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Nachhaltigkeitsbericht 2019
veröffentlicht am 01.08.2020

VAUDE Greenpeace Detox Commitment

VAUDE bekennt sich zur Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte, inklusive sauberer und sicherer Herstellung in unserer Lieferkette.

Wichtige Fragen und Antworten zum Abkommen

Als Europas nachhaltigster Outdoor-Ausrüster bekennen wir uns klar zu unserer Führungsrolle bei Umweltschutz und sozialer Verantwortung. Wir arbeiten seit Jahren konstant daran, unser Unternehmen und unsere Produkte immer nachhaltiger zu machen. Wir berichten jährlich nach den strengsten Standards transparent über Fortschritte und Herausforderungen. 


Das VAUDE Greenpeace Detox Commitment bildet ein weiteres Puzzleteil in unserem gesamten Nachhaltigkeitsengagement ab.

 
 

Worum geht es in dem VAUDE Greenpeace Detox Commitment?

Mit dem VAUDE Greenpeace Detox Commitment bekennt sich VAUDE klar zu seiner Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte, der auch die saubere und sichere Herstellung in unseren Lieferketten umfasst.


Diese Selbstverpflichtung beinhaltet drei große Herausforderungen:

  1. Vermeidung jeglicher Freisetzung von schädlichen Chemikalien in die Umwelt
  2. Aktiver Beitrag zu neuen, verantwortlichen Geschäftsmodellen mit nachhaltigeren Produkten und nachhaltigerem Konsum
  3. Transparente öffentliche Berichterstattung über alle Ergebnisse, Fortschritte wie Herausforderungen und ungelöste Probleme.

Was bedeutet dies für das VAUDE Team?

Als Europas nachhaltigster Outdoor-Ausrüster bekennen wir uns klar zu unserer Führungsrolle bei Umweltschutz und sozialer Verantwortung. Wir arbeiten seit Jahren konstant daran, unser Unternehmen und unsere Produkte immer nachhaltiger zu machen. Wir berichten jährlich nach den strengsten Standards transparent über Fortschritte und Herausforderungen in unserem Nachhaltigkeitsbericht.

Dank unserer umfassenden Selbstverpflichtungen, Geschäftsprozesse und Experten sind wir gut aufgestellt, um diese Führungsrolle auch jetzt zu übernehmen. Das VAUDE Greenpeace Detox Commitment bildet einen weiteren wichtigen Baustein in unserem gesamten Nachhaltigkeits-Engagement ab.

Dies vorausgeschickt, sind uns die Herausforderungen dieses Commitments deutlich bewusst. Wir haben einige ernsthafte Arbeitspakete vor uns, deren Lösung enorme Ressourcen, Männer-/Frauen-Power und Kreativität erfordern. Wir gehen mit diesem Commitment sehr weit aus unserer Komfortzone heraus.

Dennoch – wir sind überzeugt davon, dass das Richtige zu tun.

Was bedeutet dies für unsere Kunden und Partner?

VAUDE ist ein zuverlässiger Partner mit erstklassigen Produkten und großartigem Spirit. Dies ist einer unserer wichtigsten Unternehmens- und Markenwerte.

Wir werden dieses Commitment nutzen, um unseren Dialog mit Handel, Konsumenten und Partnern nochmals zu verstärken. Nachhaltigkeit in der Textilindustrie ist komplex. Dieses Commitment hilft uns dabei, die Herausforderungen noch deutlicher zu machen, und anhand klarer Ziele und Zeitrahmen leichter verständlich darzustellen.

Mit unserer Nachhaltigkeitskommunikation wollen wir so noch mehr Menschen erreichen. Mehr Nachhaltigkeit ist eine win-win-Situation für uns alle, unsere Kinder und den gesamten Planeten.

Wozu verpflichtet sich VAUDE?

