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Nachhaltigkeitsbericht 2014
veröffentlicht am 15.07.2015

Strenge Kontrollen in Risikoländern

Nach jedem Audit wird ein Maßnahmenplan erstellt, der in Zusammenarbeit mit dem Produzenten abgearbeitet werden muss. Alle drei Jahre wird ein erneutes Audit von der Fair Wear Foundation durchgeführt, um den Fortschritt zu kontrollieren und die noch offenen Punkte zu den Arbeitsbedingungen festzuhalten.

Neun Produzenten erstmals auditiert

2014 haben wir mit 46 Produzenten in „High Risk Countries“, also den meist außereuropäischen Niedriglohnländern der Textilindustrie, zusammengearbeitet. Sie stellen den Großteil unserer Produkte her: 93 Prozent unserer Gesamtausgaben für die Produkte gehen an diese Betriebe. Die übrigen sieben Prozent der Gesamtausgaben entfallen auf acht Produzenten in „Low Risk Countries“.

Die „Fair Wear Foundation“ (FWF) unterscheidet zwischen „Low Risk Countries“ und „High Risk Countries“. „Low Risk Countries“ sind die Mitgliedsstaaten der EU außer Bulgarien und Rumänien sowie der Schweiz. Nach den Regeln der Fair Wear Foundation müssen nur die „High Risk Countries“ auditiert werden, da es dort ein hohes Risiko für Beanstandungen hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und Menschenrechte gibt. Langfristig müssen laut Fair Wear Foundation 90 Prozent der Betriebe in den „High Risk Countries“ auditiert werden.

Leader-Status bei der FWF erreicht in 2014

Ab dem dritten Mitgliedsjahr erwartet die Fair Wear Foundation von ihren Mitgliedern, dass 90 Prozent der Betriebe in „High Risk Countries“ auditiert und im Nachverfolgungsprozess sind.
2014 haben wir 89 Prozent unserer Produzenten in „High Risk Countries“ auditiert und sieben Prozent in „Low Risk Countries“. Somit kommen wir auf ein Gesamtergebnis von 96 Prozent. Auch die jährliche Überprüfung durch den „Brand Performance Check“ der Fair Wear Foundation zählt zur Gesamtbewertung.


Wir haben beide Anforderungen erfüllt und 2014 erstmals den „leader-status“ erreicht, die bestmögliche Kategorie bei der Fair Wear Foundation.



Leader Gut Verbesserungen notwendig

1. Mitgliedsjahr

x

x

x

Nach 1. Performance Check

Score 75+
UND Monitoring 90%+

Score 30-74
UND Monitoring 40%+

Score 0-29
UND/ODER Monitoring <40%

Nach 2. Performance Check

Score 75+
UND Monitoring 90%+

Score 40-74
UND Monitoring 60%+

Score 0-39
UND/ODER Monitoring <60%

Nach 3. Performance Check

Score 75+
UND Monitoring 90%+

Score 50-74
UND Monitoring 90%+

Score 0-49
UND/ODER Monitoring <90%

Beanstandungen nach den Audits

Von den VAUDE-Lieferanten wurden 15 Produzenten aus „High Risk Countries“ erstmals auditiert. Da die Überprüfungskriterien sehr streng und umfangreich sind, gab es auch 2014 bei allen Audits in „High Risk Countries“ mehr oder weniger gravierende Beanstandungen.


Übersicht über Beanstandungen 2014

Produktionsstätte: V15 V16 V14 V13 V11 V12 Gesamt Vietnam C12 C11 C10 C15 C16 C13 C14 Gesamt China T1 = Türkei M1 = Myanmar
Gesamt

VAUDE-Einkaufspraktiken

2

2

1

1

1

1

8

1

1

1

1

1

1

1

7

3

 

 

18

VAUDE-Monitoringsystem

 

 

 

1

1

 

2

 

 

 

 

 

 

 

0

2

 

 

4

Managementsystem - Produzent

 

1

 

1

1

1

4

1

2

1

1

1

1

2

9

4

1

 

18

Kommunikation

3

3

3

2

4

2

17

3

2

3

3

2

2

3

18

2

4

 

41

Zwangsarbeit

 

