Information: Dieser Bericht ist veraltet – den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht findest du hier.
VAUDE hat eine lange Tradition von partnerschaftlichen, verantwortungsvollen und persönlichen Geschäftsbeziehungen. Generell gilt: Wir arbeiten immer direkt mit allen Produzenten zusammen und bestellen beispielsweise nicht über Agenturen. Wir haben ein großes Interesse an langfristigen Beziehungen zu unseren Produzenten. Statt einer „Hire and Fire“-Politik bauen wir über Jahre ein fundiertes gemeinsames Verständnis unserer Qualitätsansprüche auf. So entsteht eine beiderseitige Vertrauensbasis, die eine offene und konstruktive Zusammenarbeit möglich macht.
Im Berichtsjahr wurden 70 Prozent des gesamten Produktionsvolumens durch Partnerschaften, die bereits länger als fünf Jahre andauern, umgesetzt. Zudem beträgt das Produktionsvolumen bei 67 Prozent aller unserer Produzenten mehr als zehn Prozent ihrer totalen Kapazität.
Um ein unabhängiges Monitoring der Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben zu gewährleisten, ist VAUDE seit 2010 Mitglied in der unabhängigen Organisation „Fair Wear Foundation“ (FWF). Unser Ziel ist es, im Austausch mit den Experten der „Fair Wear Foundation“ und anderen Mitgliedsunternehmen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in unseren Produktionsbetrieben zu erreichen.
Die „Fair Wear Foundation“ (FWF) ist eine non-profit, Multi-Stakeholder-Organisation, die mit Marken-Unternehmen, Händlern und Produzenten zusammenarbeitet, um die Arbeitsbedingungen in der nähenden Textilindustrie zu verbessern.
Die FWF setzt den Fokus ausschließlich auf die Produzenten, da an dieser Stelle der arbeitsintensive Nähprozess stattfindet, bei dem viele Arbeiter benötigt werden. Eine Automatisierung dieses Prozesses ist kaum möglich. Material-Lieferanten werden nicht überprüft.
Den Entschluss, der FWF beizutreten, hat VAUDE aus zwei wesentlichen Gründen gefasst: Zum einen basiert das Monitoring der Arbeitsbedingungen bei den Produzenten nicht nur auf punktuellen Audits, sondern auf einem ganzheitlichen Managementsystem.
Mit dem Managementsystem werden sukzessive alle Arbeitsabläufe, Zeitschienen und Verantwortlichkeiten für die Produktion in der Firmenzentrale so optimiert, dass der jeweilige Produktionsbetrieb langfristig planen kann. Wir wollen damit beispielsweise schon zu Beginn unserer Kollektionsplanung dafür sorgen, dass Überstunden in der Produktion durch zu späte Auftragserteilung vermieden werden.
Zum anderen basiert das System der „Fair Wear Foundation“ auf dem Prinzip der geteilten Verantwortung zwischen uns als Auftraggeber und dem Management des Produktionsbetriebs, ohne dessen Verständnis und aktive Mitwirkung Verbesserungsmaßnahmen nie nachhaltig wirken können.
Die „Fair Wear Foundation“ fasst die Ergebnisse nach dem Audit in einem sogenannten „Corrective Action Plan“ (CAP) zusammen, in dem die erforderlichen Verbesserungen aufgeführt sind. Den CAP setzen wir gemeinsam mit dem Produzenten um. „Die Fair Wear Foundation“ verifiziert regelmäßig die erreichten Fortschritte
Als Mitglied der „Fair Wear Foundation“ verpflichten wir uns dazu, in allen Produktionsstätten strenge Regeln auf Basis der „Internationalen Labour Organization“ (ILO) einzuhalten:
Der vollständige Kodex der „Fair Wear Foundation“ („Code of Labour Practices“, CoLP) kann hier heruntergeladen werden: „Code of Labour Practices ".
Alle Produzenten unterzeichnen neben dem Qualitätshandbuch den „Code of Labour Practices“ der „Fair Wear Foundation“ als Vertragsbestandteil. Zudem klären wir umfassend über die FWF und unsere Mitgliedschaft auf. Bei der Wahl neuer Produzenten wird berücksichtigt, ob dieser bereits andere Umwelt- oder Sozial-Zertifikate hat.
