Jede wirtschaftliche Tätigkeit, die auf der Verbrennung und Verarbeitung fossiler Rohstoffe beruht, verursacht Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) und trägt damit zum Klimawandel bei. Der Treibhauseffekt führt zu einer Verschiebung des Klimas auf der Erde und bedroht Mensch und Natur in den verschiedenen Regionen der Welt auf vielfältige Weise.
VAUDE erstellt und veröffentlicht seit 2011 eine vollständige Klimabilanz für den Standort Tettnang. Seit 2012 sind dieser gesamte Standort und alle dort hergestellten Produkte „klimaneutral“.
Nach mittlerweile acht Jahren Umweltmanagement ist unsere Datenbasis umfassend. Wir haben unsere wichtigsten Emissions-Verursacher identifiziert, und wir haben durch die Umsetzung vieler großer und kleiner Projekte bereits deutliche Emissions-Einsparungen am Standort erreicht.
»Klimaneutralität ist ein wichtiger Baustein in unserem gesamten Nachhaltigkeits-Engagement. Mit der Klimabilanz erkennen wir unsere Reduzierungs-Potentiale.« Dr. Antje von Dewitz / Geschäftsführerin
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Emissionen pro Mitarbeiter und pro Tonne fertiger Produkte
Für den Standort Tettnang liegen uns umfangreiche Verbrauchsdaten vor, aus denen eine solide Klimabilanz berechnet wird. Im Ergebnis haben wir die Emissionen am Standort Tettnang seit 2011 um 20 Prozent reduziert.
Die Ergebnisse der Klimabilanz werden jährlich von unserer Geschäftsleitung analysiert und Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen abgeleitet. Ein Beispiel dafür ist das Ziel bis 2015 die Emissionen aus dem Pendelverkehr im Vergleich zum Jahr 2011 um zehn Prozent zu reduzieren.
Der wichtigste Schritt ist die Reduzierung der Verbräuche und damit der Emissionen.
Um Emissionen zu reduzieren, müssen zunächst möglichst alle Verbräuche erfasst und gemessen werden. Über die Reduzierung dieser Verbräuche erreicht man die Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen.
Die Maßeinheit, in der Emissionen gemessen werden, heißt CO₂e: „Kohlenstoffdioxid-Äquivalente“. In die Berechnung der Klimabilanz werden nicht nur alle vor- und nachgelagerten Prozesse, sondern auch alle anderen klimaschädlichen Gase wie etwa Methan in Kohlenstoffdioxid einbezogen.
Emissionen in der Übersicht
Insgesamt sind die Emissionen um 2 Prozent gegenüber 2013 angestiegen. Dies ist insbesondere durch das höhere Transportaufkommen und mehr Mitarbeiter, die mehr Verbrauchsmaterialien verbrauchen – vom Büropapier über Computer, Drucker bis zum Toilettenpapier –, bedingt.
Besonders erfreulich ist die Reduzierung der Emissionen aus dem Energieverbrauch. Diese wurden vor allem durch den Umstieg auf Biogas erzielt.
Für detaillierte Zahlen zu den Emissionen am VAUDE Standort in Tettnang-Obereisenbach siehe „Treibhausgas-Emissionen im Detail“.
Gesamtmenge der Emissionen
Alle nicht vermeidbaren Emissionen am Standort Tettnang kompensieren wir seit 2012 durch eine Ausgleichszahlung in ein „Gold Standard“-zertifiziertes Klimaschutzprojekt der non-profit-Organisation myclimate.
Hier ein Film über das Projekt:
So funktioniert Klimakompensation
Die unvermeidbaren Emissionen werden an einem anderen Ort durch Projekte ausgeglichen, die Emissionen reduzieren. Die Bilanz der Emissionen ist damit neutral. |
Traditionelle Kohleherde in ländlichen Haushalten in der Provinz Shanxi werden durch saubere Gas-Herde ersetzt, die mit Biomasse vorrangig aus Mais-Abfällen betrieben werden. Während in reicheren Regionen Chinas zunehmend sauberere erdölbasierte Brennstoffe verwendet werden, sind nach wie vor rund 50 Prozent aller Haushalte von Festbrennstoffen wie Holz und Kohle abhängig.
Die Verbrennung fester Brennstoffe führt zu Luftverschmutzung und ist einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge für jährlich 450.000 vorzeitige Todesfälle in China verantwortlich. Durch die Substitution von Kohle durch Biomasse wird nicht nur der CO2-Ausstoß reduziert, sondern auch die Luftqualität in den Häusern und somit auch die Gesundheit der Familien verbessert.
Weitere Informationen zu dem Projekt hier und in unserem Film:
Unser langfristiges Ziel ist, die Klimabilanz des Unternehmens Schritt für Schritt auf andere Produktionsstandorte und weitere Produkte zu erweitern. Bisher haben wir zu wenige Daten über Energieverbräuche und vor- und nachgelagerte Prozesse aus unserer Lieferkette vorliegen, um daraus eine Klimabilanz erstellen zu können.
Treibhausgase wie CO₂ entstehen bei VAUDE in der gesamten Lieferkette und am Standort Tettnang durch Energieverbrauch wie Strom, Gas und Treibstoffe, durch den Materialverbrauch für die Produktion, aber auch durch Papierverbrauch, Büromaterialien, EDV und Verpackungsmaterialien.
Auch alle anfallenden Abfälle, alle Geschäftsreisen, die täglichen Arbeitswege der Mitarbeiter und die gesamte Logistik, also alle Materialien und Produkte, die nach Tettnang und von dort zum Fachhandel und zu den Vertriebspartnern transportiert werden, verursachen Treibhausgas-Emissionen.
Bei der Ermittlung von Emissionen unterscheidet man grundsätzlich drei Bereiche (Scopes) in denen Emissionen durch Tätigkeiten eines Unternehmens entstehen können.
Quelle: Vom Emissionsbericht zur Klimastrategie, www.klimareporting.de
Nicht nur am Standort Tettnang verursacht VAUDE Emissionen. In der VAUDE vorgelagerten Lieferkette entstehen aufgrund der Menge hergestellter Produkte Emissionen, deren Menge wir um ein Vielfaches höher einschätzen als die Emissionen am Standort Tettnang. Aus der Lieferkette liegen uns keine Verbrauchsdaten vor, aus denen wir eine Klimabilanz berechnet könnten. Eine Ausnahme bilden die Transporte zur Anlieferung der Waren ans Lager in Tettnang: siehe dazu „Klimaneutral am Standort Tettnang – THG-Emissionen im Detail“.
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