Wir verpflichten uns zu einem VAUDE spezifischen Maßnahmenplan, darunter:


  • Volle Transparenz über unsere Lieferkette (Materialhersteller und Produzenten)
  • Eine verbindliche Manufacturing Restricted Substance List (MRSL), die strenge Grenzwerte und Benutzungsverbote für viele chemische Substanzen im Produktionsprozess und im fertigen Produkt regelt
  • Vollständiger Verzicht auf schädliche Chemikalien gemäß Vorsorgeprinzip und einem gefährdungsbasierten Ansatz (inklusive PFC)
  • Abwassertests auf Schadstoffe gemäß MRSL und Veröffentlichung aller Testergebnisse
  • Enge Zusammenarbeit mit Lieferanten und führenden Köpfen der Branche sowie Know-How-Transfer, Training und Auditierung unserer Lieferkette



Darüber hinaus verpflichten wir uns, aktiv zu einem Systemwechsel hin zu nachhaltigerem Design und Konsum beizutragen, insbesondere:


  • Förderung von Circular Design und kreislauffähiger Produktenwicklung, um Stoff- und Produktionskreisläufe zu verlangsamen und zu schließen
  • Analyse und Bewertung von Produktionsabfällen
  • Einführung von Rücknahmesystemen für gebrauchte VAUDE-Produkte
  • Entwicklung neuer Nutzungsmodelle für Produkte, wie 2nd Hand Nutzung, Mieten oder Upcycling
  • Veröffentlichung von fundierten Anleitungen für eine nachhaltige Nutzung, Pflege und Reparatur von VAUDE-Produkten, um so die Nutzungsphase möglichst zu verlängern
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Bewusstseinsbildung bei allen Stakeholdern

2020 was haben wir bezüglich der Lieferkette erreicht?

Transparenz der Lieferkette

Bereits seit 2016 veröffentlichen wir ganz transparent unsere komplette Lieferkette in unserem Nachhaltigkeitsbericht. Mehr dazu hier



Einführung MRSL

Ein wichtiger Schtitt auf unserem Weg zu Detox war 2016 die Einführung einer VAUDE Manufacturing Restricted Substances List (M/RSL). Die Einführung einer M/RSL ist ein großer Schritt. Wurde bislang auf die Einhaltung der Grenzwerte im fertigen Produkt geachtet, gilt dies nun für den gesamten Herstellungsprozess. Also von der Garnfertigung über die Weberei, Färberei, Beschichtung/Laminierung und weitere Ausrüstungsschritte.


100 % Prozent unserer Partner haben inzwischen unsere M/RSL unterschrieben. Das zeigt, dass die Akzeptanz und aktive Mitarbeit unserer Lieferkette gewachsen ist und wir hier eine solide Basis geschaffen haben. Mehr dazu hier



Verzicht auf schädliche Chemikalien

Wir sind bereits seit 2001 Partner des bluesign® System und folgen damit einem der strengsten Nachhaltigkeitsstandards für Textilien. Dennoch gab und gibt es kritische Substanzgruppen, die mangels Alternativen zuglassen sind und verwendet werden. Natürlich ist deren Einsatz und Verwendung über Grenzwerte streng geregelt, dennoch haben wir uns freiwillig zum Ziel gesetzt, diese Chemikalien Schritt für Schritt aus den Herstellungsprozessen zu eliminieren.


Im Fokus lag bei den Forderungen von Greenpeace der Verzicht auf poly- und perfluorierten Chemikalien, kurz Fluorcarbone oder PFC genannt. Mehr dazu unter: https://nachhaltigkeitsbericht.vaude.com/gri/produkte/wasserabweisende-materialien.php

2015 haben wir uns mit der freiwilligen Unterzeichnung des Greenpeace Detox Commitment klar dafür ausgesprochen bis 2020 schrittweise auf bedenkliche Chemikalien zu verzichten. Wir wussten, dass dies eine sehr große Herausforderung darstellte, schließlich ging es neben PFCs um weitere zehn kritische Substanzgruppen, deren Vermeidung und Freisetzung in die Umwelt es zu vermeiden galt.


