Information: Dieser Bericht ist veraltet – den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht findest du hier.

 
 
 
 
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Nachhaltigkeitsbericht 2013

Fair Wear Foundation

Durch unsere Mitgliedschaft bei der „Fair Wear Foundation“ stellen wir sicher, dass die Arbeitspraktiken in unseren Produktionsbetrieben sozial verträglich sind.

Faire Arbeitsbedingungen für alle

VAUDE hat eine lange Tradition von partnerschaftlichen, verantwortungsvollen und persönlichen Geschäftsbeziehungen. Generell gilt: Wir arbeiten immer direkt mit allen Produzenten zusammen und bestellen beispielsweise nicht über Agenturen. Wir haben ein großes Interesse an langfristigen Beziehungen zu unseren Produzenten. Statt einer „Hire and Fire“-Politik bauen wir über Jahre ein fundiertes gemeinsames Verständnis unserer Qualitätsansprüche auf. So entsteht eine beiderseitige Vertrauensbasis, die eine offene und konstruktive Zusammenarbeit möglich macht.

Im Berichtsjahr wurden 70 Prozent des gesamten Produktionsvolumens durch Partnerschaften, die bereits länger als fünf Jahre andauern, umgesetzt. Zudem beträgt das Produktionsvolumen bei 67 Prozent aller unserer Produzenten mehr als zehn Prozent ihrer totalen Kapazität.

Um ein unabhängiges Monitoring der Arbeitsbedingungen in den Produktionsbetrieben zu gewährleisten, ist VAUDE seit 2010 Mitglied in der unabhängigen Organisation „Fair Wear Foundation“ (FWF). Unser Ziel ist es, im Austausch mit den Experten der „Fair Wear Foundation“ und anderen Mitgliedsunternehmen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in unseren Produktionsbetrieben zu erreichen.


Überprüfung der Fertigungsbetriebe

Die „Fair Wear Foundation“ (FWF) ist eine non-profit, Multi-Stakeholder-Organisation, die mit Marken-Unternehmen, Händlern und Produzenten zusammenarbeitet, um die Arbeitsbedingungen in der nähenden Textilindustrie zu verbessern. 


Die FWF setzt den Fokus ausschließlich auf die Produzenten, da an dieser Stelle der arbeitsintensive Nähprozess stattfindet, bei dem viele Arbeiter benötigt werden. Eine Automatisierung dieses Prozesses ist kaum möglich. Material-Lieferanten werden nicht überprüft.


Ganzheitliches Managementsystem

Den Entschluss, der FWF beizutreten, hat VAUDE aus zwei wesentlichen Gründen gefasst: Zum einen basiert das Monitoring der Arbeitsbedingungen bei den Produzenten nicht nur auf punktuellen Audits, sondern auf einem ganzheitlichen Managementsystem.

Mit dem Managementsystem werden sukzessive alle Arbeitsabläufe, Zeitschienen und Verantwortlichkeiten für die Produktion in der Firmenzentrale so optimiert, dass der jeweilige Produktionsbetrieb langfristig planen kann. Wir wollen damit beispielsweise schon zu Beginn unserer Kollektionsplanung dafür sorgen, dass Überstunden in der Produktion durch zu späte Auftragserteilung vermieden werden.


Prinzip der geteilten Verantwortung

Zum anderen basiert das System der „Fair Wear Foundation“ auf dem Prinzip der geteilten Verantwortung zwischen uns als Auftraggeber und dem Management des Produktionsbetriebs, ohne dessen Verständnis und aktive Mitwirkung Verbesserungsmaßnahmen nie nachhaltig wirken können.


Die „Fair Wear Foundation“ fasst die Ergebnisse nach dem Audit in einem sogenannten „Corrective Action Plan“ (CAP) zusammen, in dem die erforderlichen Verbesserungen aufgeführt sind. Den CAP setzen wir gemeinsam mit dem Produzenten um. „Die Fair Wear Foundation“ verifiziert regelmäßig die erreichten Fortschritte


Zur Einhaltung von strengen Regeln verpflichtet

Als Mitglied der „Fair Wear Foundation“ verpflichten wir uns dazu, in allen Produktionsstätten strenge Regeln auf Basis der „Internationalen Labour Organization“ (ILO) einzuhalten:


Der vollständige Kodex der „Fair Wear Foundation“ („Code of Labour Practices“, CoLP) kann hier heruntergeladen werden: „Code of Labour Practices ".


