Bio…. was?“, werden wir häufig gefragt, wenn wir über das Thema Biodiversität sprechen. Was ist das überhaupt? Und warum ist Biodiversität wichtig?
Biodiversität bezeichnet:
Der Global Risk Report des Weltwirtschaftsforums 2023 nennt den Verlust der biologischen Vielfalt an vierter Stelle aller globalen Risiken der kommenden zehn Jahre:
Der dramatische Verlust von Biodiversität stellt also eine große Bedrohung für die Menschheit dar. Warum?
In seinem Living Planet Report hat der WWF für die vergangenen vierzig Jahre einen Rückgang der wildlebenden Tierbestände um 69 Prozent gemessen. 14.000 untersuchte Tierpopulationen haben sich mehr als halbiert.
Gleichzeitig nimmt die Menge an von Menschen gehaltenen „Nutztieren“ stark zu – sie übersteigt inzwischen bei weitem die Masse aller Wildtiere. Außerdem profitieren auch einige wildlebende Arten vom Klimawandel und breiten sich stark aus, wie zum Beispiel Stechmücken oder Zecken.
Ob fruchtbare Böden, sauberes Wasser oder frische Luft, das Überleben des Menschen hängt von einer intakten Natur, intakten Ökosystemen und hoch diversifizierter Artenvielfalt ab. All diese „Dienstleistungen“ erbringt der Planet Erde momentan noch für uns – von den besonderen „Services“ einer hohen Artenvielfalt mal ganz abgesehen:
Auch die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die menschliche Gesundheit abhängig von gesunden Ökosystemen ist. Durch die Zerstörung natürlicher Lebensräume, zum Beispiel durch die Umwandlung von Wäldern in Acker- und Weideland, kommen Wildtierpopulationen in engeren Kontakt mit Nutztieren und Menschen. Dies erhöht das Risiko von Krankheitsübertragungen. Mehr als 60 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten werden von Tieren auf die Menschen übertragen, die meisten davon von Wildtieren.
Die Bundesrepublik Deutschland hat sogar eine offizielle „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“. Schon mal davon gehört? Vermutlich nicht - das Artensterben hat ein Bekanntheits-Problem.
Weder 14 internationale Konferenzen zu Biodiversität seit 1994 noch die „United Nations Dekade der Biologischen Vielfalt“ von 2010 bis 2020 brachten mehr Bekanntheit für das Problem des Artensterbens oder konkrete politische Erfolge.
Erst bei der 15. Weltnaturkonferenz (COP 15) in Montreal / Kanada im Dezember 2022 hat sich die Weltgemeinschaft endlich darauf verständigt, den Verlust biologischer Vielfalt zu bekämpfen, Ökosysteme wiederherzustellen und die Rechte indigener Völker zu schützen: Mit dem Beschluss des Internationalen Rahmenabkommens zum globalen Schutz der biologischen Vielfalt, dem “Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF)”.
Die nächste Weltnaturkonferenz findet Ende 2024 in Brasilien statt (COP 16). Und die UN hat 2021 in einem neuen Versuch die „Dekade zu Wiederherstellung von Ökosystemen“ ausgerufen.
Unser Kooperationspartner WWF Deutschland sieht vor allem folgende Gründe für den Schwund der biologischen Vielfalt:
VAUDE hat als eines der ersten Unternehmen überhaupt bereits im Jahr 2010 den Biodiversitäts-Check der EU Business & Biodiversity Campaign gemacht. In einem Workshop mit der gesamten Geschäftsleitung und vielen Führungskräften unter Anleitung der Bodenseestiftung haben wir schon im Jahr 2010 identifiziert, welche Auswirkungen unser unternehmerisches Handeln auf die Biodiversität hat. Wir wollten auch wissen, wie wir als Unternehmen von der Biodiversität profitieren und welche Maßnahmen wir zu ihrem Schutz ergreifen sollten.
Danach haben wir ein Expertenbüro beauftragt, ein Biodiversitätskonzept für den Standort Tettnang-Obereisenbach zu erstellen und dieses umgesetzt. Mehr dazu hier.
Allerdings entstehen (wie so häufig in unserer Branche) die größten Auswirkungen unseres Wirtschaftens nicht am Firmensitz in Deutschland, sondern in unseren globalen Lieferketten. Deshalb ist es wichtig und notwendig, dass wir uns auch dort um den Artenschutz kümmern.
Als eine der Ursachen für den Verlust von Lebensräumen und Arten gilt die Änderung der Landnutzung, bspw. wenn Wald zu Ackerfläche umgewandelt wird. Als Unternehmen sind wir in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass unsere Lieferketten ohne Entwaldung funktionieren. Wie wir hierzu vorgehen, stellen wir auf dieser Seite dar.
Du selbst kannst mit deinem persönlichen Einkaufsverhalten einen Beitrag leisten. Ideen gesucht? Wirf doch mal einen Blick auf die Seite www.nachhaltiger-warenkorb.de.
Übrigens kann Biodiversität auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon ohne viel Aufwand gefördert werden. Der WWF hat dafür ein paar gute Tipps.
GRI: | 304-1 |
GRI: | 304-2 |
GRI: | 304-3 |
GRI: | 304-4 |