Die Klimastrategie von VAUDE setzt ehrgeizige, wissenschaftsbasierte Ziele, um sämtliche Emissionen des Unternehmens schnellstmöglich zu reduzieren.
Dazu hat sich VAUDE der internationalen Initiative Science Based Targets (SBTi) angeschlossen. Als Kooperation zwischen den renommierten internationalen Experten-Organisationen CDP Disclosure Insight Action, UN Global Compact, World Resource Institute und dem WWF gibt die SBTi weltweit die Methode für die Berechnung von wissenschaftsbasierten Klimazielen vor.
VAUDE verpflichtet sich dazu, die eigenen Klimaschutz-Ziele so zu setzen, dass sie im Einklang mit den Vorgaben des Pariser Klimaschutzabkommens (COP21) stehen und damit als wissenschaftsbasierte Klimaziele (Science Based Targets) anerkannt werden:
Wir werden unsere Emissionen weiter so stark reduzieren, dass wir messbar dazu beitragen, die globale Erderwärmung auf 1,5 °C zu beschränken. Bis zum Jahr 2040 will VAUDE „Net Zero“ erreichen.
Die SBTI hat im August 2024 die Net Zero-Klimaziele von VAUDE offiziell verifiziert:
Den offiziellen Verifizierungsbericht der SBTI gibt’s hier zum Download (Englisch).
Bereits zuvor (im Oktober 2022) hatte die SBTi bestätigt, dass die kurzfristigen VAUDE Ziele zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bis 2030 mit dem 1,5-Grad-Ziel übereinstimmen:
»Das ist ein sensationelles Ergebnis im Rahmen unserer Klimastrategie. Wir können nachweislich zeigen, dass es machbar und lohnend ist, die Herausforderungen, die der Klimawandel an uns stellt, gemeinsam anzupacken. Es macht Mut zu sehen, dass unser Engagement in der Lieferkette zum Erfolg führt.«
Die Basis für die VAUDE Klimastrategie bildet die aktuelle Version des Greenhouse Gas Protocol. Die darin enthaltenen Vorgaben zur Klimabilanzierung und zur Revalidierung und Rekalkulation der gesetzten Ziele gelten für VAUDE als Selbstverpflichtung.
Das Basisjahr, auf das sich die VAUDE Klimaziele bis 2030 und die Net Zero Ziele bis 2040 beziehen, ist 2019. Die Net Zero Ziele Sie unterscheiden sich von den kurzfristigen Klimazielen nicht nur durch den Zeithorizont und die Menge der zu reduzierenden Emissionen, sondern auch in den Unternehmensbereichen, die dafür nun auch in den Fokus rücken: Neben den VAUDE Produkten geht es bei den Net Zero Klimazielen auch um Warenlogistik, Verpackungen, Abfälle, Mitarbeiter-Arbeitswege und Verbrauchsmaterialien wie Papier.
Gemäß der Vorgaben der SBTi bedeutet dies, bis 2040 mindestens 90 Prozent der Emissionen in allen drei Scopes zu reduzieren. Die übrigen höchstens 10 Prozent dürfen außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette dauerhaft reduziert oder ausgeglichen werden.
Wer mehr über „Net Zero“ wissen möchte, findet auf dieser Seite eine verständliche Erklärung.
Seit 2011 erstellt VAUDE jährlich eine vollständige Klimabilanz für den VAUDE Campus in Tettnang (Scope 1, 2 und 3).
Seit 2012 wurden alle nicht vermiedenen Emissionen über ein Gold-Standard-zertifiziertes Klimaschutzprojekt der Stiftung myclimate klimakompensiert. Dazu gehören die Verwaltung, sämtliche Material- und Energieverbräuche der VAUDE Manufaktur, Abfälle, das Lager sowie alle durch die Produktion am Standort verursachten Warentransporte, Geschäftsreisen, die täglichen Arbeitswege der Mitarbeiter, die Instandhaltung und das Kinderhaus.
