„Müll“ ist ein zentrales Umweltproblem: Zum einen werden begrenzte Ressourcen verschwendet. Zum anderen stellen einige Abfälle eine ernste Lebensbedrohung für die Tierwelt dar, beispielsweise wenn Plastiktüten oder Kunststoff-Mikro-Partikel in die Ozeane gelangen. Mehr dazu hier
Nicht zuletzt können bei der nicht fachgerechten Entsorgung von Abfällen gefährliche Substanzen in die Umwelt gelangen.
Unser Ziel ist, Abfälle möglichst zu vermeiden.
Auch wenn die Abfall-Entsorgung in Deutschland bereits sehr gut geregelt ist, hat das Thema weiterhin eine hohe Umweltrelevanz. In Deutschland sind im Jahr 2021 insgesamt 411,5 Millionen Tonnen Abfall angefallen. Auch die Recyclingquote blieb in den letzten Jahren relativ konstant (67,8% in 2021). Dabei hat die Bundesregierung ihr Ziel laut Kreislaufwirtschaftsgesetz zwar erreicht (65 % aller Siedlungsabfälle). Allerdings heißt das gleichzeitig, dass 35 % des Abfalls nach wie vor nicht recycelt werden. Von echter Kreislaufwirtschaft sind wir daher weit entfernt. Greenpeace spricht sogar von illegalem Export nicht-recyclebarer Abfälle aus Deutschland nach Südostasien oder in die Türkei: Mehr dazu hier.
Als Teil des European Green Deals, der eine ressourceneffiziente, klimaneutrale und wettbewerbsfähige Wirtschaft für Europa vorsieht, versucht die EU, Lösungen für höhere Recyclingquoten zu finden. Im April 2024 wurden außerdem neue EU-weite Vorschriften für Verpackungen und Recycling vorgestellt, um die Abfallmengen zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Die EU-Staaten sollen weniger Verpackungsmüll aus Kunststoff produzieren, Verpackungen müssen strengen Recyclinganforderungen entsprechen und besser gesammelt sowie getrennt werden. Mehr dazu hier
VAUDE befasst sich ausgiebig mit dem Thema Verpackungen und versucht diese immer weiter zu reduzieren oder durch recycelte Alternativen zu ersetzen. Weitere Infos zum Thema Verpackungen sind hier zu finden.
Alle Abfälle, die bei uns am VAUDE Campus in Tettnang anfallen, werden von örtlichen Entsorgungsunternehmen abgeholt und fachgerecht entsorgt. Der Anteil Restmüll am gesamten Abfall-Aufkommen bei VAUDE vor Ort lag im Jahr 2023 bei 17 Prozent und ist damit nochmals gestiegen. Wir analysieren derzeit kritisch, warum es uns nicht gelingt, den Restmüll-Anteil zu verringern.
Ein erster Schritt dazu ist die separate Erfassung aller textilen Abfälle, die als Restmüll entsorgt werden. So haben wir im Blick, wie sich die Mengen entwickeln und wie wir am besten darauf reagieren können.
Restmüll entsteht bei VAUDE hauptsächlich in der Manufaktur aus Material-Resten der Herstellung unserer wasserdichten Fahrradtaschen. Vieles davon landet im Upcycling (mehr dazu hier)
Anhand verschiedener Kriterien werden unsere Produkte in der Reparaturwerkstatt sortiert. Alle nicht mehr reparierbaren und nicht als Second Hand nutzbaren Produkte werden nach den Kriterien der gemeinnützigen Organisation FairWertung kategorisiert. Alle noch nutzbaren Produkte spenden wir an diese Organisation. Produkte, die die Kriterien nicht erfüllen oder sonstige Abfälle wie beispielsweise von Marketing-Events, deren Sortierung zu aufwendig ist, landen im Restmüll.
Mehr zum Thema Reparatur bei VAUDE findest du hier.
Restmüll wird, nicht recycelt, sondern „thermisch verwertet“, sprich als Brennstoff für energieintensive Industrien wie die Zementherstellung oder zur Energieerzeugung verbrannt. Das ist besser, als Restmüll gar nicht weiter zu verwenden, aber ökologisch wäre es natürlich viel besser, wenn wir Restmüll möglichst vermeiden würden.
Deshalb versuchen wir, über Optimierung der Schnittmuster und der Produktionsprozesse eine höhere Materialeffizienz in der Manufaktur zu erreichen und so weniger Materialien wegwerfen zu müssen. Mehr zur Materialeffizienz der VAUDE Manufaktur hier.
Und wir suchen über ein Forschungsprojekt gemeinsam nach Industriepartner*innen, die trotz der relativ kleinen Mengen die beschichteten Kunststoffe für ein Recycling gebrauchen können - bisher ohne Erfolg: Zum einen sind die Mengen in industriellen Maßstäben recht gering. Zum anderen sind die TPU- beschichteten Polyester-Stoffe nicht sortenrein und daher eine echte Herausforderung für Recycler. Ein Beispiel war das "ReWerk Projekt", in dem wir zusammen mit Partner*innen aus Wissenschaft und Industrie an Lösungen geforscht haben, die durch innovative mechanische Recyclingverfahren eine Wiederverwendung unseres Schnittabfalls in VAUDE Produkte ermöglichen sollen.
Leider wächst der Müllberg oft mit, wenn ein Unternehmen wächst. Das Ziel muss deshalb sein, den Unternehmenserfolg vom Ressourenverbrauch und damit auch vom Abfallaufkommen zu entkoppeln; idealer ist, wenn das gesamte Abfallaufkommen sowie die Restmüll-Menge auch bei wachsendem Unternehmen sinken. In der folgenden Grafik stellen wir die Entwicklung der Abfallmegen im Vergleich zum Umsatzwachstum bei VAUDE dar.
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