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Nachhaltigkeitsbericht 2021
veröffentlicht am 01.08.2022

Energiemanagement in der Lieferkette

Stromversorgung, Heiz- und Kühlungsprozesse bei der Textilherstellung verbrauchen große Mengen Energie. Wir sensibilisieren und schulen unsere Lieferanten und unterstützen sie dabei, Energie zu sparen.

Energieeffizienz und Umstellung auf erneuerbare Energien als Ziel

VAUDE setzt sich ehrgeizige, wissenschaftsbasierte Ziele, um künftig alle Produkte weltweit klimaneutral herzustellen. Mit den sogenannten Science Based Targets (SBT) möchte VAUDE seinen Beitrag dazu leisten, dass die globale Erderwärmung entsprechend der Ziele des Pariser Klima-Abkommens auf maximal 1,5 Grad beschränkt wird. Mehr zur VAUDE Klimastrategie hier

 
 

»Für eine klimaneutrale Produktherstellung werden wir von der Materialherstellung bis zum fertigen Produkt zunächst die Lieferkettenprozesse auf maximale Ressourcenschonung sowie hohe Material- und Energieeffizienz optimieren und im Anschluss nicht vermeidbare Emissionen kompensieren«

Hilke Patzwall, VAUDE Senior Managerin Sustainability
 
 

Energieverbräuche messen, Emissionen reduzieren

Einer der größten Verursacher von klimaschädlichen Emissionen bei VAUDE ist der Energieverbrauch bei unsere Vorlieferanten. Auch wenn wir über viele Jahre bereits einiges an Bewusstseinsbildung erreicht haben: Viele unserer Lieferanten arbeiten selbst noch daran, Transparenz in ihre Energieverbräuche zu bringen, und viele arbeiten noch mit klimaschädlichen fossilen Energieträgern. Nicht nur bei VAUDE: Die weltweite Textilindustrie trägt nach wie vor maßgeblich zur Klimakrise bei. Mehr Infos dazu vom Umweltbundesamt hier


Wir haben hier in den nächsten Jahren einen langen gemeinsamen Weg mit unseren Lieferanten vor uns. Erstmals haben wir jetzt die Energieverbräuche unserer wichtigsten Material-Lieferanten in die VAUDE Klimabilanz einbezogen. Deshalb wissen wir, dass die Reduzierung der Energieverbräuche bei der Material-Herstellung ein absoluter Schwerpunkt unseres Lieferanten-Managements sein muss, neben der großen Herausforderung, die Energieverbräuche bei den Lieferanten auf erneuerbare Energiequellen wie Wind, Sonne oder Wasserkraft umzustellen.


Konkrete Zahlen zu Emissionen aus Energieverbräuchen der Lieferkette bei VAUDE gibt’s hier

 
 

Transparenz über Energieverbräuche schaffen

Die erste Herausforderung besteht darin, überhaupt an belastbare Daten zum Energieverbrauch zu gelangen. VAUDE arbeitet dazu auch mit dem “Facilities Environmental Modul FEM” des Higg Index, einer Software, die sich in der Textilindustrie und auch bei unseren Lieferanten immer mehr durchsetzt. Mehr zum Higg Index hier


Da VAUDE als mittelständisches Unternehmen bei vielen Materialherstellern nur einen geringen Anteil an deren Jahres-Produktionsvolumen einnimmt, ist auch unser Einfluss dort gering. Das gilt für die Produzenten, die die VAUDE Produkte konfektionieren und nähen, aber erst recht für die großen Betriebe, die die Materialien wie Stoffbahnen, Reißverschlüsse oder Zeltgestänge herstellen.


Wir können nur überzeugen und Hilfe zur Selbsthilfe leisten – am besten gemeinsam mit anderen Unternehmen, die auch Materialien aus den Betrieben verarbeiten. Daher liegt derzeit ein Fokus unserer Arbeit auch darin, Allianzen zu finden und gemeinsame Projekte zum Energiemanagement in der Lieferkette anzuschieben.

 
 

Erste Schritte: Pilotprojekt Environmental Stewardship

In einem Pilotprojekt hat VAUDE mit einer Reihe von Zulieferern von textilen Materialien Schulungen zum Umweltmanagement durchgeführt. Im Ergebnis werden u. a. jährlich über 18 Millionen Kilowattstunden Energie in der Produktion eingespart. 

Mehr zu dem Projekt und seinen Erfolgen hier


VAUDE hat sich 2018 an einem Klimaschutzprojekt der GIZ in Vietnam beteiligt. Dabei wurden Lieferanten im Hinblick auf Energiemanagement und Klimaschutz geschult und beraten, wie sie – oft mit einfachen Mitteln – Energieverbräuche, klimaschädliche Emissionen und Kosten reduzieren können. Die Erkenntnisse daraus sind in die Trainingsunterlagen für unsere VAUDE Vendor Clubs eingeflossen.


Die meisten unserer Stofflieferanten arbeiten außerdem nach dem bluesign® System, bei dem Energieeffizienz eine wichtige Rolle spielt. Für VAUDE ist dies ein wichtiger Bestandteil des gesamten Umweltmanagementsystems.

 
 

EOG Supply Chain Decarbonisation Project

Gemeinsam mit 9 weiteren Outdoor-Marken arbeiten wir seit 2021 im Supply Chain Decarbonisation Project (SCDP) der European Outdoor Group (EOG) daran die Treibhausgasemissionen in unserer Lieferkette zu reduzieren und den Einsatz erneuerbarer Energien zu erhöhen.

Das SCDP folgt einem dreistufigen Prozess. Die erste Stufe war eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Tier-2 Lieferanten, die bestätigte, dass es viele Überschneidungen in unseren Lieferketten gibt. In der zweiten Phase, die derzeit läuft, ermittelt ein externer Dienstleister den Status Quo im Hinblick auf das aktuelle Energiemanagement der Lieferanten und das Einsparungspotenzial von Treibhausgas-Emissionen. In der dritten Phase wird es dann um die gemeinsame Unterstützung und Weiterentwicklung ausgewählter Lieferanten gehen.

Mehr Infos zum EOG SCDP gibt es hier.

Keine gesetzlichen Vorgaben

Sowohl die Herstellung von Materialien und Zutaten (wie Stoffe oder Reißverschlüsse) als auch die Herstellung von chemischen Hilfsmitteln (z. B. Farbstoffe) oder Substanzen, die für die Funktionalität der Produkte (etwa Wasserabweisung, UV-Schutz u. ä.) benötigt werden, verbrauchen Energie. Auch die Konfektion (Nähen) der Produkte ist energieintensiv.


Nach wie vor gibt es keinerlei gesetzliche Vorschriften über die Ausweisung des Energieverbrauches bei der Herstellung von Outdoor-Produkten, geschweige denn gesetzliche Vorgaben für deren Energieeffizienz.


GRI:   302-1
Energieverbrauch im Unternehmen
GRI:   302-2
Energieverbrauch außerhalb des Unternehmens
GRI:   302-3
Energieintensität
GRI:   302-4
Reduzierung des Energieverbrauchs
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Links
Science Based Targets (englisch)
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