit denen das Unternehmen operativ gesteuert wird. Die wichtigsten Kennzahlen werden monatlich von der Geschäftsleitung und dem Controlling abgeglichen, bewertet und auf Abweichungen zur Planung hin analysiert. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Geschäftsleitung Trends und Entwicklungen erkennen und bei Bedarf mit Maßnahmen steuern kann, um negative Entwicklungen auszugleichen und positive Trends zu stärken.
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