Information: Dieser Bericht ist veraltet – den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht findest du hier.
Wir leben und arbeiten in einer globalisierten Welt. Unsere Produkte legen weite Wege zurück und verursachen Emissionen, bevor sie beim Kunden ankommen.
Trotzdem hat der Waren-Transport als indirekter Umweltaspekt bei VAUDE nur eine mittlere Umweltrelevanz: Die bei weitem größte Menge unserer Produkte reist die meisten Kilometer per Containerschiff. Auf das einzelne Produkt bezogen werden so nur sehr wenige Emissionen verursacht.
In der öffentlichen Wahrnehmung haben die Transportwege von in Asien produzierten Produkten allerdings eine höhere Relevanz. Viele Menschen denken, dass der Transport „um die halbe Welt“ erheblichen Umweltschaden anrichtet. Um dieser Einschätzung gerecht zu werden, betrachten wir bei VAUDE den Aspekt Transport als wesentlich für diesen Nachhaltigkeitsbericht.
Neben dem Transport der VAUDE Produkte vom Hersteller zum Kunden spielt auch der vorgelagerte Materialtransport eine Rolle für die Umweltbelastungen sowie Geschäftsreisen und Pendelverkehr – siehe dazu „Weniger Emissionen aus Geschäftsreisen“ und „44.335 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit“.
GRI: | DMA Transport |
GRI: | EN30 |
Auf den Transport der Materialien von den verschiedenen Vorlieferanten zu unseren Auftrags-Konfektionären haben wir leider bisher keinen Einfluss. Wir helfen unseren Produktionsbetrieben dabei, Zulieferer möglichst in ihrer Nähe zu finden und wollen darauf hinwirken, dass häufiger moderne, emissionsarme Transportmittel eingesetzt werden. Daten hierzu liegen uns allerdings leider bisher nicht vor.
Der Großteil der Produkte, die in Europa verkauft werden, wird mit dem Schiff vom asiatischen Produzenten bis nach Hamburg transportiert. Vom Hafen Hamburg werden die Produkte mit der Bahn bis Ulm und von Ulm mit LKW weiter nach Tettnang-Obereisenbach transportiert.
„Anreise“ per Schiff
Der Schiffstransport verursacht kaum Emissionen, selbst wenn die Reise um die halbe Welt geht. |
Der Transport per Schiff und Bahn ist ökologisch am sinnvollsten. Wo das zollrechtlich möglich ist, wird die Ware direkt vom Produzenten ohne Umwege in das Empfängerland geliefert, zum Beispiel zu unseren Kunden innerhalb Asiens – siehe dazu auch „VAUDE - stark in Europa“.
Trotzdem sind Luftfrachten manchmal erforderlich, um die Ware pünktlich an unsere Kunden liefern zu können. Manchmal sind auch organisatorische Probleme der Grund dafür. Diese versuchen wir zu optimieren.
Alle relevanten Logistik-Daten werden jährlich direkt von den Dienstleistern abgefragt und ausgewertet. In unserer jährlichen Klimabilanz werden von der Organisation myclimate auch die Emissionen berechnet, die durch Transporte verursacht wurden. Auf diesem Weg können wir die Entwicklung der Transporte und der dadurch verursachten Emissionen über mehrere Jahre bewerten – siehe dazu auch „Treibhausgas-Emissionen im Detail“.
Um die Transportwege unserer Produkte im Hinblick auf Produktionsland und verwendete Transportmittel ökologisch objektiv bewerten zu können, haben wir myclimate berechnen lassen, welches unserer Anliefer-Szenarien welche Emissionen verursacht. Das Ergebnis hat unsere Einschätzung bestätigt.
Diese Grafik macht sehr deutlich, dass Seefracht bezogen auf das einzelne Produkt, das ja nur einen winzigen Bruchteil einer Frachttonne wiegt, nur sehr gering ist. Sobald Produkte allerdings geflogen werden, entstehend hohe Emissionen. Wir kennen diesen Zusammenhang und versuchen, Luftfrachten auf das absolute Minimum zu reduzieren – auch aus Kostengründen.
Im Jahr 2013 betrug der Anteil von Luftfracht am Wareneingang unter einem Prozent vom Gesamtgewicht.
Interessant ist gemäß dieser Grafik aber auch, dass der LKW-Transport vom Hamburger Hafen ins Lager am Firmenstandort Tettnang-Obereisenbach Emissionen in fast vergleichbarer Dimension verursacht wie der Seetransport von Asien nach Hamburg. Umso wichtiger ist die Erkenntnis, dass unsere Dienstleister wirklich so viel wie nur möglich per Bahn transportieren.
Wir werden im Jahr 2014 ein „Green Logistics“-Projekt durchführen, in dem wir gemeinsam mit unseren Logistik-Dienstleistern die Transporte unter Nachhaltigkeits- und Emissions-Gesichtspunkten optimieren wollen.
Durch unser eigenes Lager in Tettnang-Obereisenbach haben wir hohen Einfluss auf diesen indirekten Umweltaspekt. Allerdings sind die Abläufe hier durch modernste Technik schon weitestgehend optimiert: Der Versand aus dem Zentrallager Obereisenbach an unsere Kunden (Fachhändler) erfolgt packvolumen-optimiert und gesammelt per LKW – siehe dazu auch „Emissionen kompensiert“.
Im Großen und Ganzen halten wir unsere Herangehensweise bezüglich der von uns verursachten Transporte für akzeptabel. Sicherheit geben uns hier die EMAS-Prüfung und die Plausibilitätsprüfung, die myclimate jährlich vor der Berechnung der Klimabilanz allen zur Verfügung gestellten Daten unterzieht.
Unsicherheiten bestehen in der Belastbarkeit der Datenbasis. Viele Logistikdienstleister haben Mühe, konkrete Kilometer- und Gewichtsangaben pro Verkehrsmittel zu liefern (während monetäre Auswertungen oft problemlos möglich sind). Hier haben wir einen großen Optimierungsbedarf, dem wir mit unserem „Green Logistics“-Projekt begegnen wollen.
Durch Kompensationszahlungen an myclimate ist die gesamte Logistik bezogen auf die Produktion in Tettnang-Obereisenbach klimaneutral: die Anlieferung aller Materialien, der interne Transport ins Lager und der Versand der Produkte an den Fachhandel.