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Nachhaltigkeitsbericht 2015
veröffentlicht am 13.07.2016

Naturprodukt Leder – aber nachhaltig !

Wir verarbeiten deutsches Rindsleder und Ziegenleder nach höchsten Umweltstandards.

Tierschutz und Chemikalien im Griff

VAUDE verwendet Leder für einige Schuh-Modelle und für Handschuhe, z. B. zum Klettern. Leder ist ein hochfunktionelles Naturprodukt, ein "nachwachsender Rohstoff" und biologisch abbaubar. Als Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie ist Leder neben seinen hervorragenden technischen Eigenschaften auch ökologisch sehr effizient.


Tierschutz als Selbstverpflichtung

Allerdings: Wie jede "Industrie" hat auch die Ledergewinnung ihre Schattenseiten. Artgerechte Haltung der Tiere hat weltweit leider nicht immer den Stellenwert, der unserem Verständnis von Tierschutz entspricht. Flächenkonkurrenz ist insbesondere in Südamerika ein großes Problem – wenn z. B. tropischer Regenwald abgeholzt wird, um Weideflächen für Rinderherden zu gewinnen. Chemikalien, die bei der Gerbung von Leder eingesetzt werden, können nicht nur für die Arbeiter in der Gerberei schädlich sein, sondern sich auch im Endprodukt befinden.

VAUDE hat eine klare Selbstverpflichtung: Wir wollen wissen, woher das Leder in unseren Produkten stammt und unter welchen Bedingungen es verarbeitet wird. Tierschutz, Naturschutz und sicherer Umfang mit Chemikalien stehen für uns an erster Stelle.


Leder

Rindsleder aus Norddeutschland

Für Schuhe verarbeitet VAUDE ab der Sommerkollektion 2016 ausschließlich Terracare® Leder. Unser Lieferant für Schuhleder ist ein westdeutscher Familienbetrieb, der seine Verantwortung für Mensch und Natur sehr ernst nimmt. Der Betrieb ist nach dem Leather Working Group Protocol auditiert und das Terracare Leder mit der Bestklasse A zertifiziert. Das Rohmaterial für Terracare®-Leder stammt ausschließlich von Tieren registrierter Höfe in Norddeutschland. Die Tiere werden schonend über kurze Wege zum Schlachthof transportiert. Die Häute müssen dank der kurzen Wege zur Gerberei so gut wie nicht konserviert werden, was der Umwelt große Mengen Salz erspart.


Nur sichere Chemikalien

Für jedes Kilo Rohhaut benötigt eine Gerberei rund 500 Gramm chemische Hilfsstoffe zum Gerben. Nach der Produktion finden sich diese Substanzen entweder im Leder oder im Abwasser wieder. Klar, dass hier absolut sorgfältig und nur mit sicheren Chemikalien gearbeitet werden muss, um eine Gefährdung von Mensch und Natur zu vermeiden.


Man sieht es Leder nicht an, wie es produziert worden ist und welche Substanzen für die Produktion eingesetzt wurden. Die Entstehung des besonders gefährlichen Chrom VI ist bei Terracare® Ledern ausgeschlossen.

 

Gerberei mit Wasser-, Abwasser- und Energiemanagement

Die Leather Working Group prüft in ihrem Audit auch den Wasserverbrauch einer Gerberei, um den Bronze-, Silber- und Goldstatus zu verleihen. Herkömmliche Gerbereien benötigen zum Gerben von einem Quadratmeter Leder bis zu 450 Liter Wasser. Terracare® Leder benötigt nur 95 Liter Wasser pro Quadratmeter und erreicht daher die Gold Zertifizierung.

Terracare® vermeidet unnötigen Wasserverbrauch, reinigt und recycelt Prozesswasser. Bevor das Abwasser von terracare® an die kommunale Kläranlage zur biologischen Reinigung abgegeben wird, wird es in der hauseigenen Kläranlage mechanisch und chemisch gereinigt. Im Anschluss wird das Wasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt - genauso sauber wie es vor der Nutzung gewesen ist.

Die zur Produktion von terracare® Leder notwendige Energie wird durch hauseigene Blockheizkraftwerke gewonnen: Aus Erdgas wird mittels Generatoren Strom erzeugt. So wird 50 % des benötigten Stroms selbst produziert. Die übrigen 50 % werden als grüner Strom hinzugekauft.


Keine Verschwendung von Nebenprodukten

Terracare® nutzt 99 % der Haut und ihrer Nebenprodukte.

Bei der Lederherstellung fallen große Mengen an Nebenprodukten an, denn nur ca. 25 % einer rohen Haut können zu Leder verarbeitet werden. Was passiert mit den übrigen 75 % einer Haut?
Bei terracare® werden alle Nebenprodukte genutzt:


Das Unterhautbindegewebe wird an Biogasanlagen geliefert. Dort wandeln Bakterien das Hautfett durch Vergärung in Gas um.


Kantierleim wird in technische Gelatine umgewandelt.


Spalte werden in Lebensmittelprodukte umgewandelt. Die Firma Heinen ist ein von der EU zertifizierter Lebensmittelbetrieb.


Aus Falzspänen werden Proteine gewonnen, die an die Düngemittelindustrie geliefert werden.
Chromschlamm wird im Straßenbau recycelt.

Auch bei Ziegenleder stellt VAUDE ab der Sommerkollektion 2017 komplett auf einen deutschen Lieferanten um: Die renommierte Firma Gerecke.

GRI:   G4-EN1
Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen
GRI:   G4-PR6
Verkauf verbotener oder umstrittener Produkte
Links
Weideflächen für Rinderherden
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