Strom und Gas sind bei VAUDE schon lange 100 % regenerativ. Treibstoffe bisher noch nicht. Wie auch?
Klar wollen auch wir bei VAUDE unseren Firmenfuhrpark auf E-Autos umstellen. Wir haben bereits einige, die unseren hauseigenen Solarstrom tanken. Der größte Teil unseres Fuhrparks fährt aber nach wie vor mit Diesel – trotz Abgasskandal und Feinstaubalarm. Warum?
Mal abgesehen von den hohen Anschaffungskosten und dem Problem fehlender Lade-Infrastruktur – es gibt schlichtweg bisher keine passenden Modelle für unsere Zwecke. Der VAUDE Firmenfuhrpark besteht aus 77 Fahrzeugen. Die meisten davon sind PKW für den Außendienst.
Die Kollegen benötigen Fahrzeuge, in denen sie auch mal die gesamte Kollektion transportieren können. Die meisten E-Fahrzeuge haben keinen großen Stauraum. Viele Kollegen fahren Strecken, für die die Reichweite von E-Fahrzeugen einfach noch nicht ausreicht.
Wir haben uns daher entschieden, bis auf weiteres weiterhin auch Diesel-Fahrzeuge von VW zu fahren. Da sich die Technik schnell weiterentwickeln wird, bleiben wir hier aber eng am Ball, um hoffentlich bald auf fossile Treibstoffe verzichten zu können.
Benzin und Diesel bestehen zwar in Deutschland mittlerweile standardmäßig auch zu einem kleinen Teil (5 bis 7 %) aus sogenannten „Bio-Treibstoffen“ wie Ethanol aus Weizen oder Diesel aus Rapsöl. Wie sinnvoll es aber ist, aus Nahrungsmitteln Treibstoff herzustellen, ist umstritten, und Regenwald abzuholzen, um aus Palmöl Biotreibstoff herzustellen, ist eine ökologische Katastrophe.
Es bleibt also weitestgehend erstmal bei Diesel. Sparsamer Fahrstil und emissionsarme Fahrzeuge sind daher wichtig.
Aus unserer Klimabilanz wissen wir, dass Geschäftsreisen – zu denen auch die Treibstoffverbräuche des Firmenfuhrparks gerechnet werden – knapp die Hälfte unserer Emissionen am Standort Tettnang-Obereisenbach ausmachen. Das Thema Mobilität und Verkehr ist damit einer der wesentlichen Hebel für eine Reduzierung der Klima-Emissionen.
Bei der Umgestaltung unseres Firmenfuhrparks verfolgen wir daher diese Ziele:
Das ist auch bei VAUDE ein langer, mühsamer Weg mit vielen Rückschlägen… was sich nicht zuletzt in den folgenden Zahlen zeigt.
Immerhin: Alle klimaschädlichen Emissionen, die unser Fuhrpark verursacht, werden in unserer Klimabilanz erfasst und über eine Kompensationszahlung klimaneutral gestellt. Mehr dazu hier
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2017 | |
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+/- zum Basisjahr 2013 |
+ / - zum Vorjahr 2016 |
gefahrene Kilometer VAUDE-Fuhrpark |
+ 0,09% |
- 2 % |
Treibstoffverbrauch (Liter) pro 100 gefahrene Kilometer |
- 15 % 7,22 Liter im Basisjahr 2013
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+ 17 % |
Anzahl Fahrzeuge (Jahresdurchschnitt) |
+ 18 % |
+ 0,00 % |
Treibstoffverbrauch KFZ (Liter Diesel, Benzin) |
+ 15 % |
+ 14,02% |
Eine weitere Herausforderung ist, firmenwagenberechtigten Mitarbeitern clevere und attraktive Alternativen zum großen Firmenwagen anzubieten, so dass sie freiwillig auf kleinere, sparsamere Modelle und für Geschäftsreisen auf die Bahn umsteigen.
Ein Beispiel: Weil der VW-Bus ein- oder zweimal im Jahr für den Familienurlaub gebraucht wird, fahren einige Mitarbeiter derzeit jeden Tag mit ihrem zur privaten Nutzung überlassenen großen Auto zur Arbeit. Ein teurer Spaß für die Mitarbeiter, weil sie den geldwerten Vorteil versteuern müssen, und für VAUDE, weil ein großes Auto viel verbraucht und viele Emissionen und damit teure Klimakompensation verursacht.
Macht es da nicht viel mehr Sinn, auf ein kleineres (E-?) Auto umzusteigen, und VAUDE stellt den Mitarbeitern für den Urlaub einen Bus zur Verfügung, plus eine Bahncard als attraktiven Ausgleich für den Verzicht? An solch einem Konzept arbeiten wir gerade. Wir sind selbst gespannt, wie es aussehen wird, wenn es fertig ist.
Alle bis hier angegebenen Zahlen und Erläuterungen beziehen sich auf den VAUDE Firmenstandort Tettnang-Obereisenbach. Für die vorgelagerte Lieferkette können wir mangels verfügbarer Daten leider bisher keine konkreten Angaben zu Treibstoffen machen.
Fest steht aber, dass Verkehr und die Belastungen, die daraus für Mensch und Umwelt entstehen, ein globales Problem sind - Beispiel Smog in Peking. Wir stehen also alle vor den gleichen Herausforderungen im Personen- und Güterverkehr. Über Emissionen, die unsere Warenlogistik verursacht, berichten wir hier
GRI: | 302-1 |
GRI: | 302-2 |
GRI: | 302-3 |
GRI: | 302-4 |