„Code of Labour Practices“ als Vertragsbestandteil

Alle Produzenten unterzeichnen neben dem Qualitätshandbuch den „Code of Labour Practices“ der „Fair Wear Foundation“ als Vertragsbestandteil. Zudem klären wir umfassend über die FWF und unsere Mitgliedschaft auf. Bei der Wahl neuer Produzenten wird berücksichtigt, ob dieser bereits andere Umwelt- oder Sozial-Zertifikate hat. 


Bevor ein neuer Produzent beauftragt wird, finden Besuche durch die VAUDE Produktionsleiterin statt, die gleichzeitig Mitglied im VAUDE CSR-Team am Hauptstandort der Firma ist – mehr zum VAUDE CSR-Team in „CSR-Team als Nachhaltigkeits-Treiber“.


VAUDE begleitet Prozenten beim Verbesserungsprozess

Jedes System ist nur so gut, wie es in der Praxis auch gelebt wird. Als Mitglied der „Fair Wear Foundation“ gilt für VAUDE und seine Produzenten das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung: Wir begleiten unsere Lieferanten bei der permanenten Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

GRI:   HR10
Prozentsatz neuer Lieferanten, die anhand von Menschenrechtskriterien überprüft wurden
GRI:   HR11
Erhebliche tatsächliche und potenzielle negative menschenrechtliche Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
GRI:   LA14
Prozentsatz neuer Lieferanten, die anhand von Kriterien im Hinblick auf Arbeitspraktiken überprüft wurden
GRI:   DMA Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen
Disclosure on Management Approach Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen
GRI:   DMA Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Arbeitspraktiken
Disclosure on Management Approach Bewertung der Lieferanten hinsichtlich Arbeitspraktiken
GRI:   DMA Beschaffung
Disclosure on Management Approach Beschaffung
GRI:   DMA Beschäftigung
Disclosure on Management Approach Beschäftigung
GRI:   DMA Zwangs- oder Pflichtarbeit
Disclosure on Management Approach Zwangs- oder Pflichtarbeit
GRI:   DMA Marktpräsenz
Disclosure on Management Approach Marktpräsenz
GRI:   DMA Vielfalt und Chancengleichheit
Disclosure on Management Approach Vielfalt und Chancengleichheit
GRI:   DMA Gleicher Lohn für Frauen und Männer
Disclosure on Management ApproachGleicher Lohn für Frauen und Männer
GRI:   DMA Gleichbehandlung
Disclosure on Management Approach Gleichbehandlung
GRI:   Kinderarbeit
Disclosure on Management Approach Kinderarbeit
GRI:   DMA Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen
Disclosure on Management Approach Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen
GRI:   DMA Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Disclosure on Management Approach Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI:   DMA Beschwerdemechanismen hinsichtlich Arbeitspraktiken
Disclosure on Management Approach Beschwerdemechanismen hinsichtlich Arbeitspraktiken
GRI:   DMA Beschwerdemechanismen hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen
Disclosure on Management Approach Beschwerdemechanismen hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen
Kontakt

Gleichzeitig arbeiten wir an unseren eigenen Abläufen beim Planungs- und Bestellprozess, um so die Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere Auftragnehmer die Kapazitäten an Arbeitskräften und Maschinen frühzeitig planen können. So stellen sie eine fristgerechte Lieferung sicher, ohne ungeplant übermäßige Überstunden leisten zu müssen.


Im Arbeitsplan Audits festgelegt

Unser Monitoring-System entspricht den Vorgaben der „Fair Wear Foundation“. Im jährlichen Arbeitsplan legen wir fest, welche Produzenten im folgenden Jahr auditiert werden. Dabei legen wir Priorität auf Produzenten mit hohem Produktionsvolumen beziehungsweise mit langjähriger Zusammenarbeit sowie auf Produzenten, bei denen wir wissen, dass eine Kooperation weiter Bestand hat, auch wenn unser Produktionsvolumen noch klein ist.


