Unsere Produkte sind gemacht für den Einsatz in der Natur und wir möchten, dass sie die Natur so wenig wie möglich belasten. Um unseren ökologischen Fußabdruck gering zu halten, versuchen wir deshalb entlang des gesamten Produktlebenszyklus, also im Hinblick auf die Herstellung, Nutzung und Entsorgung unserer Produkte möglichst ressourcenschonend zu Handeln. Im Vordergrund steht dabei die Transformation von linearen Prozessen und Geschäftsmodellen hin zu einer tatsächlichen Kreislaufwirtschaft. Durch kreislauffähige Systeme, langlebige Produkte, professionelle Reparatur, zirkuläre Geschäftsmodelle und das Recycling von ausgedienten Produkten können Rohstoffen, die sich bereits im Umlauf befinden länger genutzt werden und als Basis für neue Produkte dienen. So können wir unseren Bedarf an endlichen, fossilen Ressourcen verringern. Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
Es gibt kein besseres Vorbild als die Natur, wenn es um zirkuläre Systeme geht. Unsere natürlichen Ökosysteme bewegen sich in vielfachen ineinandergreifenden Kreisläufen. Es herrscht das Prinzip der Wiederverwertung, bei dem es keinen Abfall und keine Verschwendung gibt. Vielmehr wird in endlosen Zyklen, Nutzungsabfolgen und optimal aufeinander angepassten Wechselbeziehungen alles fortlaufend in Kreisläufen gehalten. Die Natur ist der perfekte Prototyp für echte Kreislaufsysteme, deshalb orientieren wir uns an ihr.
In den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus gibt es Möglichkeiten in kreislauffähigen Systemen zu wirtschaften. Wir haben dabei drei Phasen im Blick: „Begin of Life“, also die Herstellung unserer Produkte, die Nutzungsphase über den Handel und Konsument*innen und das Produktlebensende, die „End of Life“-Phase.
»Kreislaufwirtschat ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Auch wenn der Weg dahin steinig ist und oft noch unbekannt, ist es enorm wichtig diesen zu beschreiten. Wir müssen unsere begrenzten Ressourcen effizienter nutzen.«
Im Herstellungsprozess werden die Weichen dafür gestellt, ob ein Produkt später repariert und recycelt werden kann. Die Auswahl von Materialien, ihre Kombination in einem Produkt, Designkriterien und Verarbeitungstechnologien sind dafür entscheidend.
Bei der Wahl von Materialien setzen wir auf biobasierte und recycelte Rohstoffe. Biobasierte Materialien werden aus Pflanzen gewonnen oder sind tierischen Ursprungs, d. h. diese Materialien sind im Gegensatz zu Erdölvorkommen nicht begrenzt, sondern wachsen nach, sind also kreislauffähig. Biobasierte Materialien, die wir verwenden sind: Baumwolle, Daunen, Leder, Hanf sowie Fasern aus Holz bzw. biobasierte Kunststoffe aus Mais, Rizinusöl oder Pflanzenabfällen.
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Recycelte Materialien werden nicht aus neuen Rohstoffen gewonnen, sondern hatten bereits in anderer Form ein „Vorleben“. D. h. die darin enthaltenen Rohstoffe werden nicht einfach entsorgt, sondern über verschiedene Recyclingverfahren wiederverwertet und zur weiteren Nutzung im Kreislauf gehalten. Recycelte Materialien, die wir verwenden sind: Polyester aus PET-Recycling, Polyamid aus Altreifen-Recycling, Polyamid aus Fischernetz-Recycling, recycelte Baumwolle, recycelte Daunen.
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Damit Produkte später möglichst gut recycelt werden können, wäre ideal, wenn sie sortenrein, also zu 100 % aus nur einem Material (Monomaterial) hergestellt werden. Das haben wir bereits in den 90er Jahren erkannt und deshalb 1994 unser “Ecolog Recycling Network” gegründet. Ecolog-Produkte bestanden zu 100% aus Polyester und ließen sich sehr gut recyceln. Das Problem war nur, dass so wenige Produkte in den Kreislauf zurückkamen, dass wir Ecolog wieder einstellen mussten.
