Wir haben die letzte Gemeinwohlbilanz im Jahr 2018 für die Jahre 2016/2017 erstellt. Da wir in den letzten Jahren zusätzlich zu unseren verschiedenen freiwillige Berichtstandards wie GRI, Emas, FWF, Grüner Knopf auch noch eine weltweite Klimabilanz erheben und uns auf die Berichtspflicht nach ESRS vorbereiten, waren unsere Personalressourcen nicht ausreichend, um eine neue Bilanz zu erstellen. Wir planen weiterhin, dies zu tun, warten jedoch die Entwicklung der GWÖ Matrix 6.0 ab, um eventuelle Synergieeffekte zwischen GWÖ und ESRS zu realisieren.
VAUDE veröffentlicht die zweite Bilanz nach dem neuen Standard 5.0 der GWÖ, der umfassender und strenger geworden ist. VAUDE erreicht eine Bilanzsumme von 631 Punkten auf einer Skala von -3.600 bis +1.000.
»VAUDE kann damit zu Recht als Vorzeigeunternehmen im Hinblick auf gelebte Gemeinwohlorientierung bezeichnet werden.«
Insgesamt hat VAUDE trotz Überarbeitung nach der neuen, strengeren Gemeinwohl-Matrix 5.0 ein sehr gutes, und gegenüber dem Vorbericht noch weiter verbessertes Ergebnis erzielt.
Hervorzuheben sind dabei insbesondere:
Die Gemeinwohl-Bilanz misst unternehmerischen Erfolg nicht nur am Finanzgewinn, sondern an seinem Beitrag zum Gemeinwohl. Dazu zählen Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitentscheidung und Transparenz. Zielsetzung ist eine nachvollziehbare und glaubwürdige Einschätzung, wo sich ein Unternehmen im Hinblick auf das Gemeinwohl befindet. Im Gegensatz zu anderen Nachhaltigkeitsstandards, wie GRI oder EMAS, liefert die GWÖ-Bilanz nicht nur eine hohe Transparenz über alle Bereiche unternehmerischer Verantwortung, sondern auch eine qualitative und quantitative Bewertung.
Wir stimmen grundsätzlich mit der Vision der Gemeinwohlökonomie überein. Es gibt aber auch Indikatoren, bei denen wir uns für VAUDE entschieden haben, keine Maßnahmen zu ergreifen. Ein Beispiel dafür ist der Indikator C4.2 Legitimierung der Führungskräfte. Wir streben keine demokratische Wahl der Führungskraft an, wie es die Gemeinwohlökonomie vorschlägt.
»Die Gemeinwohl-Ökonomie ist für uns ein wichtiger Baustein in der Unternehmensführung und unserer Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie wirkt intern als Wertekompass und zeigt unseren Kunden transparent den Beitrag von VAUDE zum Wohle von Mensch und Natur.«
Die Bilanz wird zunächst als Selbsteinschätzung in einem GWÖ-Bericht erstellt. Anschließend werden die darin enthaltenen Angaben von einem externen GWÖ-Auditor geprüft und bewertet. Mit Hilfe eines Punktesystems gibt es einen direkten Vergleich zwischen der Selbsteinschätzung des Unternehmens und der Fremdeinschätzung des externen GWÖ-Auditors. Das Resultat wird im Audit-Bericht festgehalten. Im dazugehörigen Testat wird die Bilanzsumme öffentlich bekanntgemacht. Dadurch wird der Beitrag von Unternehmen zum Gemeinwohl direkt vergleichbar.
»VAUDE zeigt mit der nun vorliegenden zweiten Bilanz die Ernsthaftigkeit des Anliegens, die Wertorientierung in zahlreichen Feldern noch weiter zu vertiefen. Das ist vorbildlich, zumal im Textilsektor oft noch noch die Devise billiger, achtloser, kurzlebiger vorherrscht.«
Im Mai 2017 wurde VAUDE Geschäftsführerin Antje von Dewitz auf der 5. Internationalen Delegiertenversammlung der GWÖ zur GWÖ-Sprecherin gewählt. Sie ist damit offizielle Botschafterin der GWÖ.
Ab dem 31. Dezember 2016 gilt in Deutschland die EU-Richtlinie zur Offenlegung von nicht-finanziellen und die Diversität betreffenden Informationen. VAUDE unterstützt gemeinsam mit anderen GWÖ-Unternehmen, dass die GWÖ-Bilanz als einer der Standards für die Umsetzung der EU-CSR Richtlinie 2014/95 in Deutschland verbindlich anerkannt wird.