Bereits seit 2011 verwendet VAUDE keine PFCs in Membranen, d. h. im Bereich der Fluorcarbone lag die größte Herausforderung für uns darin, unsere Außenstoffe für Wetterschutzbekleidung mit einer PFC-freien Ausrüstung zu versehen, die dauerhaft und verlässlich die wasserabweisenden Funktionseigenschaften bietet. Durch den öffentlichen Druck der Greenpeace Kampagne kam die gewünschte Bewegung in die Branche und chemische Zulieferindustrie. Wir arbeiteten eng mit unseren Produzenten und Lieferanten zusammen, organisierten Runde Tische und brachten Partner zusammen, die normalerweise im Wettbewerb stehen. Mit Erfolg: Es kamen vielversprechende, neue Entwicklungen auf den Markt, was im nächsten Schritt bedeutete: testen, testen, testen. Denn je nach Oberflächenbeschaffenheit oder Farbe reagieren verschiedene Stoffe unterschiedlich und es galt Prozesssicherheit in der Produktion herzustellen. Mehrere Hundert Materialtests mit den PFC-freien Alternativen waren nötig, um vom Laborversuch in die Praxis zu kommen.


Hier unser Weg zu Detox:


Detox Timeline

Wir sind stolz darauf, dass unsere Bekleidungsstoffe seit 2018 PFC-frei sind, nur in der W20 Kollektion mussten wir bei zwei Materialien nochmals auf eine pfc-haltige Variante zurückgreifen, da die Materialien sich sonst komplett mit Wasser vollgesaugt hatten. Ab der S21 Kollektion sind wir aber wieder zu 100% pfc-frei in den Bekleidungsmaterialien. Besonders freut uns , dass wir es ab der aktuellen Kollektion Sommer 2020 auch unsere Schuhe und Rucksäcke komplett auf PFC-freie Alternativen umgestellt haben.


»VAUDE nimmt seine unternehmerische Sorgfaltspflicht ernst und ist damit ein lebendes Beispiel dafür, dass Transparenz und Regulierung globaler Lieferketten möglich sind. Es zeigt dem Rest des Outdoor-Sektors auf, wie man sich in Richtung einer zukunftsfähigen Kreislaufwirtschaft bewegt. Hier steht die Substitution gefährlicher Chemikalien an erster Stelle und es gibt Initiativen für ökologisches Design, Haltbarkeit, Vermietung und Reparatur, um die Lebensdauer von Produkten zu verlängern.

VAUDE erreicht seine Detox-Verpflichtungen, nachdem es PFCs aus seiner Produktion eliminieren konnte und berichtet weiterhin ehrlich über seine Fortschritte. Als Branchen-Vorreiter muss noch sichergestellt werden, dass Abwasserdaten von Lieferanten öffentlich einsehbar sind, damit die Zivilgesellschaft die Daten hinter den gemeldeten Fortschritt auch transparent nachverfolgen kann.«
Viola Wohlgemuth, Kampaignerin Konsum - Schwerpunkt Chemie bei Greenpeace e.V.

© Foto: Jiri Rezac/Greenpeace


Schrittweise zum PFC-Verzicht


Engere Zusammenarbeit mit der Lieferkette
Gemeinsam mit unseren Lieferanten arbeiten wir partnerschaftlich daran, die ökologischen Auswirkungen zu minimieren. Sei es bei der Umsetzung der Anforderungen des Detox Comittments oder der Maßnahmen bezüglich Science Based Targets (SBT), also unserer angestrebten Klimaneutralität in der Lieferkette



Vom Projekt zum strategischen Umweltmanagement in der Lieferkette
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat VAUDE 2015 das Projekt „Environmental Stewardship in the textile Supply Chain“ ins Leben gerufen. Im Rahmen eines von der Deutschen Entwicklungsgesellschaft DEG geförderten „develoPPP.de“ Programms unterstützte VAUDE Materialieferanten darin, nachhaltig systematischen betrieblichen Umweltschutz einzuführen oder weiter zu verbessern.

