Mit knapp einem Drittel liegen Geschäftsreisen an zweiter Stelle aller klimaschädlichen Emissionsquellen bei VAUDE. Keine Überraschung: In Deutschland entfällt ein Viertel aller Energieverbräuche auf den Mobilitätssektor.
Alle Emissionen aus Geschäftsreisen erfassen wir in der jährlichen Klimabilanz, und kompensieren sie über ein Klimaschutzprojekt der non-profit Organisation myclimate. Mehr dazu hier
Bei VAUDE verursachen vor allem Flugreisen in die Produktionsländer nach Asien viele Emissionen, aber auch der Firmenfuhrpark, Bahnreisen und Hotelübernachtungen.
Die VAUDE Reiserichtlinie ist eine freiwillige Selbstverpflichtung des Unternehmens für alle VAUDE-Mitarbeiter. Reisen grundsätzlich zu reduzieren senkt nicht nur Emissionen, sondern auch Kosten und Zeitaufwand. Mit Hilfe von Web- und Videokonferenzen lässt sich heutzutage so manche Reise einsparen.
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, unsere Emissionen aus dem Personenverkehr (Geschäftsreisen und Pendelverkehr) um 10% bis 2020 (Basisjahr 2015) zu reduzieren. Von diesem Ziel sind wir allerdings noch weit entfernt. In 2016 sind die Emissionen aus Geschäftsreisen im Vergleich zu 2015 um vier Prozent gestiegen.
Bei Wachstum des Unternehmens, mehr Mitarbeitern, mehr Produkten, mehr Produktion, mehr Kunden usw. ist die Reduzierung von Geschäftsreisen wirklich schwierig. Dazu kommt, dass durch die nach wie vor sehr „sparsame“ Anbindung von Tettnang-Obereisenbach und der meisten Wohnorte der VAUDE Mitarbeiter an öffentliche Verkehrsmittel und unsere (ansonsten wunderschöne) Randlage innerhalb von Deutschland die richtige Mischung aus Ökologie, Zeitaufwand und Kosten für Geschäftsreisen eine besondere Herausforderung bleibt.
Grundsätzlich bevorzugen wir bei VAUDE die Bahn gegenüber dem Fliegen – insbesondere innerhalb Deutschlands und auf vielen europäischen Strecken. Wir haben eine „Schmerzgrenze“ definiert, bis zu der wir Bahnfahren zumutbar finden – obwohl der Zeitaufwand oft höher ist und auch wir öfter unter schlecht erreichbaren Anschlüssen oder Verspätungen leiden:
Bis zu einer Entfernung von 600 Kilometern ist die Bahn erste Wahl (zweite Wahl: Fahrgemeinschaft). Bei Strecken von über 600 Kilometern und bei einem zeitlichen Mehraufwand von mindestens 30 % ist Fliegen erlaubt.
Eigentlich ist dies eine angemessene Vorgabe. In der Praxis werden aber doch noch sehr oft Kompromisse gemacht: Von Tettnang zu einer Konferenz nach Berlin mit der Bahn zum Beispiel bedeutet entweder eine zusätzliche Hotelübernachtung oder eine Strecke per Flug.
Seit 2011 wird die gesamte VAUDE-Fahrzeugflotte auf emissionsarme Fahrzeuge umgestellt. Zumindest dachten wir das. Der Abgasskandal, also die Abweichung zwischen realen und Prüfstandemissionen, hat auch uns deutlich gemacht, dass konventionelle Antriebstechnologien nicht unsere Ansprüche an emissionsarme Fahrzeuge erfüllen. Wir konnten den Treibstoffverbrauch je 100 gefahrene Kilometer nicht senken - mehr dazu: „Kraftstoff-Verbräuche im Vergleich“.
Derzeit sind wir auf der Suche nach Alternativen und testen die Tauglichkeit von Elektrofahrzeugen für unsere Fahrzeugflotte. Eine zufriedenstellende Lösung haben wir bis heute noch nicht gefunden.
Unser Ziel bleibt, die Emissionen aus Geschäftsreisen deutlich zu senken. Nicht nur bei VAUDE ist dazu ein Umdenkprozess erforderlich – weg vom Auto, hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Hier sind wir alle gefordert: Jeder Einzelne von uns (Warum nicht mal eine geschäftliche Bahnfahrt genießen, statt im Stau zu stehen?), die Unternehmen (Warum nicht Anreize schaffen für Führungskräfte, auf ihren Firmenwagen zu verzichten?) und die Politik, etwa beim Ausbau von Bahnstrecken oder bei der steuerlichen Begünstigung von umweltfreundlicher Mobilität.
»Umweltfreundliche Mobilität fordert uns alle: jeden Einzelnen von uns, die Unternehmen und die Politik.«
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