Information: Dieser Bericht ist veraltet – den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht findest du hier.

 
 
 
 
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Nachhaltigkeitsbericht 2013

Höchst funktional und dennoch ökologisch verträglich

„Performance meets Ecology“ ist unser Leitsatz bei der Auswahl von Materialien und in der Produktion.

Umweltbewusste Materialauswahl

Die Auswahl von Materialien und Verarbeitungstechnologien bildet nach dem Design die erste Stufe im Lebenszyklus eines VAUDE-Produktes. Dabei verlangen wir höchste Qualität und Funktionalität.

VAUDE-Produkte sollen draußen zuverlässig Schutz vor Hitze und Kälte, Wind, Regen und Sonne bieten und sportliche Höchstleistungen erleichtern. Über viele Jahre sollen sie unsere Kunden beim Sport in der Natur begleiten. „Performance meets Ecology“ ist daher unser Leitspruch. 


So kann man die Umwelt schonen

Entscheidend dafür sind neben dem technischen Design vor allem die verwendeten Materialien und Produktions-Technologien. Gleichzeitig haben diese technischen Materialien und Technologien direkte und indirekte Auswirkungen auf die Umwelt.

Hier einige Beispiele, wie man die Umwelt durch bewusste Material-Auswahl schonen kann: 


  • Der Anbau von Bio-Baumwolle verursacht weniger Umweltschäden als der Anbau von konventioneller Baumwolle, weil weniger Chemikalien und weniger Wasser benötigt werden – siehe dazu „Bio-Baumwolle besser für Mensch und Natur“.
  • Der Rohstoff-, Energie-, Wasser- und Chemikalien-Einsatz wird reduziert, wenn die Materialien ressourceneffizient hergestellt und verarbeitet werden. Außerdem fällt dadurch weniger Abwasser und Abfall an.

Überwiegend synthetische Fasern im Einsatz

Die meisten von VAUDE verwendeten Materialien werden aus synthetischen Fasern hergestellt. Diese werden aus Erdöl gewonnen und mit hohem Energie-, Wasser- und Chemikalien-Aufwand aufbereitet, dann zu Stoffen verarbeitet, gefärbt und meist nochmals chemisch behandelt, um die gewünschte technische Performance wie etwa Wasserabweisung oder UV-Schutz zu gewährleisten.


Schutz vor den Elementen
Schutz vor den Elementen

Bewusster Umgang mit Naturfasern

Auch Naturfasern sind nicht immer unproblematisch: Konventionelle Baumwolle verbraucht enorme Mengen Wasser beim Anbau und bei ihrer Aufbereitung.
Wolle stammt meist von Schafen, die in industriellen Maßstäben gehalten werden – mit vielen negativen Folgen für die Biodiversität sowie Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere –siehe dazu „Wolle nur von "glücklichen Schafen"“.


Verantwortung auch für die Lieferkette

Ein fertiges VAUDE-Produkt hat in aller Regel keine direkten negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Negative Auswirkungen auf die Umwelt entstehen vor allem bei der Herstellung der Materialien. In erster Linie sind das potenziell gefährliche Abfälle und Abwässer – siehe dazu „Abfälle und Abwasser“.

Unsere vorgelagerte Lieferkette für Materialien befindet sich oft in Produktionsländern außerhalb von Deutschland. Als Unternehmen, das diese Materialien verarbeiten lässt, bleiben wir dafür verantwortlich, dass wir auch dort Schäden für Mensch und Natur vermeiden.

Orientierung an strengen Standards

VAUDE gehört zu den wenigen Outdoor-Herstellern, die Produkte überhaupt hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit bewerten. Dafür arbeiten wir mit dem bluesign® Standard, und internen Selbstverpflichtungen wie der VAUDE Material Policy – siehe dazu „VAUDE Material Policy“. Mit VAUDE Green Shape haben wir ein eigenes Bewertungssystem für unsere Produkte geschaffen – siehe dazu „VAUDE Green Shape“ .


Green Shape - deine VAUDE Garantie für umweltfreundlichere Produkte

Die Green Shape Anteile in der Kollektion wachsen stetig. Das VAUDE eigene Label hat sich sowohl intern als Anreiz für die Produktentwicklung als auch am Markt im Fachhandel und beim Endverbraucher etabliert – siehe dazu „VAUDE Green Shape“.

Die Green Shape Kriterien in ihrer derzeitigen Form beziehen sich weitestgehend auf die verarbeiteten Materialien. Unser Ziel ist, Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg möglichst umweltfreundlich zu gestalten. Wir überarbeiten daher derzeit die Green Shape Kriterien. Als Orientierung dafür dient uns unter anderem der Higg Index – siehe dazu „Higg Index“.

VAUDE Material Policy: Spagat für die Produktmanager

Während Green Shape als Etikett am Produkt auch für unsere Kunden erkennbar ist, arbeitet VAUDE darüber hinaus „hinter den Kulissen“ mit strengen Vorgaben für die Produktentwicklung: In der „VAUDE Material Policy“ verpflichtet sich VAUDE freiwillig dazu, „Best Available Technology“ (BAT) anzuwenden, auf umstrittene Technologien und Materialien zu verzichten und eine größtmögliche Nachverfolgbarkeit aller Materialien zu ihrem Ursprung zu gewährleisten.

Die „VAUDE Material Policy“ wird laufend erweitert und gewinnt ständig an Bedeutung für die Produktentwicklung. Zwar ist die „VAUDE Material Policy“ insgesamt erfolgreich, doch bleibt es schwierig, die richtige Balance zwischen „Preis“ und „Umweltfreundlichkeit“ zur finden. Dieser Spagat ist eine Herausforderung für unser Produktmanagement.

