Jedes Jahr gibt es Themen und Ereignisse sowohl innerhalb als auch außerhalb von VAUDE, die uns beschäftigen und unsere Arbeit prägen.
VAUDE übernimmt Verantwortung für alle Auswirkungen, die vor, während und nach der Herstellung unserer Produkte entstehen. Diese sind in der vorgelagerten Lieferkette sowohl im Hinblick auf Umweltschutz als auch auf soziale Verantwortung am größten.
Kooperationen mit externen Partnern wie der Fair Wear und bluesign® sowie die Mitgliedschaft im Textilbündnis helfen uns dabei, unsere eigenen hohen Anforderungen auch bei unseren Produktionspartnern umzusetzen.
Auf diesen Seiten erklären wir, wie wir konkret vorgehen und ob wir damit Erfolg haben:
Mehr dazu: „Leader Status der Fair Wear“ und „Lieferanten als Partner“
Wir haben den Anspruch, Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte zu übernehmen, der auch die saubere und sichere Herstellung in unseren Lieferketten umfasst. Deshalb haben wir uns im Greenpeace Detox Commitment dazu verpflichtet, die Freisetzung von schädlichen Chemikalien in die Umwelt zu vermeiden. Die in der VAUDE MRSL genannten Grenzwerte und Verbote einzelner Substanzen gehen teilweise weit über die gesetzlichen Anforderungen (REACH) und Anforderungen anderer textiler Standards hinaus.
Wie gehen wir diese Herausforderung an?
Mehr dazu: „VAUDE Schadstoffmanagement“ , „VAUDE Greenpeace Detox Commitment“, „bluesign® System“ und „Leader Status der Fair Wear“.
Viele Kunststoffe sind eine segensreiche Erfindung mit vielen Vorteilen für die Menschheit. Auch wir nutzen synthetische Materialien für unsere Produkte und für Verpackungen.
Aus Umweltsicht bringt „Plastik“ allerdings etliche Probleme mit sich: Für die Herstellung wird in der Regel Erdöl als begrenzte fossile Ressource verbraucht und viele potenziell gefährliche Chemikalien kommen zum Einsatz. Die lange Haltbarkeit von Kunststoff ist ein Vorteil für die Langlebigkeit von Produkten, aber ein gravierender Nachteil, wenn er in die Umwelt gelangt, da er sich meist nicht biologisch abbaut. Vor allem Einweg-Produkte aus Kunststoff sind problematisch.
Mit der VAUDE Produktphilosophie und dem VAUDE Green Shape Konzept haben wir die Grundlagen dafür erarbeitet, dass unsere Produkte entlang ihres gesamten Produktlebenszyklus immer nachhaltiger werden.
Um fossile Rohstoffe einzusparen, aus denen die meisten Kunststoffe hergestellt werden, setzt VAUDE immer mehr auf recycelte Materialien und nachwachsende Rohstoffe. Gleichzeitig leisten wir so einen Beitrag dazu, dass Plastikmüll nicht in die Umwelt gelangt. Wir schaffen Nachfrage nach recycelten Materialien – ein erster Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft.
Das gilt natürlich nicht nur für die Produkte selbst, sondern auch für Verpackungen!
Details zu unseren Maßnahmen auf den folgenden Seiten:
Unsere Verantwortung für die gesamte Lieferkette von VAUDE Produkten beginnt damit, dass wir unsere Produzenten und Vorlieferanten kennen und wissen, woher die Zutaten für unsere Produkte stammen. Das ist nach wie vor nicht selbstverständlich in der Textilindustrie.
Unsere Herausforderung besteht darin, diese Transparenz auch bei Kleinteilen herzustellen, die von unseren Lieferanten selbst eingekauft werden. Wir haben hier schon viel geschafft, aber bei 100 % sind wir noch nicht. Mehr dazu hier.
Wo unsere Produkte und Materialien hergestellt werden, beschreiben wir hier:
Für uns besteht eine weitere Herausforderung darin, auch für unsere Kunden erkennbar zu machen, wo ihr VAUDE Produkt hergestellt wird, am besten direkt im Webshop. Hier testen wir derzeit verschiedene technische Optionen.
Die Transparenz an sich sagt noch nichts darüber aus, wie nachhaltig unsere Lieferkette tatsächlich ist.
Bezogen auf Sozialthemen arbeiten wir deshalb mit der Fair Wear zusammen, die jährlich überprüft, wie erfolgreich wir bei der Umsetzung hoher Sozialstandards sind.
Mehr dazu hier
Die Beurteilung unserer Lieferanten im Hinblick auf Umweltschutz ist eine größere Herausforderung für uns: Daten zu Emissionen, Energie- und Wasserverbräuchen Abfallaufkommen oder Biodiversität liegen uns schlichtweg meist nicht vor.
