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Nachhaltigkeitsbericht 2014
veröffentlicht am 15.07.2015

Unsere Nachhaltigkeitsstrategie

Seit 2010 hatten wir uns zum Ziel gesetzt Europas nachhaltigster Outdoor-Ausrüster bis 2015 zu werden. Auf dem Weg dahin haben wir trotz unserer Erfolge vor allem eins gelernt: Das Nachhaltigkeit weniger ein Wettbewerb als ein Teamsport ist, denn vor allem für uns als mittelständisches Unternehmen ist Kooperation der Schlüssel zum Erfolg. Dennoch möchten wir uns der selbst gestellten Frage stellen und sehen uns mit einigem Stolz durchaus als nachhaltigstes Outdoor-Unternehmen Europas. Vor allem, weil wir das Thema Nachhaltigkeit in unserer Unternehmensstrategie verankert und CSR so zum Teil der „normalen“ Alltagsarbeit gemacht haben.

Integrierte Nachhaltigkeits-Strategie aus Überzeugung

Glücklicherweise sind heute viele Wettbewerber in der Outdoor- Branche im Thema Nachhaltigkeit engagiert. Aus folgenden Gründen nehmen wir unserer Meinung nach eine Vorreiterrolle ein:


  • Unser Ansatz ist ganzheitlich und hochintegriert: es gibt keinen Bereich, keine Entscheidung im Unternehmen, die nicht im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit steht. Siehe dazu „Das VAUDE ecosystem“.
  • Wir wenden in allen Nachhaltigkeitsthemen die strengsten vorhandenen Standards an oder definieren eigene, strengere, z.B. den Bluesign®-Standard. Siehe dazu „bluesign®: Weltweit strengster Standard“ und „Respekt für Mensch und Natur“. 
  • Wir treiben Nachhaltigkeitsthemen auch voran, wenn es dazu keinen Druck von außen gibt, durch z.B. Medien oder Kampagnen von Umwelt- NGO´s.
  • Auszeichnungen und Preise von Unabhängigen bestätigen unsere Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit. Siehe dazu „Unsere Auszeichnungen“.

 


VAUDE als Nachhaltigkeits-Treiber

Wir freuen uns, dass viele Wettbewerber ebenfalls engagiert sind, denn wichtige Schritte sind nur durch Branchen-Engagement möglich. Das Besondere an unserem Nachhaltigkeitsmanagement ist jedoch, dass wir uns nicht nur einzelne, kommunikationsstarke Aspekte heraussuchen, sondern ganzheitlich und hochintegriert arbeiten. Unsere Aktivitäten decken eine sehr große Bandbreite ab, hier einige Beispiele:


  • Die EMAS-Zertifizierung am Standort, die wir als eines der ersten Unternehmen der Outdoorbranche 2008 begonnen haben und seither jährlich durchführen – siehe dazu EMAS-Index.
  • Wir gehören zu den ersten Unternehmen der Branche, die eine vollständige Klimabilanz (für den Standort Tettnang) erstellt haben und sämtliche nicht vermiedenen Emissionen kompensiert haben (seit 2011) – siehe dazu „Klimaneutral am Standort Tettnang“.
  • Unsere Teilnahme an den Machbarkeitstests für die Umsetzung des umfassenden Produkt-Öko-Bilanzierungsverfahren auf internationaler Ebene, dem Higg-Index und dessen beginnende Integration in der Produktentwicklung – siehe dazu „Higg Index“.
  • Unser hohes Engagement in Sachen Transparenz: Wir veröffentlichten als erster Outdoor-Ausstatter in Europa einen umfassenden GRI-Bericht – siehe dazu „GRI-Index“ und „Gemeinwohlbilanz“.
  • Unsere umfassende Integration der Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie und -steuerung, die zu einem breiten Engagement auf allen Unternehmensebenen führt.
  • Unseren hohen Einsatz für Branchen-Lösungen und übergreifende Standards, beispielsweise durch unsere Mitarbeit beim Deutschen Nachhaltigkeitskodex, Leitung der „Sustainability Working Group“ der EOG, Mitarbeit im „Advisory Panel“ für Sustainability der EOG, Geschäftsführerin Antje von Dewitz als Botschafterin der TEEB-Studie, Mitglied im EOCA-Vorstand, Mitgliedschaft Bündnis für nachhaltige Textilien, Veröffentlichung einer Gemeinwohlbilanz.
  • Durch unseren vorbildlichen Beitrag zur Sensibilisierung und Schulung: Sowohl in Nachhaltigkeitsschulungen für den Europäischen Fachhandel und für die Verkäufer in den Geschäften als auch in Schulungen zum Aufbau eines integrierten Schadstoffmanagementsystems bei unseren Produzenten.
  • Unser Engagement am Ende des Produktlebenszyklus: unsere Kooperation mit Fairwertung, unsere Reparaturabteilung und die Kooperation mit eBay – siehe dazu „Verantwortung für Entsorgung“.


»Wir wollen ein durch und durch nachhaltiges Unternehmen sein. Dieser Vision kommen wir jedes Jahr ein Stückchen näher.«

Antje von Dewitz, Geschäftsführerin

Nachhaltigkeit bei VAUDE: Auftrag an alle Mitarbeiter

Nachhaltigkeit ist unsere Überzeugung und soll ganzheitlich umgesetzt werden. Damit dies gelingt, liegt die Verantwortung für die Umsetzung unserer Ziele und Maßnahmen auch nicht bei dem CSR-Team oder dem Head of Sustainability. Die Verantwortung wird jeweils direkt in den Bereichen angesiedelt, in denen auch die „normale“ Arbeit erfolgt. So ist beispielsweise die Leiterin der Produktumsetzung, die unsere Produzenten in Asien betreut, auch für die Audits und die Kontrolle der „Corrective Action Plans“ (CAP) der FWF zuständig.


