Information: Dieser Bericht ist veraltet – den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht findest du hier.
Warum sollte sich eine Firma, die Outdoor-Produkte herstellt, überhaupt mit Umweltschutz befassen? Wo ist eigentlich „das Problem“? Welchen Herausforderungen stehen wir gegenüber, und haben wir überhaupt Einfluss auf mögliche Lösungen oder zumindest Verbesserungen?
Unser Standpunkt ist klar: Wer davon lebt, dass seine Kunden Freude und Erholung in der Natur finden, sollte sich mit allem Nachdruck um deren Schutz kümmern.
Vor dem Hintergrund der Umweltzerstörung durch schadstoffbelastete Produktionsprozesse und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in den üblichen Produktionsländern, wird schnell klar, welche großen Herausforderungen bewältigt werden müssen, wenn wir verantwortungsvoll, nachhaltig arbeiten wollen.
Nachhaltigkeit ist mittlerweile kein Nischenthema mehr in der Outdoor-Branche. Drei Faktoren haben aus unserer Sicht dazu beigetragen:
GRI: | G4-1 |
Bei VAUDE gehört die Nachhaltigkeit untrennbar zur Firmenstrategie. Sie ist bei uns kein Randthema, kein Thema, das nur die Spezialisten beschäftigt. Die Nachhaltigkeitsziele gehören gleichberechtigt zu den Unternehmenszielen, die gleichermaßen auch Vertriebs- oder Finanzziele umfassen.
»Wir wollen ein durch und durch nachhaltiges Unternehmen sein. Dieser Vision kommen wir jedes Jahr ein Stückchen näher.« Antje von Dewitz, Geschäftsführerin
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Nachhaltigkeit ist unsere Überzeugung und soll ganzheitlich umgesetzt werden. Damit dies gelingt, liegt die Verantwortung für die Umsetzung unserer Ziele und Maßnahmen auch nicht bei dem CSR-Team oder dem Head of Sustainability. Die Verantwortung wird jeweils direkt in den Bereichen angesiedelt, in denen auch die „normale“ Arbeit erfolgt. So ist beispielsweise die Leiterin der Produktumsetzung, die unsere Produzenten in Asien betreut, auch für die Audits und die Kontrolle der „Corrective Action Plans“ (CAP) der FWF zuständig.
»Zu meiner Arbeit als Produktionsleiterin gehört, dass ich mich für faire Arbeitsbedingungen verantwortlich fühle. « Susanne Medesi, Leitung Zentraler Einkauf/Produktion & CSR
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Bereits seit zwei Jahren sind die Nachhaltigkeitsziele in die Unternehmensziele integriert, und Bonuszahlungen der Mitarbeiter sind teilweise von der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele abhängig. In allen Abteilungen legt man Wert darauf, dass das Wissen über Nachhaltigkeit nicht nur Expertenwissen ist.
Das nächste Ziel ist, das Controlling des Nachhaltigkeits-Managements vollständig in das Unternehmenscontrolling zu integrieren. Nachhaltigkeit wird für die Unternehmenssteuerung genutzt, und einen entsprechenden Stellenwert wird auch die Auswertung von Kennzahlen in diesem Bereich erhalten.
Wir freuen uns, dass viele Wettbewerber mitziehen, denn wichtige Schritte sind nur durch Branchen-Engagement möglich. Das Besondere an unserem Nachhaltigkeitsmanagement ist, dass wir uns nicht nur einzelne, werbewirksame Aspekte raussuchen, sondern ganzheitlich und hochintegriert arbeiten.
Unser VAUDE ecosystem und die EMAS- und ISO14001-Zertifizierung helfen uns dabei, ganzheitlich und systematisch zu erkennen, welche Umweltaspekte in unserem Geschäftsbetrieb entstehen, zu bewerten, wie relevant diese sind und welchen Einfluss wir darauf nehmen können, und zu entscheiden, wie wir die Herausforderungen angehen.
Um noch einen Schritt weiter zu gehen, haben wir für unseren Nachhaltigkeitsbericht von 2013 das erste Mal nach dem international anerkannten Standard von GRI G4 gearbeitet.
»Mit dem Nachhaltigkeitsbericht nach den GRI-Leitlinien wollen wir unser Handeln transparenter und nachvollziehbarer machen.« Jan Lorch, Vertriebsleiter und Leiter Sustainability
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Dabei sehen wir uns immer wieder als Nachhaltigkeits-Treiber und als Vorreiter, beispielsweise bei folgenden Themen:
Es gibt jedoch auch Themen, bei denen wir durch die Brisanz aktueller Themen und durch die Kampagnen der NGOs unter Druck kommen. Dazu gehören beispielsweise
Hier arbeiten wir mit Hochdruck an umsetzbaren und innovativen Lösungen. Wir sind sicher, dass wir hier im Rahmen unseres kontinuierlichen Verbesserungsprozesses Schritt für Schritt zu guten Lösungen kommen werden.