Die im Projekt gewonnen Erkenntnisse sind jetzt Bestandteil unseres Lieferantenmanagements, welches die Bereiche Umwelt, Soziales und Qualität umfasst.

Im Bereich Umweltmanagement verfolgen wir derzeit die Schwerpunktthemen:

  • Wasser-/Abwassermanagement
  • Chemikalienmanagement
  • Energiemanagement
  • Abfallmanagement


Aus dem Projekt hervorgegangen ist das Format VAUDE Vendor Club. Diese Veranstaltungen in den jeweiligen Produktionsländern dienen dazu, sich gemeinsam mit anderen Lieferanten, externen Experten und VAUDE Mitarbeitern intensiv mit Umwelt-und Sozialthemen zu befassen. Dies kann durch Vorträge, Workshops oder das Teilen von Best Pratices Beispielen erfolgen. Dieser intensive Austausch führt zu einem besseren Verständnis für die Belange aller Seiten und zur gemeinsamen Festlegung nächster Schritte und der Abverfolgung der Wirksamkeit. Nur gemeinsam und partnerschaftlich können wir die Themen, wie z.B. Science Based Targets bzw. Klimaneutralität unserer Produkte und der Lieferkette umsetzen. Mehr dazu hier 

2020 was haben wir bezüglich des Systemwechsels hin zu nachhaltigem Design und Konsum erreicht?

Zukunftsweisende Ideen und Geschäftsmodelle für nachhaltigen Konsum
VAUDE Services für nachhaltigen Konsumzoom


Mit der Unterschrift des Detox-Commitment haben wir uns nicht nur zum Verzicht auf schädliche Chemikalien verpflichtet, sondern auch dazu, einen aktiven Beitrag zu neuen, verantwortlichen Geschäftsmodellen mit umweltfreundlich Produkten für einen nachhaltigeren Konsum zu entwickeln. Hier haben wir viele Maßnahmen und neue Geschäftsmodelle auf den Weg gebracht, um den ökologischen Fußabdruck im Lebenszyklus unserer Produkte so klein wie möglich zu halten.
So haben wir mittlerweile z. B. den eBay Upcycling Store – eine Materialbörse für Kreative ins Leben gerufen. Restmaterialien, die in unserer Manufaktur anfallen, werden dort für einen guten Zweck versteigert. Die Plattform ist offen für interessierte Unternehmen aus der Textilbranche, die wir ebenfalls dazu motivieren wollen, wertvolle Materialreste über die Plattform anzubieten, statt diese zu entsorgen. Wir bieten darüber hinaus mit iRentit seit 2017 eine Shareconomy-Plattform, über die man unsere Produkte mieten und damit gemeinsam nutzen kann.

Um den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte möglichst klein zu halten setzen wir uns dafür ein, dass sie lange genutzt werden können. Dazu haben wir z. B. das Thema Reparierbarkeit über ein Bewertungssystem fest im Designprozess verankert, denken an Ersatzteile und geben wir viele praktische Tipps zur Pflege und Reparatur von Produkten. Wir haben eine hauseigene Reparatur-Werkstatt und kooperieren mit Reparaturservices wie ifixit oder den Repair Cafés. Mehr dazu unter: https://nachhaltigkeitsbericht.vaude.com/gri/produkte/reparieren-statt-wegwerfen.php


Wir sind stolz auf das Erreichte, sind uns aber gleichzeitig bewusst, dass noch ein Weg vor uns liegt und wir werden kontinuierlich an diesen Themen weiterarbeiten.

Eine Zusammenfassung all unserer Fortschritte findest Du hier