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In der Regel sind Produkte allerdings nicht sortenrein, sondern bestehen aus mehreren Materialien, die miteinander kombiniert, also versponnen, vernäht, verschweißt oder verklebt werden. Im Idealfall sollten die verschiedenen Materialien so verarbeitet werden, dass sie später wieder möglichst sortenrein getrennt werden können, denn nur dann können sie ohne Qualitätsverluste optimal verwertet und wiederverwendet werden. Allerdings gibt es hier häufig Zielkonflikte in Bezug auf die gewünschte Funktionalität von Produkten. Auch wir nutzen bei einem Großteil unserer Produkte einen Mix aus verschiedenen Materialien, weil wir dadurch unterschiedliche Materialeigenschaften bestmöglich kombinieren können bzw. weil es häufig gar nicht anders möglich ist, um einen bestimmten Nutzungszweck zu erfüllen.
Beispielsweise wird zur Herstellung von Fahrradhosen für eine optimale Bewegungsfreiheit Elasthan zugefügt. Wolle hat hervorragende wärmeregulierende Funktionseigenschaften, hat aber eine schlechte Abriebfähigkeit und trocknet weniger gut als beispielsweise Kunstfasern, daher werden häufig sog. Blends verwendet, d. h. Wolle wird mit anderen Materialien kombiniert, um die Haltbarkeit und damit Lebensdauer von Produkten zu erhöhen. Komplexere textile Produkte wie Schuhe mit Sohle, Obermaterial, Futter und Verschlüsse oder ein Rucksack, bei dem auch Schaum- und Kunststoffe für das Tragesystem benötigt werden, bestehen aus vielen Komponenten, die nur gut miteinander verbunden eine hohe Funktionalität und dauerhafte Nutzung gewährleisten.
Das erschwert die spätere Trennung und das Recycling. Derzeit gibt es in vielen Fällen leider noch keine ausreichenden Verfahren, um gebrauchte Textilien wieder sortenrein zu trennen. Wir engagieren uns in verschiedenen Netzwerken und Forschungsprojekten für die Entwicklung von branchenübergreifenden Textilrecycling-Lösungen. Mehr dazu unter “End of Life”.
Wir haben in unserer VAUDE Material Policy alle Materialien, die wir verwenden nach ihrer Recyclingfähigkeit und dem aktuellen Stand der tatsächlich vorhandene Recycling-Infrastruktur bewertet. Alle Materialien, die (noch) nicht oder nur sehr schwierig recycelbar sind (z. B. Elasthan, Polyurethan), dürfen nur verwendet werden, wenn es die Funktionalität des Produktes erfordert.
Mit unserer Rethink! Kollektion gehen wir ab Sommer 2024 einen nächsten Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft.
Umdenken - darum geht es uns bei den Produkten, die Teil unseres Kreislaufkonzepts sind. Sie sind auf eine Rohstoffart reduziert: Alle Teile bestehen aus recyceltem Polyester; Teile aus anderen Materialien lassen sich abnehmen. Somit können diese Produkte ganz unkompliziert wieder zu neuem Rohstoff werden. Zudem optimieren wir die Schnitte stetig weiter, um Materialien effizient zu nutzen und Abfall sowie CO2 zu vermeiden. Schließlich sind die Produkte so designt, dass sie robust und im Fall der Fälle leicht zu reparieren sind.
