Wir leben und arbeiten in einer globalisierten Welt. Unsere Produkte legen weite Wege zurück, bevor sie bei dir ankommen. Dass dabei klimaschädliche Emissionen entstehen, war uns schon lange klar, auch wenn die bei weitem größte Menge unserer Produkte „umweltfreundlich“ die meisten Kilometer per Containerschiff und Bahn reist.
Wo die Stellschrauben für eine Reduzierung der Transport-Emissionen liegen, und wie wir diese Hebel in Bewegung setzen können, haben wir in einem Green Logistic Projekt untersucht.
„Anreise“ per Schiff
Der Schiffstransport je Tonne Fracht verursacht je Tonne Fracht verhältnismäßig wenige Emissionen, selbst wenn die Reise um die halbe Welt geht. |
VAUDE Produkte reisen vor allem mit großen Containerschiffen und mit der Bahn von ihrem Produktionsort bis zu uns ans Lager. Auf das einzelne Produkt bezogen werden so nur relativ wenige Emissionen verursacht.
Dass auch Seefracht natürlich trotzdem erheblich zur Umweltverschmutzung beiträgt und wir uns mit unserer derzeitigen Warenlogistik deshalb alles andere als entspannt zurücklehnen können, haben die Ergebnisse unseres Forschungsprojekts jetzt bestätigt.
Acht Studenten des interdisziplinären Studienganges Risk Assessment and Sustainability Management (RASUM) an der Hochschule Darmstadt haben sich mehrere Monate lang intensiv mit der Fragestellung befasst, wie VAUDE seine Warenströme optimieren kann, um Emissionen einzusparen.
Diese Grafik stellt die durch verschiedene Anliefer-Szenarien verursachten Emissionen je Tonne Fracht dar. Die Berechnung erfolgte durch die non-profit Organisation myclimate. Hier wird deutlich, dass die Emissionen der Seefracht bezogen auf das einzelne Produkt, das ja nur einen Bruchteil einer Frachttonne wiegt, sehr gering sind. Sobald Produkte allerdings geflogen werden, entstehen hohe Emissionen.
Eine Basis des Green Logistic Projektes bildete die VAUDE Klimabilanz 2015. Alle relevanten Logistik-Daten werden seit 2011 jährlich von unseren Partner-Speditionen erfasst und fließen in die jährliche VAUDE Klimabilanz ein. Mehr dazu hier.
Die Forschungsgruppe untersuchte den Transportweg der VAUDE-Produkte vom Produzenten zu VAUDE unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte:
Harte Arbeit mit spannenden Ergebnissen:
Die Studentengruppe des Studiengangs RASUM der Hochschule Darmstadt mit Prof. Führ, dem Logistikdienstleister Group7, VAUDE Logistikleiter Uwe Abraham und Hilke Patzwall, Senior CSR Manager bei VAUDE. |
Hilke Patzwall, Senior CSR Managerin bei VAUDE, berichtet über das Forschungsprojekt:
Konkret befassten sich die Studenten mit den folgenden Arbeitspaketen:
Auf Basis der von VAUDE bereitgestellten Daten und Fakten und gemeinsam mit den Experten der Spedition Group7, ihrem wissenschaftlichen Netzwerk und der Unterstützung ihres Professors Martin Führ haben die Studenten elf Handlungsempfehlungen für VAUDE entwickelt, wie wir bei der Warenanlieferung Emissionen einsparen können.
Darunter sind schnell umsetzbare Maßnahmen, die wir zumindest testweise einführen werden – zum Beispiel der Bahntransport durch Asien statt Luftfracht oder die Mitarbeit in Logistik-Netzwerken.
Andere Maßnahmen sind aufwendiger umzusetzen und haben gravierende Auswirkungen auf unsere Abläufe. Diese Maßnahmen takten wir in unsere Unternehmensziele und die Budgetvergabe ein, damit wir sie Schritt für Schritt angehen können. Hilfreich dafür wird sein, dass wir bald ein neues Warenwirtschaftssystem einführen, in dem wir deutlich mehr Daten abbilden wollen, um besser und mit weniger manuellem Aufwand Abläufe und Entscheidungen steuern zu können.
Sobald wir die Emissionen aus dem Warentransport deutlich reduziert haben, planen wir, die Transportemissionen auch in unsere Klimakompensation einzubeziehen.
Vor- und nachgelagerte Transporte entstehen in erster Linie durch die Anlieferung von im Auftrag von VAUDE produzierten Waren an das Lager in Tettnang, sowie durch die Auslieferung an unsere Kunden.
VAUDE-Produkte legen drei größere Transport-Etappen zurück:
Außerdem entstehen Emissionen durch die Anlieferung sämtlicher am Standort Tettnang-Obereisenbach benötigter Verbrauchsmaterialien für die dortige Taschenproduktion und die übrigen Unternehmensbereiche: Stoffe, Schnallen, Verpackungsmaterialien, Baustoffe für die Werkstatt, Papier, Möbel, Kaffee, ….
Das Green Logistik Projekt betrachtete den Weg der Produkte vom Produzenten zu VAUDE.
Auf den Transport der Materialien von den verschiedenen Vorlieferanten zu unseren Auftrags-Konfektionären haben wir bisher keinen Einfluss, auch deshalb nicht, weil wir in der Regel die Materialien zwar nominieren, aber nicht selbst einkaufen. Mehr dazu hier. Über die Sensibilisierung unserer Produzenten zu Umweltschutz-Themen wollen wir ein höheres Bewusstsein für Verkehrs-Emissionen schaffen.
Der Großteil der Produkte wird mit dem Schiff vom asiatischen Produzenten bis nach Hamburg transportiert. Vom Hafen Hamburg werden die Produkte mit der Bahn bis Ulm und von Ulm mit LKW weiter nach Tettnang-Obereisenbach transportiert.
Der Transport per Schiff und Bahn ist ökologisch am sinnvollsten.
Wo es zollrechtlich und organisatorisch möglich ist, wird die Ware direkt vom Produzenten ohne Umwege ins Zentrallager von Großkunden oder in das Empfängerland geliefert, zum Beispiel zu unseren Kunden innerhalb Asiens – siehe dazu auch „Unsere Märkte“.
Luftfrachten vom Produzenten zu VAUDE versuchen wir, möglichst zu vermeiden, schon allein aus Kostengründen. Manchmal bleibt uns aber keine andere Wahl, um die Ware pünktlich an unsere Kunden liefern zu können.
Wenn den entstandenen Zeitdruck der Produzent zu verantworten hat, muss er die Kosten die Luftfracht übernehmen, was dazu führt, dass sie nicht in der VAUDE-Klimabilanz aufgeführt ist. Eine Verbesserungsmaßnahme dazu werden wir jetzt umsetzen: Wir schaffen eine solide Datentransparenz über alle Luftfrachten mit VAUDE-Produkten. Aus den Daten können wir im Laufe des Jahres Erkenntnisse ziehen, wie sich Luftfrachten vermeiden lassen – egal, wer sie verursacht hat.
Die Abläufe in unserem eigenen Lager in Tettnang-Obereisenbach sind durch modernste Technik schon weitestgehend optimiert: Der Versand aus dem Zentrallager Obereisenbach an unsere Kunden (Fachhändler) erfolgt Packvolumen-optimiert und gesammelt per LKW – zuerst mit voll beladenen Container-Zugmaschinen ins Speditions-Hub, dann mit LKW in die jeweilige Region, und nur die letzten 20 Kilometer mit einem Kurierfahrzeug.
Unser Versandpartner legt selbst viel Wert auf Klimaschutz und entwickelt sich hierzu laufend weiter.
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