Mit unserem Green Shape Standard bieten wir Dir funktionelle, umweltfreundliche Produkte aus nachhaltigen Materialien.
Green Shape ist ein Umwelt-Standard. Soziale Aspekte sind nicht direkt Bestandteil des Standards, doch wie bei allen anderen VAUDE Produkten wird auf faire Arbeitsbedingungen geachtet. Zu unserem Engagement für gute Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette kannst du hier mehr erfahren.
Unsere Kriterien zur Beurteilung sind streng und ambitioniert. Sie sind transparent, werden regelmäßig überarbeitet und umfassen den gesamten Lebenszyklus des Produkts – vom Design über die Produktion bis hin zu Pflege, Reparatur und Verwertung.
Inzwischen sind wir bei der dritten Überarbeitungsstufe des Standards: Green Shape 3.0. Seit der ersten Version von Green Shape, die 2010 entwickelt wurde, haben wir den Standard stark weiterentwickelt.
In diesem Film wird Green Shape kurz und knapp erklärt:
Was genau dein Green Shape Produkt alles auf sich hat und was wir noch machen, um den Green Shape Standard noch glaubwürdiger und transparenter zu gestalten, wollen wir dir hier vorstellen.
Übrigens wurde Green Shape sogar von Greenpeace unter die Lupe genommen und gut bewertet: Das zeigt, dass wir mit unserem Standard auf einem sehr guten Weg sind und dass auf Green Shape Verlass ist! Den Report von Greenpeace kannst du hier lesen.
Da blickt doch niemand mehr durch …? Stimmt. Wozu dann noch ein VAUDE-eigenes Label?
Als wir 2009 anfingen, unsere Produktentwicklung konsequent Richtung Nachhaltigkeit umzusteuern, war das Bewusstsein für ökologische und soziale Aspekte von Bekleidung gerade erst im Entstehen.
Von allen Seiten wurde der Wunsch an uns herangetragen, nicht nur „bessere“, weil umweltfreundlichere Produkte herzustellen – im Laden sollte man sie auch als solche erkennen können.
Wir haben also recherchiert und gesucht, aber kein Siegel gefunden, was auf all unsere verschiedenen Produktbereiche und auf unsere hauptsächlich aus Kunstfasern hergestellten Produkte anwendbar wäre und gleichzeitig international funktioniert.
Deshalb haben wir den VAUDE Green Shape Standard erarbeitet. Die VAUDE Produkte, die den Green Shape Kriterien entsprechen, erhalten das Green Shape Label. Seit 2010 gibt es Green Shape, und es hat sich am Markt inzwischen sehr gut etabliert. Nicht nur Kunden wie du und ich kennen es mittlerweile: Immer mehr Fachhändler kaufen gezielt Green Shape Produkte ein, um ihr Sortiment „grüner“ zu machen.
Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass der VAUDE Green Shape Standard sinnvoll ist.
Green Shape umfasst den gesamten Produktlebenszyklus: vom Design, über die angewendeten Materialien und der Produktionsweise, der Verlängerung der Nutzungszeit durch gute Pflege und Reparatur, bis zur sogenannten „End of Life“ (Entsorgung und Reycling). Green Shape deckt alle Phasen ab und unterscheidet sich so von anderen bisher in der Branche verfügbaren Standards.
Ganz konkret wurden umfassende Kriterien und Prüfnachweise für jede Phase des Produktlebenszyklus formuliert, die eingehalten werden müssen, damit ein Produkt dem Green Shape Standard entspricht.
Du bist neugierig, wie das genau aussieht? Die Kriterien kannst du dir hier anschauen (Achtung - komplex!)
Wir sind hier ganz bewusst sehr transparent und veröffentlichen alle Kriterien , in dessen Erarbeitung wir über Jahre viel Know-how gesteckt haben. Eine Bitte dazu haben wir: Wenn du die Green Shape Kriterien oder Teile daraus verwenden möchtest, egal ob privat oder gewerblich, gib bitte immer VAUDE Sport als Urheber und diese Website als Quelle an. Bei Fragen komm gerne auf uns zu.