Outdoor-Produkte recyceln und somit im Kreislauf zu halten, ist eine große Herausforderung. Doch wir denken um! Mit unseren RETHINK!-Produkten gehen wir die ersten Schritte in Richtung Recyclingfähigkeit, indem wir die Produkte im Sinne der Kreislaufwirtschaft umstellen:
Umdenken - darum geht es uns bei den Produkten, die Teil unseres Kreislaufkonzepts sind. Sie sind auf eine Rohstoffart reduziert: Alle Teile bestehen aus recyceltem Polyester; Teile aus anderen Materialien lassen sich abnehmen. Somit können diese Produkte ganz unkompliziert wieder zu neuem Rohstoff werden. Zudem optimieren wir die Schnitte stetig weiter, um Materialien effizient zu nutzen und Abfall sowie CO2 zu vermeiden. Schließlich sind die Produkte so designt, dass sie robust und im Fall der Fälle leicht zu reparieren sind. Lass uns gemeinsam umdenken, neue Lösungen finden und somit die Welt verbessern!
Ein Großteil des ökologischen Fußabdrucks von Konsumgütern entsteht während der Nutzungsphase. Richtig nachhaltig werden viele Produkte erst dadurch, dass sie möglichst lange im Einsatz bleiben. Das Prinzip ist also einfach: So lange, wie ein Produkt genutzt werden kann, muss kein Neues hergestellt werden. Ideal ist auch die gemeinsame Nutzung, von Produkten, die man nicht so häufig braucht. Wird z. B. ein Zelt oder Rucksack von mehreren Personen verwendet, muss nicht Jede*r etwas Eigenes anschaffen - das spart in vielerlei Hinsicht wertvolle Ressourcen.
Damit Produkte nicht ungenutzt in Schränken Kellern oder auf Dachböden lagern, weil sie vielleicht gar nicht häufig verwendet werden, bieten wir mit „VAUDE Rent“ die Möglichkeit sie zu mieten. Der Miet-Kreislauf hat bei großen Produkten den Vorteil, dass kein Stauraum benötigt wird, es kann Anschaffungskosten sparen und wenn die Produkte immer wieder zu uns zurückkehren, können wir uns um eine professionelle Pflege und Instandhaltung kümmern. Außerdem kann Mieten eine gute Möglichkeit sein, Fehlkäufe zu vermeiden und Produkte vor der eigenen Anschaffung, erst mal auszuprobieren.
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Der Kauf von gebrauchten Produkten, trägt ebenfalls dazu bei, dass z. B. nicht mehr getragene Kleidungsstücke oder z. B. zu klein gewordene Kinderbekleidung weiter Verwendung finden und deren Ökobilanz dadurch verbessert wird. Second Hand-Nutzung bietet die Möglichkeit ressourcenschonend einzukaufen, weil dadurch ein Neukauf von Produkten und damit auch deren ressourcenintensive Herstellung vermieden werden kann. Da auch wir dazu beitragen möchten, dass unsere Produkte über Second Hand-Vertriebswege im Nutzungskreislauf verschiedener Personen bleiben, arbeiten wir aktuell intensiv an dem Aufbau einer Re-Commerce Plattform.
Außerdem kooperieren wir mit Fairwertung, einem gemeinnützigen Anbieter von Kleiderspenden, der sich um eine faire Weiterverwendung gebrauchter Textilien kümmert und nicht mehr verwendbare Textilien - soweit möglich, zu Dämm- oder Putz-Materialien verwertet (siehe End of Life).
Wir achten darauf, dass unsere Produkte qualitativ hochwertig und damit langlebig sowie einfach zu pflegen sind und sich bei Bedarf reparieren lassen. In unserem Umweltstandard Green Shape haben wir dazu strenge Regeln definiert. Unsere Produkte müssen sich z. B. leicht pflegen lassen und dürfen keine chem. Reinigung benötigen. Wir haben einen Reparatur-Index, der Produkte nach ihrer Reparierbarkeit bewertet. Für die Pflege und Reparatur unserer Produkte bieten wir Anleitungen, Ersatzteile und Dienstleistungen wie z. B. einen Imprägnier- und Reparaturservice an und kooperieren mit externen Dienstleistern, wie z. B. den Repair Cafés und iFixit.
