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Nachhaltigkeitsbericht 2019
veröffentlicht am 01.08.2020

Wir sagen Schadstoffen den Kampf an

Damit du sichere und saubere VAUDE Produkte ganz ohne Schadstoffe kaufen kannst, bemühen wir uns seit über einem Jahrzehnt um ein umfassendes Schadstoffmanagement: 2001 wurde VAUDE der erste bluesign® Systempartner, 2016 haben wir als eine der wenigen Outdoormarken das strenge Greenpeace Detox Commitment unterzeichnet und seit 2019 sind wir ein sogenannter “Friend of ZDHC”, d. h. wir stimmen mit den Zielen und dem Vorgehen der ZDHC überein und nutzen deren Datenbanken, Prozessdokumente und Plattformen.

Klare Strategie für das Chemikalien-Management

Es ist unser erklärtes Ziel, die Produkt- und Verbrauchersicherheit für alle Produktgruppen zu gewährleisten und dabei über gesetzliche Vorgaben hinauszugehen.


Die Bekleidungsindustrie ist neben der Ölindustrie die umweltschädlichste Industrie. 25 % der weltweit verwendeten Chemikalien kommen in der Modeproduktion zum Einsatz. Dieser Herausforderung stellen wir uns. Deshalb gibt es bei VAUDE eine klare Strategie für das Management von Chemikalien.

  • Wir setzen auf höchste Sicherheit für unsere Kunden.
    • Wir verzichten auf den Einsatz von umweltschädlichen und gefährlichen Chemikalien.
    • Wir substituieren gefährliche Stoffe auch ohne gesetzliche Regelung.
    • Wir übernehmen eine umfassende Verantwortung für Mensch und Umwelt in unserer Lieferkette.
    • Wir stellen alle verwendeten Chemikalien transparent dar.
    • Wir schulen und befähigen unsere Partner in der Lieferkette.
 
 

VAUDE Roadmap to Detox

Der Weg hin zu möglichst schadstofffreien Produkten und Produktionen ist vergleichbar mit einer Gipfelbesteigung. Man hat das Ziel klar im Blick, muss jedoch zuerst Kondition aufbauen, geeignete Seilschaften bilden, den Weg in sinnvolle Etappen einteilen und gegebenenfalls auf äußere Einflüsse wie Wetter reagieren. So kann man sich das auch auf unserem Weg zu Detox vorstellen. Die bluesign Systempartnerschaft 2001 war ein wichtiger Meilenstein, genauso wie Projekte und Erfolge wie die PFC-freie Bekleidungskollektion 2018. Das alles hat schon lange vor unserem Greenpeace Detox Commitment begonnen und wird uns auch weiterhin immer wieder herausfordern.

Hier die Meilensteine auf unserem Weg zu Detox:
Detox
 
 

Klare Grenzwerte für Produktion und fertige Materialien und Produkte

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Die Einführung einer M/RSL ist ein großer Schritt. Wurde bislang auf die Einhaltung der Grenzwerte im fertigen Produkt geachtet, gilt dies nun für den gesamten Herstellungsprozess. Also von der Garnfertigung über die Weberei, Färberei, Beschichtung/Laminierung und weitere Ausrüstungsschritte. Das ist für uns ein sehr großer Schritt, bei dem wir auch die Unterstützung unserer Lieferkette benötigen. Wir gehen diesen Weg jedoch konsequent, da wir hier eine große Verbesserung für die Menschen und die Natur rund um unsere Produktionsstandorte erreichen können. Für alle eingesetzten Materialien, wie Stoffe, Zutaten und Verpackungsmaterial, gilt die VAUDE M/RSL als Basis der Geschäftsbeziehung. 

Die in der VAUDE M/RSL genannten Grenzwerte und Verbote einzelner Substanzen gehen weit über die gesetzlichen Anforderungen (REACH) und Anforderungen anderer textiler Standards hinaus.


Unsere MRSL stimmt größtenteils mit der MRSL des Textilbündnisses überein welche identisch ist mit der MRSL der ZDHC (Zero Discharge of Hazardous Chemicals). In der ZDHC sind etliche führende Mode-und Sportmarken vereint um den Ausstieg aus der Verwendung gefährlicher Substanzen gemeinsam voran zu treiben.