Deshalb setzen wir große Hoffnungen in den Higg Index. Der Higg Index wird als Gemeinschaftswerk der Textilbranche entwickelt und ist das erste internationale einheitliche Instrument zur Messung der Nachhaltigkeit von Textilprodukten in der gesamten Lieferkette.
Mehr zum Higg Index hier
Unsere Produkte müssen in der Regel über große Strecken vom Produzenten bis zu unseren Kunden, dem Fachhandel, transportiert werden. Diese Transporte verursachen nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch Schadstoffe wie Schwefeldioxid.
Wir wollen deshalb unsere Transporte möglichst umweltfreundlich gestalten. Gemeinsam mit myclimate haben wir verschiedene Transport- und Emissionsszenarien berechnet. Unsere Produkte reisen vor allem mit großen Containerschiffen und mit der Bahn von ihrem Produktionsort bis zu uns ans Lager. Gemäß der Szenario-Berechnung ist das die umweltfreundlichste Alternative. Allerdings sind wir damit nicht vollständig zufrieden.
Wir haben gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt analysiert, wie unsere Transporte noch umweltfreundlicher werden können. Im Rahmen des Projekts haben wir eine Roadmap mit verschiedenen Maßnahmen definiert, die wir Schritt für Schritt umsetzen.
Mehr dazu hier
Seit 2013 arbeiten wir im Rahmen des Programms Vertrauen und Innovation intensiv an Lösungen. Die zentrale Frage dabei lautet, welche strukturellen und kulturellen Veränderungen brauchen wir, um weiterhin nachhaltig innovativ und somit zukunftssicher bleiben zu können. Hier haben wir viele wirksame Antworten gefunden, welche wir unter dem Titel „Die Selbstwirksame Organisation“ zusammenfassen.
Die selbstwirksame Organisation bedient sich der Dualität von Sicherheit und Unsicherheit. Unsere Werte wie Vertrauen und Partnerschaftlichkeit, unsere Visionen und Ziele bilden die Basis und schaffen Orientierung, um selbstwirksam und mit hoher Geschwindigkeit auf Herausforderungen zu reagieren. Wir entwickeln dabei unterschiedlichste und passgenaue Lösungen. Von kompletter Selbstorganisation und Hierarchielosigkeit in interdisziplinären Teams bis hin zu prozesssicheren Abläufen, bedienen wir uns unterschiedlichsten Ansätzen.
Die selbstwirksame Organisation lebt davon, dass alle Mitarbeiter ihre Kritik und Verbesserungsvorschläge einbringen. Der Umgang miteinander erfolgt auf Augenhöhe und ist zentraler Bestandteil. Dies führt zu einer hohen Wirksamkeit der Organisation und ihrer Mitarbeiter.
Aktuell befinden wir uns mitten in der Entwicklung und im Aufbau der selbstwirksamen Organisation. Mitte 2016 haben wir begonnen, die Organisation der Marketing Abteilung neu auszurichten. Sukzessive weiten wir den Prozess auf die weiteren Bereiche von VAUDE aus.
Mehr dazu „VAUDE Vertrauenskultur“
Unser Anspruch ist es, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Wir haben es geschafft, eine familienfreundliche Kultur zu entwickeln. Im Durchschnitt haben wir jedes Jahr ca. 45 Mitarbeiter, die sich in Elternzeit und Mutterschutz befinden, zudem eine hohe Teilzeitquote (37 Prozent unserer Festangestellten in 2018).
Wir möchten echte Vereinbarkeit möglich machen und dennoch kommen wir gelegentlich an Grenzen und spüren die besonderen Anstrengungen, die uns unser Weg abverlangt. Die Herausforderung, vor der wir stehen, ist das Organisationsmanagement (vor allem Terminplanung und Arbeitsplatzausstattung) und die Sicherstellung unserer Produktivität.
Des Weiteren ist unser Kinderhaus voll ausgelastet und wir können nicht mehr jedem Mitarbeiter die Möglichkeit bieten, seinen Nachwuchs direkt bei uns vor Ort im VAUDE Kinderhaus unterzubringen.
Unsere Personalabteilung begleitet den Wiedereinstieg von Elternzeitlern konsequent, damit gewährleistet werden kann, dass sie in ihren Teams schnell wieder wertschöpfend und effizient eingebunden werden. Für das Management der Teilzeitquote beschäftigen wir uns derzeit mit Konzepten für Jobsharing und Jobrotation. Sehr wertvoll ist in dem Zusammenhang die Nutzung von mobiler Arbeit, die wir flächendeckend anbieten. Darüber hinaus wollen wir uns zukünftig mit den Themen Pflegezeit und berufliche Auszeit auseinandersetzen, da wir spüren, dass diese immer relevanter für unsere Mitarbeiter werden.
