„Müll“ ist ein zentrales Umweltproblem: Zum einen werden begrenzte Ressourcen verschwendet. Zum anderen stellen einige Abfälle eine ernste Lebensbedrohung für die Tierwelt dar, beispielsweise wenn Plastiktüten oder Kunststoff-Mikro-Partikel in die Ozeane gelangen. Mehr dazu hier
Nicht zuletzt können bei der nicht fachgerechten Entsorgung von Abfällen gefährliche Substanzen in die Umwelt gelangen.
Auch wenn die Abfall-Entsorgung in Deutschland bereits sehr gut geregelt ist, hat das Thema weiterhin eine hohe Umweltrelevanz.
Alle Abfälle werden von örtlichen Entsorgungsunternehmen abgeholt und fachgerecht entsorgt oder von VAUDE Mitarbeiter*innen selbst gegen Nachweis zum Wertstoffhof gebracht.
Ein Teil der Materialreste (Polyethylen) aus der Produktion am Standort Tettnang-Obereisenbach wird separat gesammelt und an ein Recycling-Unternehmen weitergegeben.
Restmüll entsteht bei VAUDE hauptsächlich in der Manufaktur, vor allem Textil-Reste aus den Stanzformen oder auch manchmal halbfertige Produkte, die unsere strenge Qualitätskontrolle nicht passieren. Vieles davon landet in unserem Upcycling (mehr dazu hier), der Rest im Restmüll. Dieses Jahr hatten wir außerdem 160 Kilogramm Abfall aus unserer eigenen Corona-Teststation, die als “gefährliche Abfälle” entsorgt werden mussten.
Abfälle von Marketing-Events, deren Sortierung zu aufwendig ist sowie nicht mehr reparierbare und nicht als 2nd Hand Produkt nutzbare Produkte aus unserem Produktservice Reparaturservice wandern ebenfalls in den im Restmüll. Die Kriterien, nach denen wir solche Produkte sortieren, übernehmen wir direkt von der gemeinnützigen Organisation FairWertung, an die wir alle noch nutzbaren Produkte spenden. Mehr dazu hier.
Unsere Restmüll-Mengen gehen nach Abschluss der intensiven Baumaßnahmen in den Jahren 2014 und 2015 seit 2016 wieder zurück (mehr zum Umbau hier). Dieses Jahr reduzierte sich die Gesamtrestmüllmenge um 1 %, allerdings wurde in Verwaltung & Vertrieb etwas mehr Restmüll produziert.
Trotzdem haben wir immer noch viel zu viel Restmüll, der nicht recycelt, sondern „thermisch verwertet“ wird, sprich als Brennstoff für energieintensive Industrien wie die Zementherstellung oder zur Energieerzeugung verbrannt wird. Das ist besser, als Restmüll gar nicht weiter zu verwenden, aber ökologisch wäre es natürlich viel besser, wenn wir Restmüll möglichst vermeiden würden.
Deshalb versuchen wir, über Schnitt-Optimierung die Stanzabfälle in der Manufaktur zu reduzieren. Und wir suchen Industriepartner*innen, die trotz der relativ kleinen Mengen die beschichteten Kunststoffe für ein Recycling gebrauchen können – bisher ohne Erfolg: Zum einen sind die Mengen in industriellen Maßstäben recht gering. Zum anderen sind die TPU- beschichteten Polyester-Stoffe nicht sortenrein und daher eine echte Herausforderung für Recycler.
Im Rahmen des ReWerk Projektes arbeiten wir zusammen mit Partner*innen aus Wissenschaft und Industrie an Lösungen, die durch innovative mechanische Recyclingverfahren eine Rückführung und Verwertung unseres Schnittabfalls in VAUDE Produkte ermöglichen sollen.
Unter dem Motto „Vom Reststoff zum Rohstoff“ haben wir eine kleine, feine Upcycling-Werkstatt gegründet, in der wir mit kreativen Ideen und handwerklichem Geschick schöne und praktische Produkte herstellen – jedes einzelne ein echtes Unikat! Positiver Nebeneffekt: Wir schaffen hier Arbeitsplätze für geflüchtete Menschen. Mehr dazu hier
Leider wächst der Müllberg oft mit, wenn ein Unternehmen wächst. Nach Jahren, in denen VAUDE seine Abfallmengen reduzieren konnte, haben wir in 2021 erstmals wieder mehr Abfall verursacht: So war die Gesamt-Abfallmenge im Jahr 2021 um 8 Prozent höher als im Jahr 2011.Immerhin ist es uns gelungen, den Restmüllanteil um 11 Prozent zu reduzieren, obwohl der Umsatz im gleichen Zeitraum um über 80 Prozent gestiegen ist. Das nennt sich “Entkopplung” der Ressourcenverbräuche vom Wachstum und ist aus Umweltmanagement-Sicht schon ein kleiner Erfolg. Mehr dazu hier.
Im Vergleich zum Vorjahr 2020 sind die Mengen Abfall gesamt und auch Restmüll allerdings sogar deutlich stärker gestiegen als der Umsatz (32 % mehr Abfall gesamt; 23 % mehr Restmüll; 17 % mehr Umsatz). Das ist aus Umweltsicht natürlich negativ, auch wenn es sich begründen lässt: VAUDE hat im Jahr 2021 deutlich mehr Mitarbeiter*innen beschäftigt, und die VAUDE Manufaktur hat erstmals im Mehrschichtbetrieb gearbeitet und 19 % mehr Produkte produziert.
Weil wir wissen, dass unser Restmüll-Anteil zu hoch ist, starten die VAUDE Azubis jetzt eine Restmüll-Challenge: Gemeinsam mit den Abteilungsleitern Manufaktur, Logistik, Instandhaltung und Marketing und dem VAUDE CSR Team und mit Hilfe einer externen Abfallberaterin gehen sie auf Ursachenforschung, erarbeiten ein Maßnahmenpaket gegen Restmüll und eine Kampagne für die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter*innen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und werden an dieser Stelle weiter darüber berichten.
Und welche Probleme wir beim Thema Verpackungen noch haben, hier.
GRI: | 306-1 |
GRI: | 306-2 |
GRI: | 306-3 |
GRI: | 306-4 |
GRI: | 306-5 |