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Nachhaltigkeitsbericht 2023
veröffentlicht am 01.08.2024

Textilherstellung braucht viel Wasser

Die Textilindustrie ist einer der Wirtschaftszweige mit den weltweit größten Auswirkungen auf Wasserverbrauch und Wasserqualität.

Wasserverbrauch in allen Prozessschritten

Wasser wird bei der Textilherstellung in nahezu allen Verarbeitungsschritten benötigt:


  • beim Anbau landwirtschaftlicher Nutzpflanzen wie Baumwolle,
  • bei der Aufzucht von Tieren, deren Haare oder Federn verwendet werden, wie Schafe und Gänse,
  • bei der Gewinnung von synthetischen Fasern wie Polyester,
  • in allen Wasch- und Färbe- und Ausrüstungs-Prozessen.


Der WWF geht davon aus, dass in der Textilindustrie für jeden Euro Umsatz 13,6 Liter Wasser verbraucht werden. 43 % davon entfallen auf die sogenannten Nassprozesse wie waschen, färben und ausrüsten der Textilien.

 
 

Hohes Risiko für globale Wasserknappheit, Dürren und Überflutungen

Das World Resources Institute verdeutlicht das globale Risiko für Wasserknappheit. Im Water Risk Atlas wird das Ausmaß dieser Bedrohung deutlich. Die roten Bereiche in der Grafik zeigen, wo ein hohes bis sehr hohes Risiko für Wasserknappheit besteht. Zu sehen ist hier die Baseline Ansicht. Die Baseline Ansicht ist eine Darstellung der aktuellen Situation, sie zeigt die Wassertrends, die auf der Grundlage historischer Daten zu erwarten sind.


Quelle: World Resources Institute, Aqueduct Water Risk Atlas
Quelle: World Resources Institute, Aqueduct Water Risk Atlas

Die Abbildung verdeutlicht, dass auch in unseren Produktionsländern akuter Handlungsbedarf besteht, da hier das Risiko hoch ist. In Taiwan z. B. steigt die Regenmenge inzwischen über das Jahr konstant an, allerdings immer öfter in Form von Starkregen, der nicht komplett vom Boden aufgenommen werden kann und dadurch das Wasser ungenutzt wieder ins Meer fließt.


Weitere Ansichten und Szenarien des Water Risk Atlas gibt es hier.

 
 

Wassermanagement in der Lieferkette – Viel Potential für Einsparungen

Für VAUDE ist das Wassermanagement in der Lieferkette ein Thema mit hoher Priorität in den kommenden Jahren. Mit wissenschaftlicher Unterstützung haben wir 2022 begonnen, unsere Lieferkette anhand des WWF Leitfaden für Wassermanagement zu analysieren und den Status Quo im Wasserverbrauch zu ermitteln. 


Die zentrale Frage hierbei war, wo in unserer Lieferkette das meiste Wasser verbraucht wird – und wo im Umkehrschluss auch das größte Einsparungspotential liegt. Die Analyse zeigte, dass der höchste Wasserverbrauch bei unseren Lieferanten der zweiten vorgelagerten Wertschöpfungsstufe stattfindet, also während der Materialherstellung, genauer gesagt in den Färbeprozessen. Die meisten dieser Lieferanten befinden sich in Taiwan. Wenn du es genauer wissen willst, folge diesem Link.


 
 

Water Stewardship Projekt Taiwan

In 2023 haben wir mit ausgewählten Lieferanten an dem “Industrial Water Efficiency Improvement Project” teilgenommen. Das Projekt ist ein Förderprogramm der taiwanesischen Regierung und wird durch das Industrial Development Bureau (IDB) und das Industrial Technology Research Institute (ITRI) durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, die Wassereffizienz zu verbessern und die Wasserverbräuche in den taiwanesischen Produktionsstätten zu reduzieren. Für die Teilnahme an dem Projekt haben wir drei unserer größten Materiallieferanten in Taiwan ausgewählt. Die Teilnahme ist für die Lieferanten kostenlos.

Die Analyse zeigte noch einmal deutlich, wie hoch die Wasserverbräuche in unserer Lieferkette sind. Die Lieferanten verbrauchen ca. 2 Millionen Liter Wasser am Tag. Der VAUDE Anteil bei diesen Verbräuchen liegt bei ca. 1-2 %. 


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Obwohl der VAUDE Anteil am gesamten Wasserverbrauch klein ist, haben wir unsere Lieferanten davon überzeugt und bestärkt, an dem Projekt teilzunehmen. Die starke Hebelwirkung durch effizientere Färbemaschinen oder Abwasser-Recycling Anlagen ist in unserer Lieferkette bekannt. Diese Maßnahmen sind allerdings mit sehr hohen Investitionen für unsere Lieferanten verbunden und können nur schrittweise und langfristig umgesetzt werden. Der Fokus dieses Projekts lag auf der Prozessoptimierung, um Wasser wiederzuverwenden oder einzusparen. Also zu schauen, wo in der Produktion der Wasserverbrauch sofort reduziert werden kann.

Das Projekt ist aufgeteilt in 4 Phasen:

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Das Ergebnis des Projekts waren Aktionspläne für jeden Lieferanten mit konkreten Maßnahmen zur Wassereinsparung. Maßnahmen sind z. B.:

  • die effizientere Nutzung von Regenwasser
  • die Anpassung des Wasserdrucks in den sanitären Anlagen
  • die Wiederverwendung von Wasser für Filterungsprozesse und Reinigung der Maschinen

Durch die Prüfung des ITRI Teams wurde bei einem Lieferanten festgestellt, dass der Kühlwasserturm der Fabrik ein Leck hat und dadurch doppelt so viel Wasser verbrauchte wie notwendig. Durch diese Feststellung kann der Lieferant fast die Hälfte seines täglichen Wasserverbrauchs reduzieren!

Das Projekt zeigte, dass das Wassereinsparungspotential der Lieferanten sehr unterschiedlich ist. Neben dem ca. 44 % Einsparungspotential durch den Kühlwasserturm wurde bei den anderen beiden 2,7 % und 9,5 % vom täglichen Gesamtverbrauch ermittelt. Jede Einsparung ist richtig und wichtig.

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Die Rückmeldung unserer Lieferanten zu dem Projekt war sehr positiv. Die meisten der vorgeschlagenen Maßnahmen werden gerade umgesetzt.

In den kommenden Jahren werden ungefähr 4-5 unserer Lieferanten pro Jahr an dem Wasserprojekt teilnehmen. Dadurch möchten wir unsere Lieferanten ermutigen und dabei unterstützen, ihre Wasserverbräuche immer weiter zu reduzieren.

 
 
GRI:   3-3
Management von wesentlichen Themen
GRI:   303-1
Wasserverbrauch nach Quellen
GRI:   303-2
Wasserquellen, die westentlich von der Entnahme von Wasser betroffen sind
GRI:   303-3
Recyceltes und wiederverwertetes Wasser
Links
Umweltbundesamt zu Wasserverbrauch
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WWF Water Stewardship
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