 

 

 

 

 

0

 

 

 

 

 

 

 

0

 

 

 

0

Diskriminierung

 

 

 

 

 

1

1

 

 

 

 

 

 

 

0

 

2

 

2

Kinderarbeit

 

 

1

1

1

 

3

 

 

 

 

 

 

 

0

 

 

 

0

Vereinigungsfreiheit /

Kollektivverhandlungen

2

1

 

1

1

 

5

1

1

1

1

1

1

1

7

 

1

 

13

Erwerbseinkommen

 

2

1

1

6

2

12

 

2

2

1

4

 

1

10

5

4

 

21

Arbeitszeiten

1

1

3

2

3

2

12

3

 

2

1

4

1

3

14

 

3

 

29

Arbeitssicherheit /

-Gesundheit

5

12

11

9

3

9

49

1

3

1

1

1

4

12

23

2

34

 

108

Rechtsverbindliches

Beschäftigungsverhältnis

1

1

2

 

3

1

8

1

1

 

 

 

1

1

4

1

2

 

15

Summe:

14

23

22

19

24

19

121

11

12

11

9

14

11

24

92

19

51

 

283

Arbeitssicherheit, Gesundheit und Kommunikation sind die größten Probleme

Die meisten Beanstandungen gab es zum Thema Arbeitssicherheit und Gesundheit sowie Kommunikation. Beanstandungen hinsichtlich der Arbeitsbedingungen gab es bei allen überprüften Betrieben. Beim Thema Menschenrechte wurden vor allem „Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen“ beanstandet. Hiervon waren alle auditierten Betriebe betroffen.


Maßnahmenplan zur Verbesserung der Arbeitspraktiken

Nach jedem Audit wird ein Corrective Action Plan (Maßnahmenplan) erstellt, der die zu bearbeitenden Punkte und Mängel festhält und den wir zusammen mit dem Produzenten abarbeiten müssen. Die Umsetzung der einzelnen Punkte aus dem Corrective Action Plan wird mit Hilfe unserer lokalen Mitarbeiter vor Ort regelmäßig überprüft. Bei Schwierigkeiten in der Umsetzung wird gemeinsam mit dem Produzenten im Jahresgespräch eine Lösung gesucht.


Trennung als letzter Schritt

Das ist mitunter ein schwieriger Prozess. Bevor wir uns aber von einem Produzenten trennen, versuchen wir intensiv, die Zusammenarbeit zu verbessern. Dies betrifft die Bereiche Zuverlässigkeit, Preispolitik und Kommunikation ebenso wie die von Qualität, Umweltschutz und Sozialstandards.

Erst wenn wir merken, dass unsere Bemühungen um eine Lösung erfolglos bleiben, beenden wir die Geschäftsbeziehung. 2014 haben wir uns von vier Produzenten getrennt. Dies geschah aus strategischen Gründen sowie aus Gründen zu schlechter Arbeitsbedingungen sowie der negativen Einstellung des Managements.

Acht lokale Lieferanten

Zusätzlich haben wir im Berichtsjahr mit acht Produzenten in „Low Risk Countries“ gearbeitet, die einen Anteil von sieben Prozent der Gesamtausgaben für unsere Produkte hatten. Fünf Prozent entfallen allein auf die Fertigung am VAUDE Standort Tettnang-Obereisenbach.

Produzenten in „Low Risk Countries“ wurden jedoch nicht auditiert, da hier kaum ein Risiko für negative Auswirkungen besteht. Im branchenweiten Vergleich liegen diese Produzenten relativ nah zu unserem Hauptgeschäftsstandort in Tettnang-Obereisenbach und werden deshalb als lokale Lieferanten bezeichnet.

GRI:   LA14
Prozentsatz neuer Lieferanten, die anhand von Kriterien im Hinblick auf Arbeitspraktiken überprüft wurden
GRI:   LA15
Erhebliche tatsächliche und potenzielle negative Auswirkungen auf Arbeitspraktiken in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
GRI:   HR11
Erhebliche tatsächliche und potenzielle negative menschenrechtliche Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
GRI:   EC9
Anteil an Ausgaben für lokale Lieferanten an Hauptgeschäftsstandorten
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