 
 

Konsequente Überwachung der Lieferkette anhand der VAUDE M/RSL

100 % Prozent unserer Partner haben inzwischen unsere M/RSL unterschrieben. Das zeigt, dass die Akzeptanz und aktive Mitarbeit unserer Lieferkette gewachsen ist und wir hier eine solide Basis geschaffen haben.
 
 

VAUDE Green Shape-Produkte: Lieferanten müssen Testberichte liefern.

VAUDE Green Shape

Jeder Lieferant und Produzent muss uns die Einhaltung der in der M/RSL geforderten Grenzwerte bestätigen - und dies gegebenenfalls auch mit Testberichten belegen. Für unsere Partner haben wir ein VAUDE Schadstofftest-Programm mit einem renommierten Prüfinstitut vereinbart.

 
 

Wie funktioniert ein Schadstoffmanagement?

VAUDE Chemikalienmanagement

Durch den konsequenten Einsatz von MRSL-konformen Chemikalien und einem zertifizierten Umwelt- und Arbeitsschutzmanagementsystem in den Produktionsstätten arbeiten wir ausschließlich mit zertifizierten Materialien, die höchste Maßstäbe im Bereich Nachhaltigkeit erfüllen. Das beinhaltet auch, dass diese Materialien mit keinem oder mit einem möglichst geringen Risiko für die Umwelt und die Mitarbeiter vor Ort produziert wurden. Diese Materialien setzen wir in deinem Green Shape Produkt ein.


Deine Garantie für ein umweltfreundliches und sicheres Produkt.

 
 

Wann werden Tests gemacht?

VAUDE chemische Prüfung
Bereits vor der endgültigen Auswahl der Materialien für die kommende Saison fordern wir chemische Prüfungen an den Einzelmaterialien und Komponenten ein bzw. führen diese durch. Während der laufenden Muster- oder Hauptproduktion werden stichprobenartig Abwassertests durch unabhängige Labors durchgeführt. Die Prüfung am fertigen Produkt.

Schadstofftests an Materialien und fertigen Produkten

Durch unsere konsequenten Tests in den letzten Jahren konnten wir hier deutliche Verbesserungen erreichen. Im Testjahr 2019 hatten wir keinen Verstoß gegen die REACH-Bestimmungen und auch die sehr strengen Vorgaben unserer RSL wurden von über 80 % der getesteten Materialien und Produkte erfüllt.


Das zeigt uns, dass auch sogenannte „local supply“ Materialien, also Materialien die der Produzent beistellt, größtenteils unsere strengen Zielwerte erreichen. Diese Materialien sind für uns „on the way“ zur Erfüllung der sehr strengen M/RSL Grenzwerte.


Hier arbeiten wir eng mit unseren Partnern zusammen, um weitere Fortschritte zu machen. Mehr dazu hier

Abwassertests

Um festzustellen, ob in der Produktion, z. B. eines Bekleidungsstoffes, schädliche Chemikalien eingesetzt wurden bzw. um sicherzugehen, dass keine gefährlichen Substanzen in das Abwasser gelangen, muss bereits das Frischwasser getestet werden. Manchmal können schon hier gefährliche Substanzen in kritischen Konzentrationen vorliegen. Nach diesem Startwert als Ausgangspunkt erfolgen Abwasserprüfungen vor und/oder nach der Abwasserbehandlung. Dies dient der Überwachung der Qualität der Abwasserbehandlung durch den Lieferanten. Zudem wird auch noch der Klärschlamm geprüft, denn bei der Abwasserbehandlung werden hier viele Substanzen gebunden.

Schadstoffmanagement Abwasser
In der Lieferkette setzt sich derzeit, die von der ZDHC entwickelte Waste Water Guideline durch. Dieser Leitfaden beinhaltet klare Vorgaben und Abläufe für die Probennahme und die Chemische Prüfung von Abwässern und Klärschlämmen in der textilen Produktion. VAUDE orientiert sich bei den Abwassertests an diesem Leitfaden, da dieser alle relevanten Punkte vorgibt.