Um sicherzustellen, dass alle Green Shape 3.0 Kriterien erfüllt sind, müssen klar definierte Prüfnachweise vorliegen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Nachweise sind externe Zertifizierungen, welche wir auf drei Ebenen verlangen:
Dementsprechend muss jedes Green Shape Produkt zu einem sehr hohen Anteil aus Materialien bestehen, welche als besonders umweltfreundlich zertifiziert sind (bei Bekleidung müssen z.B. 90% der Materialien zertifiziert sein), gleichzeitig muss der Hersteller des Materials umweltzertifiziert sein. Das gibt uns eine doppelte Sicherheit, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit Chemikalien in der Produktion, aber auch, was die besonders ressourcen-intensiven Herstellungsprozesse wie Färben, Laminieren und Ausrüsten betrifft:
Hier werden am meisten Energie und Wasser verbraucht und entstehen am meisten Abwasser und klimaschädliche Emissionen. Jedes Green Shape Produkt muss aus über 50 % biobasierten oder recyceltem Material bestehen.
Green Shape schließt den Einsatz besonders kritischer Materialien und Technologien ausdrücklich aus: PVC, Fluorcarbone / PFAS chlor- und hypochlorithaltige Bleichmittel oder Nanotechnologie sind bei VAUDE Green Shape Produkten tabu.
Auch für die Nutzung des Produktes nehmen wir den Ressourcenverbrauch in den Blick: Jedes Green Shape Produkt muss sich leicht und möglichst energiesparend pflegen und reinigen lassen und darf keine chemische Reinigung benötigen.
Außerdem beinhalten die Green Shape Kriterien wichtige Weichenstellungen im Design, die sonst bisher kaum eine andere Marke in die Produktentwicklung einbezieht:
Reparierbarkeit spielt für die Nachhaltigkeit eines Produktes eine wichtige Rolle. VAUDE bietet mit dem eigenen Reparaturservice, der Kooperation mit iFixit und den Repair Cafés bereits ein ganzes Bündel an Services für unsere Kunden, damit ihr Produkt auch tatsächlich repariert werden kann – mehr dazu hier
Jetzt gehen wir noch einen großen Schritt weiter: Wir haben einen Reparaturindex erarbeitet, mit dem die Reparierbarkeit aller VAUDE Produkte bereits beim Design und während der gesamten Produktentwicklung konsequent mitgedacht und systematisch bewertet wird.
Über ein Punktesystem wird geprüft, welche Stellschrauben es in den Bereichen Design, Materialauswahl und Verarbeitungstechnologien gibt, um die Reparierbarkeit zu verbessern. Dabei spielt auch eine Rolle, ob die Reparatur von jedem selbst, mit Hilfe von zum Beispiel Repair Cafés oder nur von Fachbetrieben wie der VAUDE Reparaturwerkstatt durchgeführt werden kann, ob Ersatzteile verfügbar sind und wie hoch der Aufwand für die Reparatur ist.
Die VAUDE Produktmanager und ihr Team treffen eine bewusste und dokumentierte Entscheidung, ob diese Hebel am Produkt umgesetzt werden, oder wenn nicht, warum nicht und ggf. bis wann.
Unser Ziel ist, dass die beste Balance gefunden wird zwischen Reparierbarkeit und den vielen anderen Ansprüchen, die wir an die Produkte stellen – Funktion, Langlebigkeit, Passform, Preis, … Widersprüche und Zielkonflikte zwischen diesen Ansprüchen sind nicht so selten, zum Beispiel haben wasserdichte Reißverschlüsse eine super Funktion, lassen sich aber nur schwer reparieren.
Alle neu entwickelten Produkte seit der Sommer-Kollektion 2020 wurden bereits mit dem neuen Reparaturindex geprüft und ggf. verbessert.
»Unsere Kunden bekommen durch den Reparaturindex die Sicherheit, dass Reparierbarkeit bei VAUDE Produkten kein Zufall ist, sonder einer der wichtigsten Aspekte in der Produktentwicklung.«
Materialeffizienz, also die Ausnutzung der Stoffbreite in der Produktion, spielt für die Nachhaltigkeit eines Produktes eine enorm wichtige Rolle. Ist ja klar – alles Material, was nicht direkt im Produkt landet, endet im Abfall und ist damit verschwendet.
Deshalb ist die Betrachtung der Materialeffizienz so wichtig für eine nachhaltige Produktentwicklung: Hier stellen wir im Design schon viele Weichen für den Klimafußabdruck des Produktes!
Wir betrachten die Materialeffizienz zum einen je Produkt, zum anderen auch über einen bestimmten Sortimentsbereich, zum Beispiel alle T-Shirts. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Produzenten:
Wir können zwar die Schnittmuster im Hinblick auf eine hohe Materialeffizienz designen, aber der Produzent legt am Ende alle Schnittteile auf den Stoff, und das eben idealerweise vielleicht sogar Produkt-übergreifend. So erreichen wir gemeinsam eine möglichst effektive Ausnutzung der gesamten Stoffbreite mit möglichst wenig Resten.
