Krieg in der Ukraine, drohende Gas-Mangellage, explodierende Heizkosten und natürlich der Klimawandel: Es gab im Berichtsjahr 2022 viele Gründe, um “radikal” Heizenergie einzusparen.
Bei VAUDE hat sich das gelohnt: Wir haben im Vergleich zum Vorjahr 25 Prozent weniger Energie zum Heizen verbraucht! Wie? Ganz einfach: Heizung erst einschalten, wenn es wirklich, wirklich kalt ist und auf maximal 19° C Raumtemperatur begrenzen. Wichtig war uns dabei, den VAUDE Mitarbeitenden die Maßnahmen, ihre Hintergründe und Wirkung immer wieder gut zu erklären. Außerdem viel heißer Tee gratis und die eine oder andere Fleece-Jacke aus dem Musterlager auszuleihen.
VAUDE heizt mit Gas. Das Biogas wird in einer Zuckerfabrik in Ungarn aus den Abfällen der Zuckerproduktion gewonnen. In der angeschlossenen Biogasanlage werden die Zuckerrübenreste erst zu Biogas vergoren, und dann direkt ins europäische Gasverbundnetz eingespeist.
Zwar kommt das Zuckerrübengas wohl kaum physisch bei uns in Tettnang an. Man kann sich das (übrigens auch beim Stromnetz) wie einen großen Pool vorstellen: Von allen Seiten fließt Gas aus den verschiedenen Quellen hinein – darunter auch unser Zuckerrübengas.
Im Pool vermischt es sich – Gas ist am Ende doch nur ein chemisches Gemisch, dem es egal ist, aus welchem Energieträger es mal gewonnen wurde. Je mehr Gas aus regenerativer Energie dabei ist, desto weniger muss fossiles Erdgas gefördert werden, um den Pool zu füllen und unseren Energiebedarf zum Heizen zu decken. Das Biogas “verdrängt“ quasi das fossile Gas aus dem Netz.
Wie wichtig es ist, auch bei der Wärmeversorgung schnellstens auf erneuerbare Energie umzustellen, macht uns allen der Krieg in der Ukraine klar: Durch die jahrzehntelange politische Fehlentwicklung, immer weiter auf fossiles Erdgas aus Russland zu setzen, hat sich Deutschland selbst seiner Entscheidungsfreiheit zugunsten von Frieden und Demokratie beraubt. Mehr dazu, wie sich VAUDE politisch positioniert, findest du hier.
Damit trotz der großen Entfernung wirklich gewährleistet ist, dass VAUDE ausschließlich Biogas verbraucht, zertifiziert der TÜV, dass genau die Menge, die VAUDE verbraucht, auch wirklich aus der Zuckerfabrik ins Gasnetz eingespeist wird. Mehr dazu hier
Um den Heizenergie-Verbrauch unabhängiger von den Außentemperaturen und der Dauer der Heizperiode bewerten zu können, haben wir die Verbrauchswerte mit der regionalen Gradtagzahl für Ravensburg (GTZspez) nivelliert. Diese erhalten wir jedes Jahr von der Energieagentur Ravensburg mitgeteilt.
Daraus ergibt sich ein höherer witterungsbereinigter Heizenergie-Bedarf als wir tatsächlich verbraucht haben. Demnach haben wir weniger Energie für Wärme verbraucht, als für die Außentemperaturen berechtigt gewesen wäre.
VAUDE hat nicht nur Photovoltaik auf dem Dach (mehr dazu hier), sondern auch Solarthermie für warmes Wasser, z.B. zum Duschen, wenn unsere Kollegen mit dem Rad zur Arbeit gestrampelt sind.
Damit sparen wir Gas für die Warmwasserbereitung ein. Nur wenn die Sonne nicht scheint, helfen wir mit Gas nach. In 2022 haben wir ca. 2.933 Kilowattstunden Energie mit der Solarthermie erzeugt, was ein Anstieg von über 20% im Vergleich zum Vorjahr ist.
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