Experten gehen von bis zu 12 Millionen Tonnen Kunststoff-Abfällen aus, die jedes Jahr in unsere Weltmeere gelangen. Auch wenn wir in unserer „westlichen“ Industriewelt auch viel zu viel Plastikmüll produzieren: Zumindest haben die meisten Industrieländer in Europa und Amerika eine einigermaßen funktionierende Abfallentsorgung.
In Asien dagegen fehlt oft jegliche Infrastruktur, über die Kunststoffe gesammelt und sinnvoll weiterverwertet werden – sei es auch nur als Brennstoff für die Strom- oder Wärmeerzeugung.
Quelle: Jambeck, J.R. et al: Plastic waste inputs from land into the ocean, Science, (347), p.769 (Englisch)
Quelle: http://staging.unep.org/docs/MarineLitter.pdf
Da unsere wichtigsten Produktionsländer in Asien liegen, sind wir trotzdem mit verantwortlich und müssen unseren Beitrag zur Lösung des Problems leisten. Wir arbeiten daran, unsere Lieferanten für das Thema zu sensibilisieren, und wir wollen unseren Kooperationspartner WWF Deutschland dabei unterstützen, ein Netzwerk für Abfallentsorgung im Mekong-Delta aufzubauen.
Neben dem meist großformatigen Plastikmüll, der vom Land aus ins Meer gelangt und sich dort sehr langsam zersetzt, haben wir als Outdoor-Marke ein besonderes Problem: Winzige Faserpartikel, die sich aus unseren Produkten lösen, zu klein für normale Filter in Kläranlagen sind und so als Mikroplastik in die Meere geraten.
Da unsere Produkte in der Regel aus Kunstfasern wie Polyamid oder Polyester bestehen, tragen wir damit ungewollt auch zum Meeresmüll bei.
Das Tragische an den Mikropartikeln ist nicht nur, dass sie extrem haltbar sind und hunderte von Jahren brauchen, um sich abzubauen: Problematisch ist außerdem, dass sie meist nicht an der Wasseroberfläche treiben, sondern irgendwo zwischen Oberfläche und Meeresboden. Meerestiere verwechseln sie mit Nahrung und verhungern mit dem Magen voll mit Plastik. Über die Nahrungskette reichern sie sich in größeren Tieren an und gelangen so auch in Lebensmittel für uns Menschen.
Quelle: http://staging.unep.org/docs/MarineLitter.pdf
Natürlich macht es uns betroffen, dass unsere Produkte die Verschmutzung der Umwelt mit Mikropartikeln mit verursachen. Wir wollen das Problem an der Wurzel anpacken, sprich an den Materialien, die wir verarbeiten: Sie sollen entweder keine Mikropartikel verlieren, oder nur solche, die sich biologisch abbauen. Oder beides … bei voller Funktionalität natürlich. Wir haben schon ein paar vielversprechende erste Ansätze gefunden, die wir gerade testen.
Um hier mit vereinten Kräften voranzukommen, haben wir ein großes Forschungsprojekt initiiert: Am 1. September fiel der Startschuss für das Verbundprojekt „TextileMission“, an dem VAUDE aktiv mitwirkt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Belastung der Umwelt durch Mikroplastikpartikel zu reduzieren, die Textilien aus Synthesefasern bei der Haushaltswäsche freisetzen.
„TextileMission“ läuft über einen Zeitraum von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes „Plastik in der Umwelt – Quellen, Senken, Lösungsansätze“ mit rund 1,7 Millionen Euro gefördert.
Als Projektpartner werden neben uns folgende Organisationen aus der Sportartikel-Industrie, der Waschmaschinen- und der Waschmittelbranche, der Forschung und dem Umweltschutz ihr jeweiliges Know-how in das Vorhaben einbringen:
Mehr dazu unter www.textilemission.bsi-sport.de.
GRI: | G4-DMA Materialien |
GRI: | G4-DMA Abfall und Abwasser |
GRI: | G4-EN27 |
GRI: | G4-EN23 |