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Nachhaltigkeitsbericht 2014
veröffentlicht am 15.07.2015

Faire Löhne

Die Bezahlung fairer Löhne ist für VAUDE wichtig: Für die Berechnung der Lohnstufen werden international gültige Instrumente genutzt.

Hohes Lohnniveau bei unseren Produzenten

Uns ist wichtig, dass jene Menschen, die unsere Produkte fertigen, fair bezahlt werden. Daher fordern wir von unseren Produzenten, dass sie ihre Mitarbeiter angemessen entlohnen.

Unsere chinesischen Produzenten zahlen durchschnittlich 52 Prozent über dem jeweiligen gesetzlichen Mindestlohn und 25 Prozent unter dem „Asian Floor Wage“ (AFW).

In Vietnam liegen die Löhne im Schnitt 66 Prozent über dem jeweiligen gesetzlichen Mindestlohn und 29 Prozent unter dem AFW. Dies zeigt uns, dass unsere Produzenten ein gutes Lohnniveau haben.


Wie wir die Lohnstufen festlegen

Wir können für unsere Produzenten jedoch nicht sagen, wie hoch das standardmäßige Einstiegsgehalt für jede Abteilung ist, da wir diese Information nicht von ihnen oder von der FWF bekommen. Deshalb hat die FWF zur Darstellung der Löhne die „Wage Ladder“ entwickelt. In dieser werden je Produktionsabteilung („Management & Staff“ werden nicht ausgewiesen) drei Gehaltsangaben gemacht: Die Orientierung richtet sich nach dem niedrigsten, höchsten und dem am häufigsten gezahlten Lohn in einer Abteilung.

 
 

"Wage Ladder" für Vietnam


"Wage Ladder" für Vietnam
 
 

"Wage Ladder" für China


"Wage Ladder" für China


Wir verwenden für unsere Auswertung den am häufigsten gezahlten Lohn. Unter Einbezug der Arbeiteranzahl pro Abteilung errechnen wir den Durchschnitt je Produzent. Dieser wird prozentual in Relation zum gesetzlichen Mindestlohn und zum Asian Floor Wage gesetzt und zusätzlich darüber je nach Land noch einmal der Durchschnitt errechnet. 


Bei einem Produzenten in China konnten die Daten während des Audits nicht ermittelt werden, da hier eine doppelte Buchführung vorlag. Dies bedeutet, dass dem Team während des Audits nicht die korrekten Unterlagen vorgelegt wurden. Hier wurden bereits Gespräche mit dem Produzenten geführt. Die Einsicht in die beanstandeten Unterlagen erfolgt 2015.


Es fanden Audits statt, bei denen keine Auswertung der „wage ladder“ möglich war:


  • Ein Audit in der Türkei – auch hier gab es eine doppelte Buchführung. Die reellen Daten werden 2015 erfasst. Der Produzent wird aufgrund der syrischen Flüchtlingssituation gesondert behandelt.
  • Ein Audit in Myanmar – Hier gibt es noch keine Gesetzgebung zum Mindestlohn und auch keine lokalen Stakeholder. Das Land ist im Aufbau, momentan stehen uns noch keine Daten zur Verfügung. Trotzdem wird der Produzent anhand vorhandener Daten, die übertragen werden können, überprüft.


Problem: Kaum aussagekräftige Benchmarks

Das Problem bei der Kalkulation einer fairen Bezahlung ist, dass es keine aussagekräftige Berechnung eines „existenzsichernden Lohnes“ gibt. Bisher zieht die Fair Wear Foundation dafür die Ansätze des Asian Floor Wage heran.

Diese ist aber für die meisten Produktionsstandorte nicht sehr aussagekräftig, da bei der Entwicklung die unterschiedlichen Lebensumstände in den verschiedenen Regionen der Länder nicht berücksichtigt wurden. Allerdings gibt es in China schon viele lokale Stakeholder, die realistische Benchmarks definieren. Da dies jedoch noch nicht für jede Region gilt, haben wir hier keine zuverlässigen Aussagen, mit denen wir mit den Produzenten arbeiten können.

Verpflichtung zur Zahlung existenzsichernder Löhne

VAUDE hat sich mit der Mitgliedschaft in der „Fair Wear Foundation“ (FWF) langfristig zur Zahlung existenzsichernder Löhne verpflichtet. Die aktuelle Situation wird in den Audits der Fair Wear Foundation geprüft.

Bei allen 2014 durchgeführten Audits gab es Beanstandungen zum Thema „Zahlung eines existenzsichernden Erwerbseinkommens“.
Häufige Gründe dafür sind, dass das Gehalt unterhalb der Gehaltsgrenze liegt, die durch lokale Stakeholder berechnet wurde.

Um das Thema weiter voranzutreiben, gibt es verschiedene Ansätze:

  • Das Design und die technische Machbarkeit sollten mit dem Produzenten bereits vor dem Entwicklungsstart besprochen werden.


  • Die Gestaltung der Preise für die Produkte muss schon in der Entwicklungsphase zusammen mit den Produzenten besprochen werden. So kann eine spätere kritische Preisverhandlung schon im Vorfeld vermieden. werden.


  • Nach den Audits bezüglich der „wage ladder“ sollten die kritischen Abteilungen zusammen mit dem Produzenten besprechen, wie das Lohnniveau angehoben werden kann. Dies kann beispielsweise durch Effizienzsteigerungen erreicht werden.


Dabei handelt es sich generell um einen fortlaufenden Prozess, der immer in enger Abstimmung mit den Produzenten steht und eines ständigen Austausches bedarf.


Nur ein stabiles und langfristiges Arbeitsverhältnis mit den Produzenten gibt dem Kunden die Möglichkeit, aktiv an einer Verbesserung hin zum „living wage“ mitzugestalten.

GRI:   EC5
Spanne des Verhältnisse der Standardeintrittsgehälter nach Geschlecht zum Lokalen Mindestlohn an Hauptgeschäftsstandorten
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