Information: Dieser Bericht ist veraltet – den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht findest du hier.

 
 
 
 
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Nachhaltigkeitsbericht 2013

Herausforderung „PVC-frei“

VAUDE will bis 2017 ganz auf PVC verzichten, weil es in seinem gesamten Lebenszyklus problematisch für Mensch und Umwelt ist.

Wasserdicht mit umweltfreundlicheren Alternativen

PVC (Polyvinylchlorid) ist ein sehr stabiles und langlebiges Material, das sich bei der Herstellung von Produkten mit Planen-Optik wie zum Beispiel Taschen etabliert hat. Allerdings wollen wir bei VAUDE bis 2017 alle unsere Produkte „PVC-frei“ herstellen. „PVC-frei“ bedeutet bei VAUDE, dass Produkte komplett ohne PVC hergestellt sind.
Ein Problem mit dem Kunststoff PVC sind die Phthalate, die häufig darin enthalten sind. Phthalate werden als Weichmacher eingesetzt, da PVC ansonsten spröde ist. Phthalate stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Es gibt strenge Grenzwerte dafür, allerdings bisher nur für Kinderprodukte.


Risiken durch Zusatzstoffe

PVC ist aber nicht nur wegen der Weichmacher problematisch, sondern in seinem gesamten Lebenszyklus. PVC selbst ist inert (nicht reaktiv, nicht wirksam) und nicht toxisch.

Es ist zwar persistent (beständig), verteilt sich jedoch nicht irreversibel in der Umwelt. Problematisch sind vor allem die Zusatzstoffe, die in PVC in höherem Ausmaß enthalten sind als in anderen Massenkunststoffen.


Weichmacher können ausgasen

Weichmacher sind "nur" ein Problem während der Nutzungsphase, da sie aus dem fertigen PVC ausgasen können. Der von VAUDE eingesetzte Weichmacher ist gemäß der Europäischen Chemikaliengesetzgebung (REACH) zugelassen.

Daneben gibt es weitere gravierende Umwelt- und Gesundheitsprobleme während der Herstellung von PVC und der Entsorgung von PVC.

GRI:   EN1
Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen
GRI:   PR6
Verkauf verbotener oder umstrittener Produkte
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Links
Informationen zu PVC auf enius.de
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Informationen des Umweltbundesamts
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PVC-Herstellung problematisch für Mensch und Natur

Ausgangsstoff für die PVC-Produktion ist das Gas Vinylchlorid, das seit den 1960-er Jahren als krebserregend gilt. Es löst die sogenannte VC-Krankheit aus, die als Berufskrankheit anerkannt ist.

Außerdem werden giftige Chlorverbindungen als Flammschutzmittel und größere Mengen Schwermetalle, vor allem Cadmium, für die Produktion von PVC benötigt, die teilweise auch im fertigen Produkt nachweisbar bleiben.


PVC-Deponierung in Deutschland verboten

PVC kann quasi nicht recycelt werden, da es aus verschiedenen Polymeren besteht, die nur unter extrem hohen Energie- und Wasser-Einsatz wieder voneinander getrennt werden können.

Wird PVC deponiert, gelangen Weichmacher und andere Schadstoffe wie Schwermetalle in den Boden, die Luft und das Grundwasser. In Deutschland ist PVC-Deponierung verboten.

Bei der Verbrennung von PVC in Müllverbrennungsanlagen entstehen giftiger Chlorwasserstoff, Dioxine und weitere gefährliche Schadstoffe. Deshalb eignet sich PVC auch nicht zur Energiegewinnung durch Verbrennung etwa in Hochöfen und der Zementindustrie.


PVC-freie Produktion in Vorbereitung

Da es für Produkte mit der klassischen Planen-Optik bisher noch keine optimale Alternative zu PVC gibt, verwendet VAUDE bei einigen Taschenmodellen nach wie vor PVC. Dieses Material enthält keine Phthalat-Weichmacher, ist REACH-konform und hält strenge Grenzwerte ein. Bis 2017 wollen wir völlig ohne PVC auskommen. Das ist eine echte Herausforderung.

Bereits jetzt gibt es einige – enorm erfolgreiche – Produkte, die komplett ohne PVC hergestellt sind. Nur dann werden sie mit „PVC-frei“ gekennzeichnet. Ein Beispiel dafür sind die „Hot Couture Fashion Bags“. Sie sind genauso wasserdicht wie Taschen mit PVC, sind aber mit einem umweltfreundlicheren Material aus PU (Polyurethan) beschichtet.