»Zu meiner Arbeit als Produktionsleiterin gehört, dass ich mich für faire Arbeitsbedingungen einsetze.«

Susanne Medesi, Leitung Zentraler Einkauf/Produktion & CSR

Bereits seit drei Jahren sind die Nachhaltigkeitsziele in die Unternehmensziele integriert, und Bonuszahlungen der Mitarbeiter sind teilweise von der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele abhängig. In allen Abteilungen legt man Wert darauf, dass das Wissen über Nachhaltigkeit nicht nur Expertenwissen ist.


Tools zur kontinuierlichen Verbesserung

Unser VAUDE ecosystem, die EMAS- und ISO 14001-Zertifizierung und die GRI- Berichtsstandards helfen uns dabei, ganzheitlich und systematisch zu erkennen, welche Umweltaspekte in unserem Geschäftsbetrieb entstehen, zu bewerten, wie relevant diese sind und welchen Einfluss wir darauf nehmen können und zu entscheiden, wie wir die Herausforderungen angehen.


2014 haben wir zusätzlich zum Nachhaltigkeitsbericht eine Gemeinwohlbilanz erstellt und veröffentlicht. Aus diesem Berichtsstandard ergeben sich für uns wieder Anregungen, unsere Unternehmenstätigkeiten auf Nachhaltigkeit zu überprüfen.


»Mit der Gemeinwohlbilanz wollen wir zu einem Paradigmen-Wechsel für „gutes Wirtschaften“ beitragen.«

Antje von Dewitz, Geschäftsführerin

Nachhaltigkeit: Herausforderungen und konsequente Weiterentwicklung

Trotz unserer Erfolge stellt die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit unserer Produkte und auch des gesamten Unternehmens uns immer wieder vor Herausforderungen.


Herausforderung Lieferkette

Eine besondere Rolle nehmen dabei die Produzenten und Materialhersteller in Europa und in Asien ein. Die Umweltauswirkungen sind dort erheblich größer als durch unseren Geschäftsbetrieb am Standort Obereisenbach, und die Arbeitsbedingungen müssen besonders sorgfältig überprüft werden. Gleichzeitig besteht eine besondere Herausforderung darin, diese Auswirkungen zu beeinflussen.


»Unser Einfluss auf das Umwelt- und Schadstoffmanagement in der Lieferkette ist begrenzt. Mit unserer bluesign® Partnerschaft können wir aber trotzdem viel erreichen.«

Bettina Roth, Leitung Qualitätsmanagement
Kooperationen mit externen Partnern wie die „Fair Wear Foundation“ (FWF) und bluesign® helfen uns hier, unseren eigenen Anforderungen gerecht zu werden. Die wichtigsten Weiterentwicklungsschritte für die Lieferkette werden für uns in den nächsten Jahren der Aufbau eines Umweltmanagementsystems mit Schwerpunkt auf Abwassermanagement, die Erhöhung der Transparenz unserer Lieferkette und die Aufrechterhaltung unserer Auditquote mit der FWF sein.


Wirtschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit

Als weitere Herausforderung rückt die wirtschaftliche Nachhaltigkeit in den Fokus. Die Outdoor-Branche wächst seit einigen Jahren nur noch auf sehr geringem Niveau und hat sich zu einem Verdrängungsmarkt entwickelt. Für uns als Familienunternehmen in einer Branche, die von tendenziell immer größeren Unternehmen mit finanzstarken Kapitalgebern im Rücken dominiert wird, bedeutet das, die wirtschaftliche Eigenständigkeit durch sorgfältige Planung und den Einsatz von alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zu sichern – siehe dazu „Nachhaltiges Wirtschaften lohnt sich“.


Datenverfügbarkeit und Softwaresysteme

Ein Schlüssel für ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagementsystem sind das verfügbare Wissen und Daten über die eigene Nachhaltigkeitsleistung. Um unsere Effizienz weiter zu steigern und noch gezielter steuern zu können, wird in den nächsten Jahren die Herausforderung in der Weiterentwicklung unserer IT-Landschaft liegen. Dazu gehören zum Beispiel der Wechsel zu einem neuen ERP- System sowie die Einführung einer Unternehmenssteuerungssoftware, in die das Nachhaltigkeitsmanagement integriert ist.


Nachhaltigkeit als gesellschaftliches Thema

Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren ein wichtiges gesellschaftliches Thema geworden. Viele Kunden informieren sich gezielt, bevor sie sich für ein Produkt entscheiden. Auch bei uns kommen immer wieder kritische Nachfragen zu unseren Produkten an. Unser Anliegen ist es, diesem steigenden Bewusstsein mit einer umfangreichen Berichterstattung zu begegnen.


Auch in der Politik wird das Thema immer präsenter. Das Bündnis für nachhaltige Textilien konnte im ersten Schritt zwar nicht alle Erwartungen erfüllen; es zeigt aber eine wachsende Beschäftigung mit der Problematik und wird in Zukunft voraussichtlich auch für gesetzliche Regelungen sorgen.
Alle diese Entwicklungen sind für uns Anlass, uns in unserer Strategie bestärkt zu sehen und unser Engagement und unser Anstrengungen in der Nachhaltigkeit noch weiter zu erhöhen.

GRI:   G4-1
Stellen Sie eine Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers der Organisation (z.B. Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzender oder ähnliche leitende Position) über den Stellenwert der Nachhaltigkeit für die Organisation und die Strategie der Organisation im Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit zur Verfügung.
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