Bevor ein neuer Produzent beauftragt wird, finden Besuche durch die VAUDE Produktionsleiterin statt, die gleichzeitig Mitglied im VAUDE CSR-Team am Hauptstandort der Firma ist – mehr zum VAUDE CSR-Team in „CSR-Team als Nachhaltigkeits-Treiber“.
Jedes System ist nur so gut, wie es in der Praxis auch gelebt wird. Als Mitglied der „Fair Wear Foundation“ gilt für VAUDE und seine Produzenten das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung: Wir begleiten unsere Lieferanten bei der permanenten Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
GRI: | HR10 |
GRI: | HR11 |
GRI: | LA14 |
GRI: | DMA Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen |
GRI: | DMA Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Arbeitspraktiken |
GRI: | DMA Beschaffung |
GRI: | DMA Beschäftigung |
GRI: | DMA Zwangs- oder Pflichtarbeit |
GRI: | DMA Marktpräsenz |
GRI: | DMA Vielfalt und Chancengleichheit |
GRI: | DMA Gleicher Lohn für Frauen und Männer |
GRI: | DMA Gleichbehandlung |
GRI: | Kinderarbeit |
GRI: | DMA Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen |
GRI: | DMA Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz |
GRI: | DMA Beschwerdemechanismen hinsichtlich Arbeitspraktiken |
GRI: | DMA Beschwerdemechanismen hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen |
Gleichzeitig arbeiten wir an unseren eigenen Abläufen beim Planungs- und Bestellprozess, um so die Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere Auftragnehmer die Kapazitäten an Arbeitskräften und Maschinen frühzeitig planen können. So stellen sie eine fristgerechte Lieferung sicher, ohne ungeplant übermäßige Überstunden leisten zu müssen.
Unser Monitoring-System entspricht den Vorgaben der „Fair Wear Foundation“. Im jährlichen Arbeitsplan legen wir fest, welche Produzenten im folgenden Jahr auditiert werden. Dabei legen wir Priorität auf Produzenten mit hohem Produktionsvolumen beziehungsweise mit langjähriger Zusammenarbeit sowie auf Produzenten, bei denen wir wissen, dass eine Kooperation weiter Bestand hat, auch wenn unser Produktionsvolumen noch klein ist.
Von der FWF gibt es zudem Informationen über jene Länder, in denen das Risiko schlechter Arbeitsbedingungen besonders hoch ist – siehe dazu „Strenge Kontrollen in Risikoländern“. Die FWF schreibt vor, dass ab dem 3. Mitgliedsjahr 90 Prozent der Lieferanten auditiert sein müssen. Somit ist gewährleistet, dass die meisten Produzenten auditiert werden.
Da der Arbeitsplan für 2013 anhand der Ex-Werk-Zahlen von 2012 erstellt und umgesetzt wurde, beziehen sich die hier berichteten Prozent-Angaben entsprechend der FWF-Bewertung auf 2012. Umgesetzt wurde der Arbeitsplan 2013 und alle weiteren Ergebnisse beziehen sich somit auf die im Jahr 2013 stattgefundenen Audits.
Während jeden Audits werden die Produzenten anhand der Sozialstandards des „Code of Labour Practices“ in Hinsicht auf Arbeitspraktiken und Menschenrechte geprüft sowie weitere Aspekte zur Umsetzung des Monitorings bewertet. Das Audit-Team besteht dabei aus unabhängigen, einheimischen Auditoren oder Beauftragten der „Fair Wear Foundation“.
Die Audits bestehen aus drei Teilen: aus einem Dokumenten-Check, der Begehung des Produktionsbetriebs mit dem Hauptaugenmerk auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und aus der Befragung der Arbeiter innerhalb und außerhalb des Betriebs. Zusätzlich werden zu jedem Punkt lokale Stakeholder befragt.
Nach jedem Audit wird gemeinsam mit dem Audit-Team und dem Management des jeweiligen Produktionsbetriebes ein verbindlicher Maßnahmenplan (CAP) vereinbart. VAUDE übernimmt die Verantwortung dafür, dass die darin genannten Maßnahmen umgesetzt werden.
Hierbei unterstützen die Teamleiter der VAUDE Qualitätskontrolle in Vietnam und China die Umsetzung vor Ort. Bei Schwierigkeiten in der Umsetzung wird gemeinsam mit dem Produzenten im Jahresgespräch eine Lösung gesucht.
