Globalisierung hat auch ihre Schattenseiten. Sie geht oftmals einher mit Umweltbelastung und unfairen Arbeitsbedingungen in weit verzweigten globalen Lieferketten. Für eine Outdoor-Jacke zum Beispiel werden rund 50 Bestandteile verwendet. Diese werden von verschiedenen Unternehmen hergestellt und zu einem Produktionsbetrieb geliefert, der daraus die Jacke konfektioniert. Sowohl am Firmensitz in Tettnang als auch bei den Produktionsbetrieben hat VAUDE bereits hohe Umwelt- und Sozialstandards umgesetzt. Nun geht man als Pionier einen Schritt weiter und setzt sich auch bei den Lieferanten in den vorgelagerten Stufen, bspw. der Spinnerei, Weberei oder Färberei für nachhaltige Ziele ein. VAUDE engagiert sich damit freiwillig für noch mehr Transparenz in der gesamten globalen Lieferkette und ist überzeugt davon, dass Unternehmen einen positiven Beitrag leisten können und sollten, um diese Herausforderung zu bewältigen.
Auf die Produktionsprozesse der vorgelagerten Fertigungsstufen kann man als Hersteller momentan kaum Einfluss nehmen, da keine direkte Geschäftsbeziehung mit den Zulieferern besteht. Die Fertigungsschritte in diesem Teil der Lieferkette sind aber oft sehr ressourcenintensiv und umweltbelastend. Daher ist es VAUDE ein wichtiges Anliegen, auch hier für saubere Herstellungsprozesse und sichere Arbeitsplätze zu sorgen und Umweltverschmutzung vor Ort zu vermeiden.
Bereits im Herbst 2015 wurde deshalb das Pilotprojekt „Environmental Stewardship in the Supply Chain“ ins Leben gerufen. In den nächsten zwei Jahren werden die wichtigsten Zulieferer in Asien mit Hilfe von externen Experten zum Thema Umweltmanagement und Sozialstandards geschult. Dabei sollen Wissen und Erfahrungen geteilt und die Menschen vor Ort befähigt werden, selbstständig eine nachhaltige Entwicklung weiterzutreiben.
»Nachdem wir erreicht haben, dass in der Produktionsstufe 1 fair und umweltfreundlich gearbeitet wird, setzen wir uns nun dafür ein, dass auch alle Zutaten für unsere Produkte konsequent umweltschonend und fair hergestellt werden. Das ist eine gewaltige Aufgabe, die wir nun im Rahmen des Pilotprojekts in der Praxis angehen.«
Das Projekt stößt bei einem Großteil der Materiallieferanten auf positive Resonanz. Dank der freiwilligen Beteiligung der Zulieferer sind bereits 80% des Volumens an Hauptmaterialien und Futterstoffen, welche VAUDE verarbeitet, abgedeckt. Ziel ist es, das Projekt in den nächsten Jahren auf alle Materiallieferanten auszurollen.
»Wenn die Lieferanten ein Verständnis und ein Bewusstsein für die Schadstoffvermeidung und den Umweltschutz entwickeln, setzen sie dies nach unserer Erfahrung auch gründlich um. Das ist ein langfristig angelegter, nachhaltiger Ansatz, der viel besser funktioniert als die reine Kontrolle der Produkte.«
Doch damit ist es noch nicht genug: Als Gründungsmitglied des „Bündnisses für nachhaltige Textilien“ fungiert VAUDE im Rahmen dieses Projekts auch als Best Practice Beispiel, das Impulse für die ganze Textilindustrie setzen könnte.
Im September 2016 lud VAUDE Experten aus der Politik, der Outdoor-Branche, der Forschung sowie Fachjournalisten ein, um sich mit ihnen zu diesem Projekt auszutauschen. Mit dabei waren Vertreter des Bundesumweltministeriums, des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), des Branchenverbands European Outdoor Group und des Bundesverbands der Deutschen Sportartikel-Industrie (BSI).
»Dieses Projekt zeigt genau auf, wo die Knackpunkte in der Lieferkette liegen, nämlich beim Aufbau von Bewusstsein und Kompetenz in Fernost. Dieses Thema sollten wir in der Branche gemeinsam anpacken. Dass VAUDE hier vorausgeht, verdient große Anerkennung.«
»Die Kombination von Wissenstransfer und Sensibilisierung für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen halten wir für wegweisend, um die Arbeitsbedingungen in einer der größten und wichtigsten Branchen in Entwicklungsländern zu verbessern. Wir freuen uns, VAUDE bei diesem Pilotprojekt zu begleiten.«