Erst durch die vollständige Verstoffwechselung der einzelnen Bestandteile des Kunststoffs zu Kohlenstoffdioxid, Methan, Wasser, Biomasse und Wärme wird das Material biologisch abgebaut bzw. mineralisiert.
Die Abbaugeschwindigkeit sowie die Abbauprodukte sind abhängig vom Material. Man unterscheidet zwischen aerobem (oxidativem) und anaerobem (reduktivem) Abbau. Beim aeroben Abbau entstehen Kohlenstoffdioxid und Wasser sowie Energie. Beim anaeroben Abbau entstehen Kohlenstoffdioxid und Methan (aber auch H2, NH3) sowie Energie. Umgebungsbedingungen wie Feuchtigkeit und Wärme beeinflussen den Prozess.
Es wäre schön, wenn sich der Plastikmüll im Meer oder auf der Mülldeponie einfach selbst abbauen würde. Per se klingt das nach einem vielversprechenden Lösungsansatz zur Beseitigung unseres Plastikmülls in der Umwelt. Doch der biologische Abbau findet in unterschiedlichen Lebensräumen, Zonen und Bedingungen statt. Temperatur und bakterielle Aktivitäten unterscheiden sich stark zwischen Wasser, Boden, Heimkompost und Industriekompost. Das bedeutet, es braucht eine Vielzahl von Testverfahren, welche die realen Umweltbedingungen so gut wie möglich nachstellen. Nur so kann eine tatsächliche biologische Abbaubarkeit nachgewiesen werden.
Während des Gebrauchs können sich kleine Partikel von Outdoor Produkten lösen, beispielsweise Gummi von der Schuhsohle durch Abrieb oder Fasern von einem Fleece-Produkt beim Tragen oder während der Wäsche. Eines unserer Ziele ist es, diese Partikel so zu gestalten, dass sie die Umwelt nicht belasten. Biologische Abbaubarkeit könnte hierfür eine Lösung sein, deshalb verfolgen wir auch zu diesem Teilaspekt die wissenschaftliche Diskussion mit Interesse. Außerdem fördern wir einen aktiven Austausch zur Sinnhaftigkeit der verschiedenen Lösungsansätze in dem Förderschwerpunkt „Plastik in der Umwelt“ sowie innerhalb des Verbundprojekts „TextileMission“.
Dieses Projekt ist abgeschlossen, im “The Microfibre Consortium” werden die Themen weiter diskutiert.
Was das Umweltbundesamt zum Thema biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe schreibt, lest ihr hier.
GRI: | 301-1 |