Audits in Risikoländern

Von der FWF gibt es zudem Informationen über jene Länder, in denen das Risiko schlechter Arbeitsbedingungen besonders hoch ist – siehe dazu „Strenge Kontrollen in Risikoländern“. Die FWF schreibt vor, dass ab dem 3. Mitgliedsjahr 90 Prozent der Lieferanten auditiert sein müssen. Somit ist gewährleistet, dass die meisten Produzenten auditiert werden.

Da der Arbeitsplan für 2013 anhand der Ex-Werk-Zahlen von 2012 erstellt und umgesetzt wurde, beziehen sich die hier berichteten Prozent-Angaben entsprechend der FWF-Bewertung auf 2012. Umgesetzt wurde der Arbeitsplan 2013 und alle weiteren Ergebnisse beziehen sich somit auf die im Jahr 2013 stattgefundenen Audits.


Unabhängiges Audit-Team

Während jeden Audits werden die Produzenten anhand der Sozialstandards des „Code of Labour Practices“ in Hinsicht auf Arbeitspraktiken und Menschenrechte geprüft sowie weitere Aspekte zur Umsetzung des Monitorings bewertet. Das Audit-Team besteht dabei aus unabhängigen, einheimischen Auditoren oder Beauftragten der „Fair Wear Foundation“.

Die Audits bestehen aus drei Teilen: aus einem Dokumenten-Check, der Begehung des Produktionsbetriebs mit dem Hauptaugenmerk auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz und aus der Befragung der Arbeiter innerhalb und außerhalb des Betriebs. Zusätzlich werden zu jedem Punkt lokale Stakeholder befragt.


Maßnahmenplan nach jedem Audit vereinbart

Nach jedem Audit wird gemeinsam mit dem Audit-Team und dem Management des jeweiligen Produktionsbetriebes ein verbindlicher Maßnahmenplan (CAP) vereinbart. VAUDE übernimmt die Verantwortung dafür, dass die darin genannten Maßnahmen umgesetzt werden.

Hierbei unterstützen die Teamleiter der VAUDE Qualitätskontrolle in Vietnam und China die Umsetzung vor Ort. Bei Schwierigkeiten in der Umsetzung wird gemeinsam mit dem Produzenten im Jahresgespräch eine Lösung gesucht. 


Nach drei Jahren erneutes Audit

Im Laufe des Jahres wird jeder Produzent persönlich von VAUDE besucht. Dabei wird zusätzlich zu Qualitätsthemen festgelegt, wie der CAP abgearbeitet wird, welche weiteren Maßnahmen gegebenenfalls nötig sind und wann die nächsten Audittermine stattfinden

Nach drei Jahren erfolgt ein erneutes Audit durch die FWF, um die Fortschritte zu überprüfen. Falls erforderlich, wird dabei ein neuer Maßnahmenplan erarbeitet. 


VAUDE Monitoring vor Ort

Um die Nachverfolgung der Audits und die Umsetzung der aus den Audits resultierenden Maßnahmenpläne zu verbessern und stärker zu systematisieren, haben wir seit 2012 unsere eigenen Mitarbeiter vor Ort in China und Vietnam deutlich stärker in die Thematik einbezogen: Zum einen unsere Teamleiter der Qualitätssicherung in Vietnam und China, zum anderen unser Büro in Shanghai.

Alle Mitarbeiter vor Ort sind Einheimische und kennen daher Sprache und Kultur samt nationaler, regionaler und lokaler Gegebenheiten und Vorschriften. Wir haben die Teams personell verstärkt und jeweils einen Teamleiter der Qualitätssicherung in Vietnam und China intensiv zum Thema CSR und Sozialstandards geschult.

Über diese Trainings-Maßnahmen bieten wir unseren Produktionsbetrieben direkte Hilfestellung bei der Umsetzung von Sozialstandards. Koordiniert wird die Umsetzung der Maßnahmenpläne über unser Büro in Shanghai. Dorthin berichten die auditierten Betriebe über alle ergriffenen Maßnahmen und erhalten Unterstützung bei Problemen. 


Intensive Information am VAUDE Firmensitz

Um das Monitoringsystem der „Fair Wear Foundation“ im gesamten Unternehmen und insbesondere im gesamten Produktentwicklungs- und Produktionsprozess weiter zu verankern, haben wir an unserem Hauptstandort in Tettnang-Obereisenbach eine Reihe von internen Informationsveranstaltungen und Schulungen durchgeführt.

