ECONYL® Nylon wird aus Fischernetzen und anderem Nylon Abfall hergestellt. Herrenlose Geisternetze, die im Meer treiben, werden zu hochwertiger Bekleidung verarbeitet. Da freut sich die Natur!
Der WWF betrachtet das Thema Plastik in den Ozeanen als eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit. Plastikmüll verschmutzt die Gewässer, setzt Schadstoffe frei und bedroht maritime Tiere und Pflanzen. Besonders die „Geisternetze“ richten in den Weltmeeren großen Schaden an. Delfine oder Wale können sich darin verfangen und ertrinken.
Aquafil, unser Lieferant für ECONYL® Polyamid-Garne stammt aus Italien. Er sammelt die Netze und anderen Nylon Abfall aus Meeren und Deponien und recycelt sie zu einem neuen, hochwertigen Material namens ECONYL®.
Die Reinigung der Fischernetze und der chemische De- und Repolymerisierungs-Prozess finden in Europa statt. Dank dem ECONYL® Regenerationssystems, wird aus dem umweltbelastenden Abfall neues Polyamid-Garn -- mit den gleichen chemischen Eigenschaften und den gleichen Funktionalitäten wie aus Erdöl neu hergestelltes Polyamid.
Für dein neues Produkt wird also nicht nur Abfall beseitigt, sondern gleichzeitig Erdöl, Energie und Emissionen eingespart. Zahlen, Fotos und Filme dazu auf der Website www.econyl.com
Ein anderes Ausgangsmaterial für Recycling bei VAUDE sind gebrauchte PET-Flaschen. Sie werden gesammelt, gereinigt, zermahlen und zu einem Granulat verarbeitet, das in einem nächsten Arbeitsschritt eingeschmolzen und dann zu Polyester-Garn versponnen wird.
Dieses Recycling hat einen doppelten Mehrwert: Jährlich werden ca. 80 Millionen Tonnen Kunststoff-Verpackungen produziert. Davon landen 32% in der Umwelt.PET-Flaschen und andere Verpackungen machen einen guten Teil davon aus. Diese riesigen Kunststoff-Berge zu reduzieren, macht ökologisch absolut Sinn.
Auf diese Weise entsteht hochwertiges Polyester, bei dem bis zu 50 Prozent Energie im Herstellungsprozess und zirka 50 Prozent an CO₂-Emissionen eingespart werden. Auf neue fossile Rohstoffe aus Erdöl wird komplett verzichtet.
PET-Flaschen-Recycling-Kreislauf
Sammeln, Waschen, Granulieren, Spinnen: So sieht der Recycling-Zyklus aus PET-Flaschen aus. Aus dem Garn werden wasserabweisende Produkte wie Taschen und Rucksäcke gemacht. |
Auch mit Naturfasern lassen sich Recycling-Materialien gut kombinieren. Wir verarbeiten dazu eine neuartige PrimaLoft®-Isolation mit „Pflanzendaunen“:
Die großen Früchte des Kapokbaums enthalten flauschig-leichte und seidige Fasern, die wie Watte aussehen. Die Kapokfaser gilt als eine der leichtesten Naturfasern überhaupt. Kapok wächst meist wild in tropischen Regionen, z.B. in Indonesien, und braucht naturgemäß weder Dünger noch Bewässerung.
Ein Kapok-Baum bringt in seinen Früchten jährlich ca. 20 Kilogramm Fasern. Die Fasern werden von der Bevölkerung gesammelt und an Aufkäufer verkauft, die sie in die Textilindustrie bringen. Da so ein wertvolles Einkommen für die Bevölkerung entsteht, werden die Kapokbäume meist sehr geschätzt und deshalb auch gut geschützt.
Die biobasierten Fasern bieten eine hervorragende Wärmespeicherung und ein gutes Feuchtigkeitsmanagement, ohne daß eine zusätzliche chemische Behandlung erforderlich wäre.
PrimaLoft® Silver Insulation Natural Blend besteht zu 30 % aus Kapok-Naturfasern und zu 70 % aus ultrafeinen Polyesterfasern, welche zu zwei Dritteln aus recycelten PET-Flaschen hergestellt werden. Es hält Dich warm, trocknet schnell, ist pflegeleicht, langlebig und schont die begrenzten Ressourcen der Erde.
Für einige unserer hochfunktionellen Produkte verwenden wir anteilig recyceltes Polyester. Dabei handelt es sich um Materialüberschüsse aus der Polyesterherstellung, die - statt häufig üblich - nicht als Abfall entsorgt, sondern gesammelt und der Produktion wieder zugeführt werden. Somit schonen wir die Ressourcen und bieten Dir volle Funktion.