Immer mehr Anteile bluesign®

Das bluesign® Netzwerk wächst, auch wenn sich dies nicht immer in mit bluesign® gekennzeichneten Produkten ausdrückt: Dafür müssen gemäß bluesign® Kriterien mindestens 90 Prozent des gesamten Produkts aus bluesign® approved-Materialien bestehen. bluesign® Produkte müssen sogar zu 95 Prozent bluesign® approved sein.

Für uns ist es oft schon ein Erfolg, wenn wir einen weiteren Bestandteil des Produktes auf bluesign® umstellen können, etwa ein Innenfutter oder eine Schnalle. Das reicht zwar für ein Labelling noch nicht aus, macht das Produkt aber dennoch ein Stück umweltfreundlicher – siehe dazu „bluesign® Anteile steigen“.

bluesign® hat angekündigt, seine Richtlinien zu überarbeiten, um dadurch weitere Teile der Lieferkette abdecken zu können und eine klarere Kommunikation als bisher am Produkt zu erreichen. Wir werden diesen neuen Richtlinien folgen – siehe dazu „bluesign®: Weltweit strengster Standard“ und „Kaum Chancen für Schadstoffe“.

Bisher keine konkreten Auswertungen möglich

Insgesamt fehlen uns für die Lieferkette außerhalb des Standortes Tettnang-Obereisenbach auswertbare Daten über konkrete Materialverbräuche und Materialeffizienz. Ohne diese Transparenz sind keine konkreten Auswertungen möglich.

Für den GRI-Indikator G4-EN1, in dem wir das Gesamtgewicht der Materialien und Verpackungen für unsere Produkte angeben sollen, können wir daher nur für den für den Standort Tettnang-Obereisenbach konkrete Zahlen nennen - siehe dazu die Tabelle weiter unten und den Beitrag „So wenig Verpackung wie möglich“ . Das gleiche gilt für den GRI-Indikator EN2, zu dem wir im Betrag „Aus PET-Flaschen Garne spinnen“ berichten.

Für die Zukunft ist geplant, die VAUDE Produktentwicklungs-Datenbank im Hinblick auf Daten-Transparenz und Auswertbarkeit zu optimieren. Konkrete Zahlen zur Materialeffizienz in der Produktion Obereisenbach veröffentlichen wir in der EMAS Umwelterklärung.


Klimaneutrale VAUDE Produkte aus Tettnang-Obereisenbach

Am Standort Tettnang-Obereisenbach fertigen wir wasserdichte Fahrradtaschen, Pack´n Bags und Mountain-Rucksäcke „Made in Germany“ – siehe dazu „Produktpalette „Made in Germany““. Die Schnitt-Teile werden aus verschiedenen Planen-Materialien aus der Rollenware gestanzt. Mit Heißpressen werden Logos aufgeprägt und Kleinteile für Schnallen und Befestigungen vorbereitet.

Die Stanzteile werden im emissionsfreien Hochfrequenz-Schweißverfahren wasserdicht zur jeweiligen Form verschweißt. Zur Stabilisierung der Tasche wird eine Hartplastik-Platte aufgenietet. Eine strenge Qualitätskontrolle und die Verpackung der Taschen folgen als letzte Produktionsschritte.


Material-Effizienz von 91 Prozent

Die komplette Produktion in Tettnang-Obereisenbach und alle dort hergestellten Produkte sind klimaneutral. Zur Herstellung von 108,5 Tonnen Produkten hat VAUDE 2013 119,5 Tonnen an Material verbraucht. Das ist eine Material-Effizienz von 91 Prozent. Fertigungsabfälle, insbesondere Stanzreste der Planen-Materialien, werden momentan leider noch als Restmüll entsorgt.


Materialien

Alle in Tettnang-Obereisenbach eingesetzten Materialien bestehen aus nicht erneuerbarem Materialien. Verpackungen für alle Produkte, die am Standort Tettnang-Obereisenbach hergestellt werden, sind hier bereits mit 12,1 Tonnen Verbrauch berücksichtigt und bestehen hauptsächlich aus Karton. 


Verpackungsmaterial als Optimierungsthema

Neben den Materialien, aus denen die VAUDE Produkte gefertigt werden, verbrauchen wir nämlich sowohl am Standort Tettnang-Obereisenbach als auch in der Lieferkette Verpackungsmaterialien, vor allem aus Karton und Kunststofffolie. Beide verbrauchen bei ihrer Herstellung Ressourcen wie Rohstoffe, Wasser und Energie, und beide werden nach Gebrauch umweltgerecht entsorgt. Verpackungen bleiben ein Thema, bei dem wir laufend Optimierungsmöglichkeiten prüfen – siehe dazu den Beitrag „So wenig Verpackung wie möglich


Verbrauchsmaterial: Möglichst billig oder lieber umweltfreundlich?

Am Standort Tettnang-Obereisenbach brauchen wir darüber hinaus eine Vielzahl von Materialien für den Geschäftsbetrieb: von Kopierpapier und Kaffee über Leuchtmittel und EDV-Geräte bis hin zu Büromöbeln und Firmenwagen.

Beim Einkauf von Verbrauchsmaterial haben wir bereits einen hohen Standard erreicht, aber auch hier entsteht immer wieder ein Spannungsfeld zwischen Einkaufspreis und Umweltschutz – siehe dazu „99 Prozent Recycling-Papier“. Ein wichtiger Meilenstein war die Bio-Zertifizierung des VAUDE-Café am Standort Tettnang-Obereisenbach Anfang 2014 – siehe dazu „Durch Engagement Mehrwert schaffen“.