Auch das funktionellste, haltbarste und reparierbarste Produkt kommt irgendwann am Ende seines Produktlebenszyklus an. Damit es dann auch wirklich recycelt werden kann, verankern wir bereits in der Produktentwicklung Kriterien dafür, welche Materialien und Verarbeitungs-Technologien ausgewählt werden.
Grundsätzlich gilt: Ideal für ein stoffliches Recycling sind Produkte aus möglichst sortenreinen Materialien, die sich gut voneinander trennen lassen. Das wissen wir bei VAUDE schon lange: Kennt von euch noch jemand das VAUDE Ecolog Recycling Network? 1994 gegründet mit Produkten aus 100% Polyester, die sich sehr gut recyceln ließen. Das Problem war nur, dass so wenige Produkte in den Kreislauf zurückkamen, dass wir Ecolog wieder einstellen mussten. Mehr dazu hier
Sortenreine Produkte haben allerdings meistens mit der Realität der vielen anderen Ansprüche, die ein Produkt erfüllen muss, nicht viel zu tun. Zumindest momentan noch nicht: In der Regel arbeiten auch wir bei VAUDE mit einem Mix verschiedener Materialien, weil sie einfach bessere Haltbarkeit und Funktionalität erreichen.
Ein paar Beispiele:
In der VAUDE Material Policy sind alle Materialien nach ihrer Recyclingfähigkeit sowie der derzeitige Stand der tatsächlich vorhandene Recycling-Infrastruktur bewertet. Alle Materialien, die nach heutigem Stand nicht oder nur sehr schwierig recycelbar sind (z.B. Elasthan, Polyurethan), sollen möglichst vermieden werden, bzw. vor ihrer Verwendung müssen unsere Produktmanager prüfen, ob sie wirklich für die Funktion des Produktes erforderlich sind, oder ob zumindest ihr Anteil am Produkt reduziert werden kann. Mehr zur VAUDE Material Policy hier
Green Shape 3.0 gilt seit der Kollektion Sommer 2022 für alle neu entwickelten Produkte, und ab der Kollektion Sommer 2024 auch für alle weiterlaufenden Produkte (Durchläufer). Das erklärt, warum der Anteil Green Shape an der Gesamtkollektion ab Sommer 2024 etwas gesunken ist.
Wir sehen aber auch, dass die Anteile trotz der strengeren Kriterien nicht völlig in den Keller gegangen sind. Das zeigt, wie tief die Green Shape Kriterien in der gesamten VAUDE Produktentwicklung inzwischen verankert sind.
Wir stehen aber auch noch vor großen Herausforderungen - besonders bei Zelten, Rucksäcken und Schuhen. Materialien wie Hartplastik, Metalle, Schäume für Schuhsohlen etc. sind eine ziemlich harte Nuss aus ökologischer Sicht. Oft ist das Verständnis für unsere hohen Anforderungen an Umweltschutz bei unseren Lieferanten für die Produkte noch ausbaufähig. Wir investieren deshalb viel Energie in unsere Lieferkette. Mehr Details dazu hier
Um Green Shape noch glaubwürdiger und belastbarer zu machen, wollen wir Green Shape durch eine unabhängige Organisation als Standard für umweltfreundliche Outdoorprodukte akkreditieren zu lassen: der nächste Schritt ist also die externe Akkreditierung des Standards durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkks). Das ist ein sehr komplexer administrativer Prozess, der viel Vorarbeit benötigt.
Aktuell bereiten wir unseren Akkreditierungsantrag vor, und wir hoffen, dass Green Shape bis Ende 2023 die Akkreditierung erreicht. Dabei werden wir auch von der Firma Arqum unterstützt, die als künftiger Standardgeber fungieren wird.
Durch die Akkreditierung möchten wir Green Shape noch glaubwürdiger und belastbarer machen, und den Green Shape Standard auf die Anforderungen der neuen EU-Richtlinien vorbereiten: die EU Green Claims Directive und die EU Empowering Consumers Directive.
Sehr viele VAUDE Produkte erfüllen inzwischen unsere strengen Green Shape Kriterien. Aber auch alle anderen VAUDE Produkte werden streng überwacht.
Wenn das Material und/oder die Materialherstellung beispielsweise nicht von unabhängigen Dritten zertifiziert sind, erhöht sich automatisch unsere Risikobewertung. Mehr zu den VAUDE Mindeststandards für alle Produkte und zu unserem Schadstoff-Management hier
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