Wir nutzen hierfür das Intranet, die VAUDE Academy und unsere zweimal im Jahr stattfindenden Kollektions-Vorstellungen vor dem gesamten internationalen Vertrieb. Des Weiteren ist die FWF mit allen dazugehörigen Themen ein fester Bestandteil der internen Update-Meetings aller VAUDE-Produktbereiche. Es wird jährlich an die Geschäftsleitung berichtet, darin eingeschlossen sämtliche notwendigen Maßnahmenpläne. 


Einmal pro Jahr Bewertung durch die FWF

Der Managementansatz wird einmal jährlich von der „Fair Wear Foundation“ beim „Brand Performance Check“ bewertet und ist Bestandteil unserer Mitgliedschaft. Somit sind eine unabhängige Bewertung und Beurteilung sichergestellt.

In den sogenannten „Brand Performance Checks“ (BPC) werden folgende zwei Hauptaspekte überprüft. 


Work plan

Im „Work plan“ werden die Bemühungen, die VAUDE im kommenden Jahr umsetzen will, mit den entsprechenden Maßnahmen aufgeführt. Dies schließt folgende Themenfelder ein. 


  • Purchasing Practices (Einkaufsstrategien – siehe dazu auch „Verbindlich gegenüber Produzenten“ )
  • Monitoring and Remediation (Überwachung und Maßnahmen zur Abhilfe)
  • Complaints Handling (Beschwerdemechanismus – siehe dazu auch “Unabhängiges Beschwerdesystem”)
  • Training and Capacity Building (Trainings und Wissensmanagement)
  • Information Management (Informationsfluss)
  • Transparency (Transparenz)
  • Evaluation (Beurteilung / Auswertung)


Zahl der Audits von der FWF festgelegt

Die FWF hat festgelegt, wie viele Produktionsbetriebe pro Jahr auditiert werden und aktiv kontrolliert werden müssen. Diese Prozentzahl bezieht sich auf das Gesamt-Einkaufsvolumen von VAUDE bei den Produzenten pro Jahr.

  • Erstes Mitgliedsjahr = 40 Prozent
  • Zweites Mitgliedsjahr = 60 Prozent
  • Drittes Mitgliedsjahr = 90 Prozent


Beide Aspekte werden geprüft und in einem Punktesystem bewertet.

Klassifizierung

Bewertung von VAUDE für 2013

Folgende Tabelle zeigt die Bewertung für das Jahr 2013 beim „Brand Performance Check“.

Brand Perfomance Check

VAUDE in der Kategorie „Leader“

Daraus ergibt sich ein „Benchmarking Score“ von 78 Prozent, der uns in die Kategorie „Leader“ bringt. Im Jahr 2013 konnten wir statt der geforderten 90 Prozent der Audits nur 72 Prozent erreichen und wurden daher mit „Good“ bewertet.

Interne Umstrukturierungen haben ergeben, dass wir in einigen Bereichen Produzenten konsolidieren konnten, was eine Verschiebung der notwendigen Audits notwendig machte. Diese Vorgehensweise ist im Vorfeld mit der FWF abgeklärt worden. 


Fokus auf weitere Verbesserungen

Trotz unserer guten Ergebnisse, wurden während der Audits dennoch einige Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert. An deren Umsetzung werden wir jetzt verstärkt arbeiten.


Einkaufsstrategien – „Purchasing Practices“

  • Weitere Konsolidierung der Produktionsstätten, um unseren Einfluss dort zu erhöhen.
  • Aktives Arbeiten an der Implementierung eines existenzsichernden Erwerbseinkommens – siehe dazu auch „Faire Löhne“. 

Überwachung und Abhilfe-Maßnahmen – „Monitoring and Remediation“

  • Abverfolgung der „Corrective Action Plans“ (CAP) muss aktiver vorangetrieben werden.
  • Identifizierung und Abhilfe immer wiederkehrender Themen in den Produktionsstätten.

Beschwerdemechanismen – „Complaints Handling“


Trainings und Wissensmanagement – “Training and Capacity Building”

  • Identifizierung der Wissenslücken in den Fabriken.
  • Implementierung von Schulungen unter Zuhilfenahme lokaler Stakeholder.

Aufgabe ist es jetzt, diese Punkte verstärkt in das Jahr 2014 einzubringen und voranzutreiben.