Im Laufe des Jahres wird jeder Produzent persönlich von VAUDE besucht. Dabei wird zusätzlich zu Qualitätsthemen festgelegt, wie der CAP abgearbeitet wird, welche weiteren Maßnahmen gegebenenfalls nötig sind und wann die nächsten Audittermine stattfinden
Nach drei Jahren erfolgt ein erneutes Audit durch die FWF, um die Fortschritte zu überprüfen. Falls erforderlich, wird dabei ein neuer Maßnahmenplan erarbeitet.
Um die Nachverfolgung der Audits und die Umsetzung der aus den Audits resultierenden Maßnahmenpläne zu verbessern und stärker zu systematisieren, haben wir seit 2012 unsere eigenen Mitarbeiter vor Ort in China und Vietnam deutlich stärker in die Thematik einbezogen: Zum einen unsere Teamleiter der Qualitätssicherung in Vietnam und China, zum anderen unser Büro in Shanghai.
Alle Mitarbeiter vor Ort sind Einheimische und kennen daher Sprache und Kultur samt nationaler, regionaler und lokaler Gegebenheiten und Vorschriften. Wir haben die Teams personell verstärkt und jeweils einen Teamleiter der Qualitätssicherung in Vietnam und China intensiv zum Thema CSR und Sozialstandards geschult.
Über diese Trainings-Maßnahmen bieten wir unseren Produktionsbetrieben direkte Hilfestellung bei der Umsetzung von Sozialstandards. Koordiniert wird die Umsetzung der Maßnahmenpläne über unser Büro in Shanghai. Dorthin berichten die auditierten Betriebe über alle ergriffenen Maßnahmen und erhalten Unterstützung bei Problemen.
Um das Monitoringsystem der „Fair Wear Foundation“ im gesamten Unternehmen und insbesondere im gesamten Produktentwicklungs- und Produktionsprozess weiter zu verankern, haben wir an unserem Hauptstandort in Tettnang-Obereisenbach eine Reihe von internen Informationsveranstaltungen und Schulungen durchgeführt.
Wir nutzen hierfür das Intranet, die VAUDE Academy und unsere zweimal im Jahr stattfindenden Kollektions-Vorstellungen vor dem gesamten internationalen Vertrieb. Des Weiteren ist die FWF mit allen dazugehörigen Themen ein fester Bestandteil der internen Update-Meetings aller VAUDE-Produktbereiche. Es wird jährlich an die Geschäftsleitung berichtet, darin eingeschlossen sämtliche notwendigen Maßnahmenpläne.
Der Managementansatz wird einmal jährlich von der „Fair Wear Foundation“ beim „Brand Performance Check“ bewertet und ist Bestandteil unserer Mitgliedschaft. Somit sind eine unabhängige Bewertung und Beurteilung sichergestellt.
In den sogenannten „Brand Performance Checks“ (BPC) werden folgende zwei Hauptaspekte überprüft.
Im „Work plan“ werden die Bemühungen, die VAUDE im kommenden Jahr umsetzen will, mit den entsprechenden Maßnahmen aufgeführt. Dies schließt folgende Themenfelder ein.
Die FWF hat festgelegt, wie viele Produktionsbetriebe pro Jahr auditiert werden und aktiv kontrolliert werden müssen. Diese Prozentzahl bezieht sich auf das Gesamt-Einkaufsvolumen von VAUDE bei den Produzenten pro Jahr.
Folgende Tabelle zeigt die Bewertung für das Jahr 2013 beim „Brand Performance Check“.
Daraus ergibt sich ein „Benchmarking Score“ von 78 Prozent, der uns in die Kategorie „Leader“ bringt. Im Jahr 2013 konnten wir statt der geforderten 90 Prozent der Audits nur 72 Prozent erreichen und wurden daher mit „Good“ bewertet.
Interne Umstrukturierungen haben ergeben, dass wir in einigen Bereichen Produzenten konsolidieren konnten, was eine Verschiebung der notwendigen Audits notwendig machte. Diese Vorgehensweise ist im Vorfeld mit der FWF abgeklärt worden.
Trotz unserer guten Ergebnisse, wurden während der Audits dennoch einige Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert. An deren Umsetzung werden wir jetzt verstärkt arbeiten.
Aufgabe ist es jetzt, diese Punkte verstärkt in das Jahr 2014 einzubringen und voranzutreiben.