Seit 2019 erfassen wir darüber hinaus die Emissionen, die bei der Herstellung aller VAUDE Produkte außerhalb von VAUDE Tettnang entstehen. Dazu gehören der gesamte Material- (Rohstoff-) Verbrauch sowie der für die Material- (Stoffe und Zutaten) Herstellung benötigte Energieverbrauch bei unseren Vorlieferanten.
Durch die vollständige Kompensation aller Emissionen durfte sich VAUDE seit dem 1. Januar 2022 als Unternehmen mit allen Produkten „klimaneutral“ nennen.
Ab der Kollektion Winter 2024 verzichtet VAUDE auf diese Aussage. Die Klimakompensation war für VAUDE immer als eine Brücke für den Zeitraum gedacht, in dem wir noch keine ausreichenden Einflussmöglichkeiten auf die Reduzierung von Emissionen in unseren eigenen Produkten, Prozessen und Lieferketten hatten. So konnten wir über Geldzahlungen in ein hochwertiges Klimaschutzprojekt trotzdem schnell einen sinnvollen globalen Beitrag leisten.
Inzwischen sind wir so weit, dass wir genügend Einblicke in Reduzierungsmaßnahmen in unseren eigenen Abläufen haben und unsere Ressourcen dementsprechend vollständig dort einsetzen.
Im Rahmen der VAUDE Net Zero Klimaziele planen wir, die höchstens 10 Prozent, die gemäß der SBTi-Regularien im Jahr 2040 „übrig“ bleiben dürfen, über naturbasierte Klimaschutzmaßnahmen auszugleichen, idealerweise hier bei uns in der Bodenseeregion, bspw. mit der Wiedervernässung von Mooren. Wir werden hier darüber berichten.
Derzeit konzentrieren wir unsere Ressourcen voll auf die Reduzierung der zwei wichtigsten Stellschrauben in unserer Lieferkette:
Zahlen und Details dazu finden sich in der VAUDE Klimabilanz.
Jede wirtschaftliche Tätigkeit, die auf der Verbrennung und Verarbeitung fossiler Rohstoffe beruht, verursacht Treibhausgas-Emissionen und trägt damit zum Klimawandel bei. Der Treibhauseffekt führt zu einer gravierenden Verschiebung des Klimas auf der Erde und bedroht Mensch und Natur.
Um Emissionen effektiv reduzieren zu können, müssen zunächst alle Ressourcenverbräuche im Unternehmen erfasst werden. Im Umweltmanagement sagt man “Miss es oder vergiss es”: Wenn man seine Verbräuche nicht kennt, weiß man weder, wo die großen Verursacher liegen, noch kann man gezielt Maßnahmen zur Reduzierung ergreifen, geschweige denn Erfolge messbar machen.
Natürlich entsteht durch die Erhebung der Verbrauchsdaten zunächst Arbeitsaufwand im Unternehmen. Die Einstellung dazu macht den Unterschied: Statt über „Bürokratie“ zu stöhnen, sehen wir bei VAUDE einen großen Mehrwert in der Transparenz, die uns diese Daten bringen: Wir erkennen damit Kostentreiber und wirtschaftliche Risiken für das Unternehmen.
Der wichtigste Schritt auf dem Weg zu Net Zero ist die Reduzierung aller Ressourcenverbräuche wie Energie, Materialien, Wasser. Damit verringern sich gleichzeitig nicht nur Abfälle und Abwasser, sondern auch Emissionen.
Dies gilt sowohl für den Firmensitz samt aller eigenen Produktionsprozesse, Verwaltung, Mitarbeiter usw. Aber es gilt auch für alle vor- und nachgelagerten Aktivitäten in der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens. Das Gute daran: Man spart nicht nur Emissionen ein, sondern oft auch Geld.
Eigene Darstellung, Quelle: Diagram of scopes and emissions across the value chain.pdf (ghgprotocol.org)
In die Berechnung der Klimabilanz werden nicht nur alle vor- und nachgelagerten Prozesse der Wertschöpfungskette einbezogen, sondern auch andere klimaschädliche Gase wie etwa Methan in Kohlenstoffdioxid-Äquivalente umgerechnet. Die Maßeinheit, in der Emissionen gemessen werden, heißt CO2e: „Kohlenstoffdioxid-Äquivalente“.