Unsere Herausforderungen liegen zum einen darin, umweltfreundlichere Produkte zu entwickeln. Im Detail gehören dazu zum Beispiel der schrittweise Ausstieg aus der Fluorcarbon-Technologie, die lückenlose Nachverfolgbarkeit unserer Daunen-Lieferkette, die Reduzierung von chemischen Schadstoffen in der Produktion und im fertigen Produkt und die Entwicklung von nachhaltigen Materialien, beispielsweise aus Naturmaterialien. Zum anderen arbeiten wir konsequent an der Nachhaltigkeit des gesamten Unternehmens, aller Geschäftsprozesse und Entscheidungen.
Eine besondere Rolle nehmen dabei die Produzenten und Materialhersteller in Europa und in Asien ein. Die Umweltauswirkungen sind dort erheblich größer als durch unseren Geschäftsbetrieb am Standort Obereisenbach, und die Arbeitsbedingungen müssen besonders sorgfältig überprüft werden. Gleichzeitig besteht eine besondere Herausforderung darin, diese Auswirkungen zu beeinflussen.
»Unser Einfluss auf das Umwelt- und Schadstoffmanagement in der Lieferkette ist begrenzt. Mit unserer bluesign® Partnerschaft können wir aber trotzdem viel erreichen.« Bettina Roth, Leitung Qualitätsmanagement
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Kooperationen mit externen Partnern wie die „Fair Wear Foundation“ (FWF) und bluesign® helfen uns hier, unseren eigenen Anforderungen gerecht zu werden. Die Anforderungen von GRI G4 unterstützen uns darin, noch weitere Hinweise auf wichtige und nötige Entwicklungen, vor allem in Bezug auf die Transparenz in der Lieferkette zu erhalten.
Auch unsere Produkte, die wir jedes Jahr herstellen und verkaufen, haben in ihrem gesamten Lebenszyklus Auswirkungen auf die Umwelt, die wir nur bedingt beeinflussen können, zum Beispiel die Häufigkeit der Wäsche während der Nutzungsphase – siehe dazu „Verantwortung der Kunden“.
Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren für ein wichtiges gesellschaftliches Thema geworden. Viele Kunden informieren sich gezielt, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden. Auch bei uns kommen immer wieder kritische Nachfragen zu unseren Produkten an.
Das Thema Nachhaltigkeit wird nicht nur in der Gesellschaft immer präsenter, es spielt auch in der Outdoor-Branche eine immer größere Rolle. Mittlerweile kümmern sich viele unserer Wettbewerber um das Thema Nachhaltigkeit. Darüber freuen wir uns sehr, denn viele Lösungen lassen sich nur durch ein brancheneinheitliches Vorgehen verwirklichen.
Vorkommnisse wie der Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch im Jahr 2012 und die Videos über den Lebendrupf von Angora-Kaninchen, das die Tierschutz-Organisation PETA veröffentlicht hat, schaffen eine breite Öffentlichkeit und eine steigende Sensibilität für kritische Themen in der Textilbranche.
Wir sehen als Trend den kritischen Konsumenten, der das Handeln von Unternehmen selbstbewusst hinterfragt und den Dialog aktiv sucht.
Unser Anliegen ist es, diesem steigenden Bewusstsein mit einer umfangreichen Berichterstattung zu begegnen. Es ist unser Ziel, die Anforderungen in der Lieferkette in den nächsten Jahren zu einem Schwerpunkt unseres Engagements zu machen und die Transparenz Schritt um Schritt weiter zu erhöhen.
Als weiteres Thema rückt die wirtschaftliche Nachhaltigkeit in den Fokus. Die Outdoor-Branche wächst seit einigen Jahren nur noch auf sehr geringem Niveau und hat sich zu einem Verdrängungsmarkt entwickelt. Für uns als Familienunternehmen in einer Branche, die von tendenziell immer größeren Unternehmen mit finanzstarken Kapitalgebern im Rücken dominiert wird, bedeutet das, die wirtschaftliche Eigenständigkeit durch sorgfältige Planung und den Einsatz von alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zu sichern – siehe dazu „Nachhaltiges Wirtschaften lohnt sich“.
Alle diese Entwicklungen sind für uns Anlass, uns in unserer Strategie bestärkt zu sehen und unser Engagement und unser Anstrengungen in der Nachhaltigkeit noch weiter zu erhöhen.