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Erfüllt ein Material oder ein Produkt nicht mehr seine Funktion und kann nicht mehr repariert werden, versuchen wir es in unserer Upcycling Werkstatt zu neuem Leben zu erwecken. Bei weitem nicht alles, was bisher im Restmüll landet, ist auch wirklich Müll. Wir sind überzeugt davon, dass durch kreative Ideen aus vermeintlichem Müll wertvolle Ressourcen für neue tolle Unikate entstehen können. Deshalb haben wir unsere Upycling-Manufaktur aufgebaut und können mit unserer neuen Upcycling-Kollektion unsere Restmaterialien vor der Mülltonne retten.
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Mit dem European Green Deal hat sich die EU verpflichtet, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Aus der dazugehörigen Roadmap für geplante Gesetzgebungen werden verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, wie z. B. der „Circular Economy Action Plan“ mit Ansätzen zur Gestaltung nachhaltiger Produkte und Kreislaufwirtschaft in Produktionsprozessen. Für den Textilsektor wurde von der EU-Kommission Ende März 2022 die „EU-Strategie für nachhaltige uns kreislauffähige Textilien“ vorgeschlagen. Darin geht es z. B. um Design-Vorgaben für möglichst langlebige, reparierbare und recyclingfähige Textilien, die einen hohen Anteil an Recyclingmaterialien aufweisen sollen. Außerdem sollen kreislauffähige Geschäftsmodelle forciert werden und kreislauffähige Textilien sollen Wegwerf-Bekleidung ersetzen.
Wir begrüßen diese Maßnahmen, denn Textilien haben, wie viele Konsumgüter, in den meisten Fällen leider noch einen linearen Verwendungszweck. Das bedeutet, wenn sie ausgedient haben und nicht mehr für die Zweitnutzung, z. B. über Weiterverkauf oder Altkleiderspenden Verwendung finden, landen sie im Restmüll.
In der EU wird derzeit geschätzt, dass jährlich rund 5,8 Mio Tonnen Bekleidung entsorgt werden, was 11,3 kg pro Person entspricht. Lediglich knapp 1 % der Bekleidung wird über textiles Recycling zu neuen Textilien verwertet1. Das liegt hauptsächlich daran, dass für ein Textilrecycling nur möglichst sortenreine Produkte in Frage kommen und sich dafür benötigte branchenübergreifende Sammlungs- und Verwertungssysteme erst im Aufbau befinden.
Ein Teil der derzeit gesammelten Altkleider werden z. B. als Dämmstoff in Autos, als Putzlappen oder Malervlies verwertet. Rund 87 % der in der EU hergestellten Textilien enden allerdings auf Deponien oder werden in Müllverbrennungsanlagen thermisch verwertet2. Wertvolle Rohstoffe bleiben dadurch ungenutzt bzw. werden sogar vernichtet. Bei der thermischen Verwertung wird der in fossilen Rohstoffen gebundene Kohlenstoff in Form von CO2-Emissionen in die Erdatmosphäre freigesetzt – mit negativen Folgen für unser Klima.
Um gebrauchte Bekleidung und Textilabfälle möglichst bald als Rohstoff für neue Textilien nutzen zu können, sind wir Partner von „Accelerating Circularity, einer US-amerikanischen, gemeinnützigen Organisation, die zum Ziel hat, ein sog. „textile-to-textile“-Recycling zu realisieren. Durch eine branchenweite Zusammenarbeit von Partnern aus der textilen Wertschöpfungskette von der Materialherstellung über Textilproduzenten bis hin zu Sammelunternehmen, soll mit Hilfe einer digitalen Plattform eine marktfähige Infrastruktur für das Textilrecycling aufgebaut werden. Erste Versuchsreihen mit Textilien aus Polyester sollen Erkenntnisse dafür liefern, wie ein textiles Recycling über mechanische und/oder chemische Verfahren in großem Maßstab realisiert werden könnte.
Auch als Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien engagieren wir uns für branchenweite Lösungen, die ein textiles Recycling zum Ziel haben.
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