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Nachhaltigkeitsbericht 2021
veröffentlicht am 01.08.2022

Textilherstellung braucht viel Wasser

Die Textilindustrie ist einer der Wirtschaftszweige mit den weltweit größten Auswirkungen auf Wasserverbrauch und Wasserqualität.

Wasserverbrauch in allen Prozessschritten

Wasser wird bei der Textilherstellung in nahezu allen Verarbeitungsschritten benötigt:


  • beim Anbau landwirtschaftlicher Nutzpflanzen wie Baumwolle,
  • bei der Aufzucht von Tieren, deren Haare oder Federn verwendet werden, wie Schafe und Gänse,
  • bei der Gewinnung von synthetischen Fasern wie Polyester,
  • in allen Wasch- und Färbe- und Ausrüstungs-Prozessen.


Der WWF geht davon aus, dass in der Textilindustrie für jeden Euro Umsatz 13,6 Liter Wasser verbraucht werden. 43 % davon entfallen auf die sogenannten Nassprozesse wie waschen, färben und ausrüsten der Textilien.

 
 

Hohes Risiko für globale Wasserknappheit

Das World Resources Institute verdeutlicht das globale Risiko für Wasserknappheit. Im Water Risk Atlas (siehe Abbildung) wird das Ausmaß dieser Bedrohung deutlich. Die roten Bereiche in der Grafik von 2019 zeigen, wo ein hohes bis sehr hohes Risiko für Wasserknappheit besteht. Zu sehen ist hier die Baseline Ansicht. Die Baseline Ansicht ist eine Darstellung der aktuellen Situation, sie zeigt die Wassertrends, die auf der Grundlage historischer Daten zu erwarten sind. Das Tool zeigt keine Echtzeitdaten an.


Quelle: World Resources Institute, Aqueduct Water Risk Atlas
Quelle: World Resources Institute, Aqueduct Water Risk Atlas

Die Abbildung verdeutlicht, dass auch in unseren Produktionsländern akuter Handlungsbedarf besteht, da hier das Risiko hoch ist. In Taiwan z. B. steigt die Regenmenge inzwischen über das Jahr konstant an, allerdings immer öfter in Form von Starkregen, der nicht komplett vom Boden aufgenommen werden kann und dadurch das Wasser ungenutzt wieder ins Meer fließt.


Weitere Ansichten und Szenarien des Water Risk Atlas gibt es hier.

 
 

Wassermanagement in der Lieferkette

In einem Pilotprojekt hat VAUDE mit einer Reihe von Zulieferern von textilen Materialien Schulungen zum Umweltmanagement durchgeführt. Im Ergebnis werden u. a. jährlich über 5.000 Kubikmeter Frischwasser in der Produktion eingespart. Mehr dazu hier


Die meisten unserer Stofflieferanten arbeiten außerdem nach dem bluesign® System. Für VAUDE ist dies ein wichtiger Bestandteil des gesamten Umweltmanagementsystems.


Trotzdem kennen wir häufig die konkreten Wasserverbräuche unserer Zulieferer nicht. Das liegt zum einen daran, dass wir ja oft nur einer unter vielen von ihren Kunden sind. Zum anderen fehlt bislang eine einheitliche Methode für das Messen des Wasserverbrauchs eines Outdoor-Produkts.


Diese Lücke wird hoffentlich der HIGG Index schließen – eine internationale Datenbank, mit der die Nachhaltigkeit deiner Outdoor-Hose, -jacke usw. künftig bewertet werden soll. Mehr dazu hier

 
 

Viel Potential für Einsparungen

Neben einem Fokus auf sorgsamen Umgang mit Wasser in der Produktion versuchen wir, gemeinsam mit unseren Lieferanten immer mehr Stoffe zu verarbeiten, die mit besonders wassersparenden Technologien hergestellt wurden. Dazu gehören insbesondere auch umweltfreundlichere Färbetechnologien: So sparen z. B. moderne Färbemaschinen bis zu 30 % Wasser und 70 % Chemikalien im Vergleich zu älteren Ausführungen ein. Mehr dazu hier.

Für VAUDE ist das Wassermanagement in der Lieferkette ein Thema mit hoher Priorität in den kommenden Jahren. Deshalb haben wir dieses Jahr das Projekt “Water Stewardship” gestartet. Im ersten Schritt werden wir hierfür unsere eigene Lieferkette analysieren, um das Risiko zu identifizieren und wirkungsvolle Maßnahmen für Verbesserung zu entwickeln und umzusetzen. Hierfür orientieren wir uns an dem WWF Leitfaden für Wassermanagement. Wir identifizieren, in welchen Fertigungsschritten der Wasserverbrauch besonders hoch ist und welche Verbesserungsmöglichkeiten es durch Prozessoptimierung und neue Technologien gibt. Wir werden außerdem die heutige und zukünftige Wasserverfügbarkeit in unseren Produktionsländern anhand des WWF Water Risk Filters prüfen und dies in unsere strategischen Entscheidungen einfließen lassen. Mehr dazu wird es dann in unserem nächsten Bericht geben.

GRI:   301-1
Wasserverbrauch nach Quellen
GRI:   301-2
Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser betroffen sind
GRI:   301-3
Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser betroffen sind
GRI:   103
Managementansatz
Links
Umweltbundesamt zu Wasserverbrauch
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WWF Water Stewardship
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