Aus den Ergebnissen der Klimabilanz leiten wir Ziele und Maßnahmen zur weiteren Reduzierung von Emissionen ab. Die VAUDE Klimabilanz enthält die gesamte Wertschöpfungskette von VAUDE und alle VAUDE-Produkte. Einzige Ausnahme: Die Produkte, die unser Vertriebs- und Lizenzpartner Kailash in China herstellt, sind bisher noch nicht in der Klimabilanz enthalten.
VAUDE arbeitet mit der Klimabilanzierung auf Unternehmensebene. Bisher berechnen wir keinen Klimafußabdruck für einzelne Produkte. Auch wenn es wunderbar wäre, wenn wir alle als Konsument*innen direkt am Produkt erkennen könnten, wie hoch seine klimaschädlichen Emissionen sind:
Bisher gibt es einfach nicht ausreichend belastbare Emissionsdaten für den gesamten Produktlebenszyklus. Es ist schon schwierig genug, Daten in aussagekräftiger Qualität aus der Lieferkette zu beschaffen. Wenn es um die Nutzungsphase der Produkte geht, oder gar ihre Entsorgung, müssten wir so viele Annahmen treffen und mit so vielen unbekannten Parametern arbeiten, dass sich eine wirklich belastbare Aussage daraus unserer Überzeugung nach nicht ableiten ließe.
Dazu kommt, dass es bisher keine einheitliche Methodik für die Berechnung gibt. Wenn aber verschiedene Hersteller unterschiedliche Datengrundlagen und Berechnungswege nutzen, sind die Ergebnisse nicht vergleichbar. Wem nützt dann ein solcher “Klimafußabdruck”? Die Gefahr von Greenwashing ist recht hoch.
Eine Methodik, die hoffentlich in Zukunft vergleichbare Ergebnisse bringt, ist der „Product Environmental Footprint (PEF). Der PEF wird seit einigen Jahren von der EU auf Basis von einheitlichen Berechnungen der Umweltauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus entwickelt. Mehr dazu hier
Dieses Klimaschutzprojekt hilft den Klimawandel effektiv zu bekämpfen und ermöglicht gleichzeitig durch den Bau von Biogasanlagen den Zugang zu sauberer Energie für Kommunen im ländlichen Vietnam – unserem wichtigsten Produktionsland.
Bewohner der ländlichen Gegenden von Vietnam stehen häufig vor der Herausforderung, Energie insbesondere zum täglichen Kochen zu sichern. Traditionelle Brennstoffe wie Feuerholz oder Holzkohle sind teuer. Gleichzeitig wird durch die Verwendung von Feuerholz Druck auf natürliche Ressourcen ausgeübt und die Umwelt geschädigt. Die täglichen Stunden, welche Frauen und Kinder für das Sammeln von Brennholz aufwenden müssen, könnten sie auch anderweitig einsetzen wie für Hausaufgaben, kleinere einkommensschaffende Aktivitäten oder Freizeit. Darüber hinaus wird traditionellerweise auf offenen, ineffizienten Kochstellen im Haus gekocht, welches häufig zu Atemwegs- und Augenproblemen führt. Auch die durch die Viehzucht anfallenden methanproduzierenden Abfallmengen stellen ein Problem für Umwelt und Haushalte dar.
Die Nutzung der modernen Biogasanlagen hat auch einen positiven Effekt für nahe gelegene Wälder, weil sie den Lebensraum von Flora und Fauna der Wälder schont. Durch dieses Programm werden neue Jobs geschaffen mit der Ausbildung von lokalen Maurern, welche die Biogasanlagen bauen und Instand halten. Die Rückstände aus der Biogasproduktion, der Bioschlamm, wird oft durch die Haushalte als Nährstoff für die Fischbecken oder als organisches Düngemittel für die Reis- und Kornfelder wiederverwendet. Hier geht’s zur Projekt-Website
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