Für einen Großteil der Produkte verwendet VAUDE synthetische Materialien wie Polyester, Polyamid oder Polyurethan. Diese Materialien werden aus Erdöl gewonnen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, immer mehr nachwachsende Rohstoffe einzusetzen. Damit vermeiden wir die Verwendung begrenzter fossiler Ressourcen und noch mehr „Plastik“ in der Umwelt.
Nachwachsende Rohstoffe können pflanzliche Naturfasern sein wie Biobaumwolle, Brennessel oder Hanf. Auch tierische Rohstoffe wie Daunen, Kamelhaar oder Merinowolle sind ökologisch gesehen optimal. Dann gibt es noch Fasern aus Zellulose, wie die Regeneratfaser Tencel: aus FSC-zertifiziertem Holz. Mehr dazu hier
Um Ressourcen zu sparen, setzen wir möglichst viele recycelte Materialien ein. Mehr dazu hier
Neu in der VAUDE Kollektion ist unsere Ceplex Green Membran, in Bestandteile aus gebrauchtem Kaffeesatz eingearbeitet werden.
Bei dieser innovativen Membran wird bis zu 25 % des herkömmlichen Polyurethans durch sCafé® ersetzt. Dieses Material wird aus recyceltem Kaffeesatz gewonnen. Damit ist diese hochfunktionelle Membran teilweise biobasiert aus nachwachsenden Rohstoffen. Spannend?
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Materialien, die aus biobasierten Kunststoffen hergestellt werden, haben teilweise sogar bessere funktionelle Eigenschaften als herkömmliche Kunststoffe, z.B. ein geringeres Gewicht. Die Herstellungsprozesse sind momentan allerdings noch unterschiedlich energieaufwendig, und nicht jeder Biokunststoff hat automatisch eine bessere Ökobilanz.
Ideal sind Biokunststoffe, bei denen Abfälle der Lebensmittelproduktion verwertet werden: Statt zusätzliche Anbaufläche zu verbrauchen, werden Reststoffe sinnvoll weiterverarbeitet. Bis wir diese allerdings für Textilien nutzen können, ist noch viel Forschung und Entwicklung nötig.
Da diese Materialien und Technologien noch sehr neu sind, bleiben wir hier eng am Ball und sind gespannt auf die Innovationen, die dadurch möglich werden.
Solange halten wir uns an die Empfehlungen unseres Kooperationspartners WWF: Biokunststoffe setzen wir für langlebige Materialien ein, aber möglichst nicht für Einwegprodukte wie Verpackungen.
Klar sind nachwachsende Rohstoffe eine tolle Sache. Leider gibt es auch ein paar Fallstricke, die wir versuchen, zu vermeiden.
Uns ist wichtig, dass landwirtschaftlich angebaute Rohstoffe wie Mais nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelgewinnung stehen. Das zu gewährleisten, ist schwierig: Wir entscheiden momentan danach, wo das Anbaugebiet liegt und wie die Situation der Menschen dort ist.
Außerdem schließen wir für alle VAUDE Green Shape Produkte gentechnisch veränderte Materialien aus. Um dies nachzuprüfen, verlangen wir von unseren Lieferanten eine Bestätigung, dass keine Gentechnik verwendet wird.
Eine Ausnahme hiervon haben wir im VAUDE CSR-Team heiß diskutiert:
Für zwei Schuh-Modelle in der Sommerkollektion 2018 verarbeiten wir ein biobasiertes TPU als Fersen- und Zehenkappe. Dieses innovative Material besteht aus bis zu 50 % nachwachsenden Rohstoffen, das sich durch eine hohe Abriebfestigkeit und geringes Gewicht auszeichnet. Derzeit ist dieses Material aber nur mit Bestandteilen aus gentechnisch verändertem Anbau erhältlich.
Wir müssen hier abwägen, was uns wichtiger ist: Die Einsparung fossiler Ressourcen und klimaschädlicher Emissionen und die Förderung von Materialinnovationen aus nachwachsenden Rohstoffen, oder der absolute Ausschluss von Gentechnik…
Für eine kurze Übergangszeit von zwei Saisons haben wir uns für eine Ausnahme von unseren Green Shape Ausschlusskriterien entschieden. Danach muss das Material GMO-frei erhältlich sein, oder wir werden es nicht weiter einsetzen.
Besonders innovativ sind Kunststoffe, die statt aus Erdöl aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Häufig wird dieser Biokunststoff mit „biologisch abbaubar“ oder „kompostierbar“ gleichgesetzt. Das ist aber nicht immer der Fall:
Viele biobasierte Kunststoffe haben die exakt die gleichen Eigenschaften wir herkömmliches „Plastik“, also auch deren meist nur geringe biologische Abbaubarkeit. Gleichzeitig gibt es auch herkömmliche, aus Erdöl gewonnene Kunststoffe, die biologisch abbaubar sind.
Die Frage ist, ob „biologisch abbaubare“ Kunststoffe überhaupt ökologisch sinnvoll sind? Einerseits wäre es natürlich schön, wenn sie zum Beispiel der Plastikmüll im Meer einfach selbst abbauen würde.
Andererseits erfordert die Herstellung von Kunststoffen – egal ob aus Erdöl oder aus nachwachsenden Rohstoffen – sehr viel Energie. So entsteht ein hochwertiges Material mit vielen funktionellen Eigenschaften. Macht es nicht viel mehr Sinn, solche Materialien nach ihrer Nutzung zu recyceln und wiederzuverwenden, statt sie sich in „nichts“ (also in Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser) auflösen zu lassen?
Wir verfolgen die wissenschaftliche Diskussion hierzu mit Interesse. Was das Umweltbundesamt zum Thema Bioplastik meint, kannst du hier nachlesen.
GRI: | G4-EN1 |
GRI: | G4-EN2 |
GRI: | G4-EN27 |