Dabei werden die unterschiedlichen Polymere, aus denen die synthetische Faser besteht, zurückgewonnen und neu zusammengesetzt. Daraus entsteht ein Granulat, aus dem Garn gesponnen und Stoff gewebt werden kann. Auf diese Weise wird der Abfallberg verkleinert, denn alte Textilien werden recycelt und nicht als Restmüll entsorgt. Eine zusätzliche Erdölförderung für die Polymer-Gewinnung ist nicht erforderlich.
Eines unserer Lieblingsmaterialien ist sCafé® Recycled Polyester. Hier wird der Spinnmasse aus recyceltem, geschmolzenen Polyester-Granulat gebrauchter Kaffeesatz beigemischt.
Das Material ist damit teilweise biobasiert, schnelltrocknend mit UV-Schutz, und erhält als Bonbon eine antibakterielle Wirkung, die Gerüche vermeidet. So können wir auf chemische Anti Odour Ausrüstungen verzichten. Das ist eine tolle Sache und deshalb setzen wir dieses Material in T-Shirts, Jacken und Fleeceprodukten und in Sitzpolstern für Fahrrad-Hosen ein.
s.café® wird außerdem in Membranen verwendet. Mehr dazu hier
Nicht nur synthetische Materialien können recycelt werden. Ab der Kollektion Sommer 2019 verwenden wir für unsere Schlafsäcke auch 100% Recycling-Daune als wärmende Füllung.
Die Enten- und Gänsedaunen, die z. B. aus Bettwaren und Bekleidung stammen, werden nicht entsorgt, sondern über Textilverwerter gesammelt und gemäß dem Global Recycling Standard neu aufbereitet.
Durch die Kreislaufwirtschaft können wir wertvolle Naturprodukte länger nutzen. Natürlich werden die gebrauchten Daunen in einem energieeffizienten Prozess gereinigt und bei hohen Temperaturen sterilisiert. Dadurch bleiben die hervorragenden Isolationseigenschaften erhalten und wir können daraus neue Produkte herstellen, die bei geringstem Gewicht eine hohe Atmungsaktivität und ein ganz natürliches Wärmeklima bieten.
Ein weiteres hervorragendes Recycling-Naturmaterial ist Hanf. In unserer Lignum Bags `n Bags Serie verwenden wir recycelte Hanffasern. Dazu werden die Faserreste aus der Produktion von Hanfbekleidung mechanisch zerkleinert, neu aufbereitet und zu neuem Garn gesponnen.
Hanf hat eine lange Tradition - der Legende nach wurde schon die erste Levi Strauss Jeans aus einem robusten Hanfgewebe hergestellt.
Die genügsame und robuste Nutzhanfpflanze ist von Natur aus sehr widerstandsfähig und wächst schnell. Faserhanf wird viel in China angebaut, aber zunehmend auch wieder in Europa. Nutzhanf benötigt zum Anbau wenig Wasser, keine Düngemittel oder Pestizide. Dies macht ihn zu einem umweltfreundlichen, nachwachsenden Rohstoff.
Nachdem die Hanfpflanze geschnitten wird, werden die Stengel zur Nachreife und Trocknung zunächst auf dem Feld liegengelassen. Dann werden die Bastfasern in einem arbeitsintensiven, mechanischen Prozeß aus dem Stengel herausgelöst, damit diese zu einem Garn gesponnen werden können. Dieses wird schließlich zu strapazierfähigen Stoffen verarbeitet. Daraus entstehen hochwertige und langlebige Produkte.
VAUDE will die Verwendung von Recycling-Materialien weiter forcieren.
Die Kriterien für recycelte VAUDE Green Shape Produkte liegen zwischen mindestens 30 % Recycling-Anteil am fertigen Produkt (bei Schuhen) bis zu mindestens 90 % (bei Bekleidung).
Dieser Anspruch ist sehr hoch. Für VAUDE Produkte, die aus einem geringeren Anteil an Recycling-Material bestehen, und deshalb nicht die strengen Green Shape Kriterien erfüllen, haben wir seit der Sommerkollektion 2016 ein neues Label eingeführt für alle Produkte, deren Hauptmaterial zu mindestens 30% aus recycelte Materialien besteht.
Damit du Produkte aus Recycling-Materialien besser erkennen und eine bewusstere Kaufentscheidung treffen kannst.
Anmerkung zu dieser Grafik:
Alle von VAUDE verwendeten Recycling-Materialien entsprechen einem der folgenden Standards:
GRI: | 301-2 |