Die Nutzung von Einwegplastik bei Polybags ist weiterhin aus Nachhaltigkeitssicht sehr problematisch, denn 95 % aller Plastikverpackungen weltweit werden weder recycelt noch anderweitig weiterverwendet.
Bisher haben wir keine kunststofffreie Alternative, die alle notwendigen Funktionen erfüllt, gefunden. Wir sind leider nach wie vor auf Kunststofftüten angewiesen. Auch Kunststofftüten aus Bioplastik sind keine Lösung: „Kompostierbare“ Kunststoffe setzen wir auf Empfehlung des Umweltbundesamtes für Einweg-Artikel wie Verpackungen nicht ein. Zwar sind diese theoretisch biologisch abbaubar, aber bisher in der Regel nicht in „freier Wildbahn“, sondern nur unter industriellen Kompostierbedingungen mit hohen Temperaturen und ohne Sauerstoffzufuhr. Welche Zielkonflikte wir bei Bioplastik auch noch haben, kannst du hier lesen.
Wir haben aber einige Hebel, durch die wir den Impakt unserer Polybags vermindern. Mehr dazu könnt ihr unten lesen.
Es gibt unterschiedliche Verpackungsarten, die verschiedene Funktionen erfüllen sollen. Allgemein differenziert man zwischen Verkaufsverpackung und Transportverpackung.
Verkaufsverpackungen sind alle Verpackungsbestandteile, die direkt am Produkt sind und bei dir entsorgt werden. Diese haben bestimmte Funktionen; hier bekommst du einen kurzen Einblick darin, wofür sie gut sind.
Transportverpackungen dagegen umfassen alle anderen Verpackungselemente: Transportkartons, Umreifungsbänder Paletten, Mehrwegtransportboxen usw. Die Funktion der Transportverpackungen ist recht eindeutig: Sie sind notwendig, um die Produkte von A nach B zu transportieren (vom Produktionsort zum Lager und von dort aus an den Händler) und dabei vor Nässe und Schmutz oder auch Diebstahl zu schützen.
Im vergangenen Jahr ist unsere Menge an Verpackung aus Papier/Pappe/Karton gesunken, allerdings die Menge an Kunststoffverpackung leicht gestiegen. Das hängt damit zusammen, dass wir einerseits weniger Produkte verkauft haben, andererseits aber auch kontinuierlich daran arbeiten, unsere Datenbasis zu verbessern, um unsere Verpackungsmengen noch genauer ermitteln zu können.
Erfreulich ist, dass dieses Jahr die Menge an Verpackungen aus GRS / RCS zertifiziertem, recyceltem Kunststoff deutlich gestiegen ist. Auch hier liegt das zum einen an verbesserten Daten, die es uns ermöglichen, dies zu erfassen, aber auch an der progressiven Umstellung auf nominierte Polybags aus recyceltem Kunststoff. Das spart deutlich Ressourcen und ermöglicht es uns, die Emissionen durch Verpackungen zu senken. Doch diese Umstellung stellt uns auch vor einige Herausforderungen: Höhere Kosten, Mindestbestellmengen, die dazu führen, in einigen Fällen etwas größere Tüten zu nutzen usw.
VAUDE hat bereits seit 2014 eine Verpackungsanweisung für Lieferanten mit klaren Vorgaben zur maximalen Verpackungsgröße, erlaubten Materialien und einer vorgeschriebenen Pflichtkennzeichnung für alle Verpackungen, die eine Sortierung und das Recycling ermöglicht.
Diese Anweisung ist Bestandteil unserer Einkaufsverträge und gilt damit verbindlich für alle VAUDE-Produkte. Die Einhaltung kontrollieren wir stichprobenartig im Wareneingang.
Wir sind derzeit dabei, diese Anweisung zu überarbeiten. Unser Ziel ist, deutlich stärker als bisher den Hebel anzusetzen, um gemeinsam mit unseren Lieferanten nicht vermeidbare Verpackungen so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.
Hier gibt´s die VAUDE Verpackungsanweisung zum Download.
Ein Hebel, durch den wir den Fußabdruck unserer Verpackungen vermindern wollen, ist die weitere Umstellung auf Polybags aus recyceltem Material. Diese werden bereits bei unseren Rucksäcken angewendet. Dieses Jahr folgt planmäßig die Umstellung bei unseren anderen Produkten (Bekleidung, Zelte usw.).
Unsere neuen Plastikverpackungen (Polybags) aus recyceltem Material werden aus gebrauchten Kunststoffverpackungen gewonnen – sogenanntem ‚post-consumer‘ recycling Material. Das ermöglicht uns, den Rohstoff-Kreislauf ein Stück weit zu schließen und somit Rohstoffe einzusparen und den CO2-Fußabdruck unserer Verpackungen zu verringern. Um dies sicherzustellen, sind die neuen Polybags RCS oder GRS zertifiziert.
Im Rahmen des Single Use Plastics Project der European Outdoor Group hat VAUDE an der Entwicklung des Polybag Standard mitgewirkt, der Best Practice Vorgaben für Folientüten macht. Unser Ziel ist, dass alle von uns angewendeten Polybags in die Kategorie „grün“ fallen. Hier geht´s direkt zur Projekt-Website.
Weitere Ansätze, die wir verfolgen, um unsere Emissionen durch Verpackungen zu vermindern, zielen auf die Verpackungsreduzierung. Zum Beispiel arbeiten wir daran, neue Falttechniken zu testen, um die Produkte in kleinere Tüten zu verpacken und so Material zu sparen. Bisher sind die Tests vielversprechend, allerdings besteht das Problem, dass die Produkte häufig Falten vorweisen. Wir arbeiten weiter daran, dieses Problem zu beheben.
GRI: | 301-1 |
GRI: | 301-2 |
GRI: | 301-3 |