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Nachhaltigkeitsbericht 2015
veröffentlicht am 13.07.2016

Warum uns Biodiversität wichtig ist

Wir stellen Produkte her, mit denen unsere Kunden nicht nur Sport machen, sondern auch die Schönheit der Natur genießen wollen. Die Biodiversität zu erhalten, ist uns daher wichtig.

Unterschätzte Gefahr

Bio…. was?“, werden wir häufig gefragt, wenn das VAUDE CSR-Team über das Thema Biodiversität spricht. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Und warum ist Biodiversität wichtig für VAUDE?


Der Begriff Biodiversität leitet sich vom griechischen Wort „Bio“ für „Leben“ ab. „Diversität“ bedeutet „Vielfalt“ oder „Verschiedenheit“. Unter Biodiversität versteht man die „biologische Vielfalt“ des Lebendigen. 


Biodiversität bezeichnet:

  • Artenvielfalt: Vielfalt zwischen den verschiedenen Pflanzen- und Tierarten
  • Biotopvielfalt: Verschiedenheit aller Lebensräume
  • Genetische Vielfalt: Vielfalt innerhalb der einzelnen Arten, die sie anpassungsfähig für Veränderungen und damit überlebensfähiger machen.


Der Verlust von Biodiversität stellt eine ebenso große Bedrohung für unseren Planeten dar wie der Klimawandel. Täglich sterben rund 100 Arten aus.


Welchen „Wert“ hat Biodiversität?

In der Internationalen Biodiversitätskonvention („Convention on biological diversity“, CBD) haben sich viele Staaten dazu verpflichtet, den rasanten Verlust der Biodiversität zu bremsen. Da die internationale Gemeinschaft dieses selbstgesteckte Ziel bis 2010 nicht erreichte, initiierten die G8-Staaten gemeinsam mit fünf großen Entwicklungsländern die Studie „Die Ökonomie von Ökosystemen und Biodiversität“, TEEB-Studie.

Die TEEB-Studie ordnet der Biodiversität und all ihren Dienstleistungen, die sie für die Menschheit erbringt – wie etwa Nahrung, Wasser, nachwachsende Rohstoffe –, einen Marktpreis zu. Damit kann der tatsächliche Wert der Biodiversität in Geld ausgedrückt und in ökonomische Entscheidungsprozesse einbezogen werden – beispielsweise in Unternehmen und in der Wirtschaftspolitik.


Antje von Dewitz

VAUDE-Geschäftsführerin Antje von Dewitz ist Mitglied des Beirates von „Naturkapital Deutschland - TEEB.DE“. 



Interview mit Antje von Dewitz


Wie Biodiversität verloren geht

Als Hauptursachen des rasanten Verlustes an Biodiversität gelten insbesondere die Landnutzung und der Flächenverbrauch durch den Menschen. Daraus resultieren

  • die Zerstörung natürlicher Lebensräume
  • der Klimawandel
  • der Eintrag von Chemikalien etwa aus Industrie und Landwirtschaft 
  • die Einschleppung invasiver Arten.

Invasive Tier- und Pflanzenarten, die an den betroffenen Standorten ursprünglich nicht heimisch sind, können sich durch ihre große Anpassungsfähigkeit sehr schnell ausbreiten. Sie verdrängen in der Folge viele sensible heimische Arten, von denen wiederum häufig weitere Arten abhängen – beispielsweise als deren Nahrungsquelle, als symbiotische Lebensgemeinschaft (Pilze etwa können nur in Gemeinschaft mit bestimmten Bäumen wachsen) oder als Lebensraum.


Was die Textil- und Outdoor-Industrie tun kann

Baumwolle

Zu den Ursachen des Verlustes von Biodiversität trägt auch die Textil- und Outdoor-Industrie bei. Schon die Auswahl der Materialien, aus denen die VAUDE Produkte hergestellt werden, beeinflusst die Auswirkungen auf die Biodiversität. So verursacht beispielsweise der Anbau von Bio-Baumwolle weniger Verlust an Lebensraum als der Anbau konventioneller Baumwolle, weil weniger Herbizide und Pestizide verwendet werden.


Folgen für die Biodiversität haben natürlich auch die Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse der Materialien: Durch eine ressourceneffiziente Produktion können die negativen Auswirkungen auf die Biodiversität reduziert werden – beispielsweise durch weniger Wasserverbrauch und weniger Chemikalieneinsatz.

Bedrohte Arten auch auf VAUDE Firmengelände

Standort und Größe der durch Produktionsstätten, Verwaltungs-, Büro- und Lagerräume versiegelten Fläche haben ebenfalls einen direkten Einfluss auf die Umwelt. Auf unserem Firmengelände gibt es vier der insgesamt 13 vom Aussterben bedrohten Landesarten. Ihren Lebensraum zu erhalten, haben wir uns zu unserem Auftrag gemacht.



„Überdurchschnittliches Artenpotential“

“Tettnang-Obereisenbach liegt naturräumlich im Übergangsbereich vom Bodenseebecken zum Westallgäuer Hügelland. Das Gemeindegebiet weist mit 83 Zielarten (Tiere) ein sehr hohes, für baden-württembergische Gemeinden überdurchschnittliches Artenpotential auf.

13 Arten sind als Landesarten der Kategorie A eingestuft, d.h. sie sind in der Regel landesweit vom Aussterben bedroht. Diese Arten weisen dort, wo sie noch vorkommen, meist nur isolierte, überwiegend instabile beziehungsweise akut bedrohte Vorkommen auf. Für deren Erhaltung sind umgehend Artenhilfsmaßnahmen erforderlich. Die Mehrzahl der auf Tettnang-Obereisenbacher Gemeindegebiet vorkommenden Arten dieser Kategorie kommt auf Kleinstflächen in naturnahen Mooren vor, die aktuell noch als Streuwiesen gepflegt werden.”


Aus: Der Biodiversitäts-Check am Beispiel Tettnang-Obereisenbach, Dr. U. Schuckert und T. Friedemann, BWGZ 10/2012

GRI:   G4-DMA Biodiversität
Disclosure on Management Approach Biodiversität
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