Die Testberichte werden direkt vom Prüfinstitut auf die ZDHC Wastewater Gateway Plattform geladen und stehen somit allen mit diesem Lieferanten verbundenen Brands zur Verfügung. Dadurch können einerseits Aufwände und Mehrfachprüfungen vermieden werden und andererseits gemeinsam an Verbesserungsmaßnahmen gearbeitet werden.

Ergebnisse Abwassertests

Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten der 11, von Greenpeace, als gefährlich eingestuften Chemikalien kaum mehr zum Einsatz in unserer Lieferkette kommen. Bei 4 Substanzen besteht weiterhin Handlungsbedarf
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Herausforderungen – bedenkliche Chemikalien, die wir noch nicht vollständig substituiert haben

APEOs werden bei der Herstellung von Textilien als Waschmittel eingesetzt. Auch wenn sie im Produkt nicht nachweisbar sin, richten sie enorme Umweltschäden an. Aufgrund unzureichender gesetzlicher Regelungen in einigen Produktionsländer stellt der Verzicht weiterhin eine große Herausforderung dar. Wir arbeiten derzeit intensiv mit unserer Lieferkette an der Substitution und verzeichnen bereits erste Fortschritte.

PFC werden in der Textilindustrie verwendet, um wasser- und schmutzabweisende Produkte herzustellen. Sie sind nicht biologisch abbaubar, gelangen vor allem übers Abwasser in die Umwelt und stehen im Verdacht krebserregend zu sein. VAUDE verzichtet bereits seit 2011 auf PFC in der Membran Herstellung und seit 2018 sind alle Bekleidungsstoffe PFC frei. Aktuell verwenden wir für wasserdichte Reißverschlüsse, Zelte, Schuhe und Rucksäcke teilweise noch PFC-haltige Ausrüstungen.

Phthalate werden als Weichmacher eingesetzt, zum Beispiel bei dem Kunststoff PVC. Sie stehen im Verdacht, krebserregend zu sein und einige Phthalate gelten als fruchtschädigend und fruchtbarkeitsschädigend. Seit 2018 sind nicht nur unsere Bekleidung, Zelte, Mountain-Rucksäcke und Schuhe, sondern auch unser gesamtes Reisegepäck PVC frei. An Substitutionen für andere Einsatzgebiete von Phthalaten arbeiten wir intensiv.

Halogenierte Lösungsmittel enthalten Halogene wie Chlor, Brom oder Jod. Sie werden in der Textilindustrie häufig zur Reinigung der Produkte verwendet. Sie können bei Menschen und Tieren zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Substituierung dieser Substanz in unserer Lieferkette. Dazu sind wir im engen Austausch mit unseren Partnern.

Substitution von gefährlichen Substanzen

VAUDE Chemikalienmanagement

Es ist unser erklärtes Ziel, weiterhin mit Nachdruck daran zu arbeiten, Alternativen zu finden, mit denen wir bedenklichen Chemikalien vollständig ersetzen können. Um die Einhaltung unserer Grenzwerte und Bestimmungen sicherzustellen, werden wir auch in Zukunft an der Transparenz unserer Lieferkette arbeiten. Wir glauben daran, dass wir dies durch eine partnerschaftliche Beziehung mit unseren Lieferanten und Produzenten erreichen können. In diesem Zusammenhang wollen wir mehr Lieferanten und Produzenten dazu ermutigen, Ergebnisse über Plattformen wie dem ZDHC Gateway oder der IPE Plattform zu veröffentlichen.

GRI:   103
Managementansatz
GRI:   102-11
Vorsorgeprinzip oder Ansatz
GRI:   102-13
Verbandsmitgliedschaften
GRI:   102-48
Anpassung von Informationen
GRI:   416-1
Bewertung der Gesundheits- und Sicherheitsfolgen auf Produkte und Dienstkategorien
GRI:   416-2
Nichterfüllungsfälle bezüglich gesundheitlicher und sicherheitsbezogener Auswirkungen von Produkten und Diensten
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