Mehr dazu: „Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben ist uns wichtig"
Unser Anspruch ist es, klimaneutral zu wirtschaften und unsere Emissionen soweit wie möglich zu reduzieren. Rund ein Drittel der Emissionen der VAUDE Klimabilanz machen Geschäfts- und Pendelverkehr aus. Wir haben in diesem Bereich daher einen hohen Handlungsbedarf, mit wirksamen Maßnahmen die Emissionen zu reduzieren.
Allein ist das allerdings für VAUDE nicht zu schaffen: Wir haben zwar durch unser Mobilitätskonzept im Jahr 2018 erstmals unser Ziel erreicht, die Emissionen aus Mitarbeitermobilität um 10 Prozent gegenüber 2015 zu reduzieren. Trotzdem verursacht allein der tägliche Pendelverkehr unserer Mitarbeiter zur Arbeit immer noch über 700 Tonnen CO2 Äquivalente!
Hier müssen alle an einem Strang ziehen, um die Verkehrswende endlich in Gang zu bringen - kommunale Politik, Verkehrsbetriebe und Wirtschaft.
Mehr zum VAUDE Mobilitätskonzept hier
VAUDE Klimabilanz für Obereisenbach hier
Die Outdoor-Branche wächst seit einigen Jahren nur noch auf sehr geringem Niveau und hat sich zu einem Verdrängungsmarkt entwickelt. Für uns als Familienunternehmen in einer Branche, die von tendenziell immer größeren Unternehmen mit finanzstarken Kapitalgebern im Rücken dominiert wird, bedeutet das, die wirtschaftliche Eigenständigkeit durch sorgfältige Planung und den Einsatz von alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zu sichern – siehe dazu „Nachhaltiges Wirtschaften lohnt sich“.
Zudem ist der internationale Outdoor-Markt in den letzten Jahren von zahlreichen Umbrüchen geprägt. Beispiele dafür sind starke Konzentrationsprozesse im Fachhandel und bei Marken, schneearme Winter und starke Schwankungen des Dollar-Kurses. Um unseren unternehmerischen Erfolg zu sichern, ist es sehr wichtig für uns, von diesen Umbrüchen unabhängig zu werden. Wir setzen deshalb auf eine gesunde Balance mehrerer Einkommensquellen.
Als Bergsportmarke setzen wir auch auf die Potentiale unserer urbanen- und Bike-Produkte in mehreren Vertriebskanälen, unseres Industriekundengeschäfts und des Schuhbereichs. Wir investieren in unsere Made in Germany Produktion und in den Ausbau europäischer Märkte.
Im Vergleich zu unseren Mitbewerbern meistern wir diese Herausforderungen bisher gut. Unsere Wachstumsraten lagen in den letzten Jahren über denen des europäischen Outdoormarktes. Dennoch müssen wir uns konsequent weiter mit den Chancen und Risiken des Markts auseinandersetzen und unsere Strategie- und Wirtschaftsplanung basierend auf den Erkenntnissen der Marktanalyse durchführen. Wir setzen dabei auf eine langfristige Perspektive und ein homogenes und stabiles Wachstum.
Mehr dazu – „Unsere Märkte“ und „Nachhaltiges Wirtschaften“
Um ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagementsystem zu etablieren, müssen die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass das verfügbare Wissen und die Daten über die eigene Nachhaltigkeitsleistung optimal genutzt werden können. Derzeit erfolgt die Datenerhebung, -auswertung und -analyse zum großen Teil manuell. Das ist sehr zeitintensiv und fehleranfällig.
Um unsere Effizienz weiter zu steigern und noch gezielter steuern zu können, hat die Weiterentwicklung unserer IT-Landschaft in den nächsten Jahren eine hohe Priorität. Seit 2016 arbeiten wir an einem Wechsel zu einem neuen ERP-System, in das das Nachhaltigkeitsmanagement voll integriert sein soll.
Die Herausforderung dabei ist, dass die am Markt etablierten ERP Systeme unsere Anforderungen nicht erfüllen können. Die Integration des Nachhaltigkeitsmanagements in ein solches System ist deshalb mit hohem Zeit- und Finanzaufwand für uns verbunden. Die Konzepte für die Integration haben wir erarbeitet, bis 2022 soll die Umsetzung und Implementierung erfolgen.
Wir verstehen Nachhaltigkeit als Teamsport. Viele der Herausforderungen können wir als Unternehmen nicht alleine meistern. Deshalb suchen wir aktiv die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, Verbänden, der Forschung und weiteren Stakeholdern innerhalb und außerhalb der Branche.
Mehr dazu – „Unser Engagement in Initiativen“
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